Tuberkulose – eine besiegte Krankheit ist wieder auf dem Vormarsch

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Die , Tb, Tbc oder veraltet auch Schwindsucht genannt, ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit, die auf dem Luftweg von Mensch zu Mensch übertragen wird. In der Regel ist die Lunge das betroffene Organ, es gibt aber unterschiedliche Varianten der Krankheit. Anders als noch vor 100 Jahren ist die Tb heute heilbar, für Menschen, die ein geschwächtes haben, kann Tuberkulose jedoch sehr gefährlich werden. In 80 % aller Fälle handelt es sich um eine sogenannte pulmonale Tb, also eine Lungentuberkulose, aber auch die Hirnhäute, die Knochen, die Harnwege, der Verdauungstrakt und das Rippenfell können betroffen sein.

Eine meldepflichtige Krankheit

Man schätzt, dass rund ein Drittel aller Menschen weltweit mit dem Erreger der Tuberkulose infiziert sind, aber nur bei fünf bis Prozent der Infizierten ist die Tb auch aktiv. 95 % der Tuberkulosefälle treten in den armen Ländern der Welt auf, vor allem in Asien und Afrika. Alleine auf dem indischen Subkontinent wurden zwei Millionen Fälle von Tbc gemeldet und weltweit kommen jedes Jahr sieben Millionen neue Krankheitsfälle dazu. Auch in ist die Krankheit, die als längst besiegt galt, wieder auf dem Vormarsch. Waren es vor fünf Jahren noch 4227 Tuberkulosefälle, so stieg die Zahl der Infizierten 2016 auf 6000 Fälle an. Tb ist eine meldepflichtige Krankheit, das heißt, jeder Patient, der an der TB erkrankt und behandelt wird, muss dem zuständigen Gesundheitsamt namentlich gemeldet werden.

Die Symptome der Tuberkulose

Die Symptome der Tbc sind in drei unterschiedliche Stadien unterteilt. Das erste Stadium ist die sogenannte latente Tuberkulose, das heißt, eine Infektion hat bereits stattgefunden, aber es gibt noch keine Symptome. Acht Wochen nach dem ersten Kontakt mit einem Infizierten werden im Körper Abwehrzellen gebildet, die empfindlich auf den Erreger reagieren, ihn umschließen und die Krankheit auf diese Weise eindämmen. Im zweiten Stadium bilden sich die sogenannten Tuberkeln, kleine entzündliche , die die Form eines Knotens haben. Die Patienten bekommen leichtes , sie und es kommt zu einem gelblich-grünen Auswurf. Typisch für dieses Stadium sind auch nächtliche Schweißausbrüche, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Gewichtsverlust. Im dritten Stadium gelangen die Erreger in die Blutbahn, die Symptome verstärken sich und die Betroffenen husten Blut. Wenn es zu grippeähnlichen Symptomen kommt, dann ist das meist ein Zeichen dafür, dass neben der Lunge auch noch andere Organe betroffen sein können.

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Wie wird die Krankheit behandelt?

War in früheren Zeiten der Aufenthalt im Hochgebirge wie zum Beispiel in der ein Mittel, um die Lungenkrankheit in den Griff zu bekommen, so gibt es heute entsprechende , die das Ziel möglich machen, die Tuberkulose ganz ausheilen zu lassen. So werden standardmäßig zu Beginn der Erkrankung entweder Isoniazid, Pyrazinamid, Ethambutol oder Rifampicin verabreicht, dann folgt eine weitere viermonatige Behandlung mit Rifampicin oder mit Isoniazid. Handelt es sich um eine komplizierte Form der Tuberkulose, dann kann die Behandlung auch über ein Jahr lang dauern. Nicht immer hat die medikamentöse Therapie den erwünschten Erfolg, was beispielsweise dann der Fall ist, wenn die sogenannten Kavernen zu groß sind. In diesem Fall kann nur noch eine Operation helfen, wobei die Chirurgen versuchen, die tuberkulösen Entzündungsherde zu entfernen.

Wie kann man vorbeugen?

Es ist besonders wichtig, dass Menschen, die infiziert sind, so schnell wie eben möglich behandelt werden. Handelt es sich um eine offene Tbc, dann müssen die Patienten isoliert werden und erst, wenn in drei voneinander unabhängigen Proben keine Erreger mehr vorhanden sind, dann kann die Isolation wieder aufgehoben werden. Wenn ein Kontakt mit einem infizierten Patienten nicht vermieden werden kann, dann ist eine prophylaktische Behandlung mit Isoniazid sinnvoll. Seit 1998 gibt es eine wirksame gegen Tb in Deutschland, die einen sicheren Schutz vor der Krankheit bietet.

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Ulrike Dietz