Geschätzt sind rund 300.000 Menschen in Deutschland abhängig von Schmerzmittel und nicht selten waren es Ärzte, die ihre Patienten erst süchtig gemacht haben. Nach Ansicht von Gesundheitsexperten werden allzu schnell und vor allem immer häufiger sogenannte Opioide verschrieben und die Tendenz ist weiter steigend. In den USA ist das Problem schon lange bekannt, aber in Amerika sind es besonders ältere Menschen, denen Mediziner den Weg in die Sucht geebnet haben.
Die Zahl der Drogentoten steigt
Opioide sind Schmerzmedikamente, die sich vom Morphin ableiten und die sehr schnell süchtig machen. Diese Mittel sind der Grund, warum die Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht der Europäischen Union jetzt Alarm geschlagen hat, denn nicht nur die Zahl der Süchtigen steigt rasant an, auch die Zahl der Drogentoten wird immer größer. In 79 % aller Todesfälle waren Opioide im Spiel und nicht in jedem Fall stammen die Substanzen auch vom Schwarzmarkt. Die Ärzte verordnen immer größere Mengen, als das in den vergangenen Jahren noch der Fall war und alle Mittel haben ein sehr hohes Suchtpotenzial. Fentanyl und Oxycodon tauchen als Wirkstoffe immer wieder auf, obwohl Medikamente, die diese Stoffe enthalten, schon seit langer Zeit in der Kritik stehen.
Unverzichtbar in der Medizin
Opioide unterliegen in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und der Arzt muss einen speziellen Rezeptvordruck benutzen, wenn er ein Opioid verschreibt. Auch wenn die Mittel gefährlich sind, sie sind in der Medizin unverzichtbar, zum Beispiel, wenn es um die Behandlung von Tumoren oder um eine schmerzfreie Operation geht. Umstritten sind die Mittel trotzdem und sollten wenn überhaupt, nur für kurzfristige Therapien verwendet werden. Bei Patienten mit chronischen Schmerzen, die über unspezifische Schmerzen im Kopf, im Rücken oder im Bauch klagen, sollten Opioide nicht verwendet werden, aber genau das passiert offenbar zu oft. Vor allem als sogenannte „Pflastertherapie“ werden Opioide zu schnell und vor allem viel zu hoch dosiert verschrieben.
Starke Entzugserscheinungen
Mit der Zeit entwickelt der Körper eine gewisse Toleranz gegenüber Opioiden und das heißt, es müssen immer größere Mengen eingenommen werden, um den gleichen Effekt zu erzielen. Wird das Medikament hingegen abgesetzt, dann kommt es zu starken Entzugserscheinungen. Die Patienten fühlen sich elend, sie sind ständig müde, sie leiden unter Verstopfungen und sind oft so schlapp, dass sie fallen und sich mitunter schwere Frakturen zuziehen.
Bild: © Depositphotos.com / steveheap
- Was ist beim Bau einer Sauna zu beachten? - 26. November 2024
- Betäubungsmittel und was sie für die Gesundheit bedeuten - 10. Oktober 2024
- Sind Tattoos schädlich für die Gesundheit? - 7. Mai 2024