Keine andere Verletzung, die das Gesicht betrifft, wird so häufig diagnostiziert wie ein Nasenbeinbruch. Meist resultiert der Bruch des Nasenbeins aus einer direkten Gewalteinwirkung wie zum Beispiel einem heftigen Schlag, aber auch bei einem Aufprall oder einem Sturz kann der fragile Knochen schnell brechen. Nicht immer muss diese Fraktur auch operiert werden, oftmals reicht es, die Nase nur zu kühlen und ein Schmerzmittel zu nehmen. Ein Nasenbeinbruch sollte aber immer einem Arzt vorgestellt werden, denn sonst kann es passieren, dass die Nase krumm bleibt.
Das Nasenbein – ein empfindlicher Knochen
Mehr als die Hälfte aller Gesichtsverletzungen ist ein Nasenbeinbruch und das liegt vor allem an der Tatsache, dass das Nasenbein ein sehr empfindlicher Knochen ist. Im Bereich der Nasenwurzel besteht das Gerüst der Nase aus dünnen Knochen und diese Knochen bestehen aus den beiden Nasenbeinen, den Os nasale und den beiden platten Knochenvorsprüngen des Oberkieferknochens. Zusammen bilden sie die vordere Öffnung der Nase, die von Knorpel ergänzt wird. An den seitlichen Nasenwänden sind jeweils eine dreieckige Knorpelplatte sowie der Nasenrücken, der in der Mitte in die Nasenscheidewand abbiegt. Das Skelett der Nase verändert sich im Laufe des Lebens, denn bei Kindern ist der Anteil an Knorpelmasse größer als beim Erwachsenen und die Nase ist so besser geschützt.
Symptome und Ursachen
In den meisten Fällen kommt es durch eine dumpfe frontale oder seitliche Gewalteinwirkung auf die Nase zu einem Nasenbeinbruch. Kommt der Schlag von vorne, dann hat das in der Regel auch einen Bruch der Nasenscheidewand zur Folge und das knöcherne Nasenbein und die Nasenscheidewand verschieben sich. Zudem kann es passieren, dass sich die Nasenscheidewand von der Rille ablöst und damit aus dem Knochen und der Nasenhöhle rutscht. Unmittelbar nach der Gewalteinwirkung auf die Nase kommt es zu starkem Nasenbluten, da auch die Nasenschleimhaut verletzt wird und nicht selten bildet sich unter dem Auge eine flächenhafte Blutung. Das Nasenbluten hört meist nach wenigen Minuten wieder auf, aber die Nase ist anschließend verstopft, da das Blut trocknet. Das Nasengerüst ist sichtbar verschoben und lässt sich ohne Probleme bewegen.
Die Untersuchung
Normalerweise kann der Arzt auf einen Blick sehen, wenn die Nase gebrochen ist, aber es wird trotzdem eine sogenannte Rhinoskopie, eine Nasenspiegelung gemacht. Nur so kann der Arzt feststellen, ob auch die Nasenscheidewand in Mitleidenschaft gezogen wurde, ob sich die Knochen verschoben haben und ob die Schleimhäute eingerissen sind. Auch eine Tastuntersuchung kann Klarheit bringen, denn wenn der Knochen hörbar knirscht, dann ist das Nasenbein gebrochen. Wenn es sich tatsächlich um einen Nasenbeinbruch handelt, dann ist diese Verletzung nicht zu unterschätzen, denn die Nase kann sich auf Dauer verformen und es können auch funktionelle Störungen zurückbleiben.
Wie wird ein Nasenbeinbruch behandelt?
Ist der Bruch geschlossen, dann reicht es meist schon aus, die Nase zu kühlen, damit sie wieder abschwillt. Da eine Nasenbeinfraktur sehr schmerzhaft ist, müssen entsprechende Schmerzmittel eingenommen werden. Diese Maßnahmen reichen in der Regel aus, anders sieht es allerdings bei einem offenen Bruch des Nasenbeins aus. In diesem Fall ragen die Bruchstücke der Knochen nach außen durch die Haut oder in das Innere der Nase. Eine offene Fraktur muss immer operativ versorgt werden. Während der OP wird der Arzt nicht nur die Weichteile versorgen und die Wunde reinigen, sondern auch immer die Knochen wieder neu ausrichten. Hat sich ein Bruch des Nasenbeins verschoben, dann müssen die Knochenfragmente innerhalb von vier bis fünf Tagen nach dem Schlag oder dem Unfall wieder ausgerichtet werden. Das passiert unter Vollnarkose, wenn der Patient es wünscht, möglich ist aber auch eine lokale Betäubung. Das Ziel des Eingriffs ist es, die Nasenpyramide und den Nasenrücken anatomisch wieder herzurichten. Im Anschluss wird die Nase dann tamponiert und mit einem Nasengips versehen.
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