Oberschenkelhalsbruch – die Fraktur der Senioren

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Salopp wird der Oberschenkelhalsbruch im Ärztejargon auch der „3:00-Uhr-Bruch“ genannt, da es vor allem bei in den Nachtstunden zu dieser Art der Fraktur kommt. Wenn ältere in der Nacht auf die müssen und dann schlaftrunken stürzen, brechen sie sich oft den Oberschenkelhals. Das hat der Schenkelhalsfraktur oder Femurhalsfraktur ihren Beinamen beschert. Die Ursache für den Bruch ist ein Sturz auf die Hüfte oder ein Sturz, bei dem ein Bein entweder ausgestreckt oder abgespreizt ist. Ein Oberschenkelhalsbruch verursacht und das Bein kann nicht mehr bewegt werden.

Der häufigste Bruch bei Senioren

Keine andere Fraktur trifft so viele alte Menschen wie der Oberschenkelhalsbruch, junge Menschen hingegen sind nur sehr selten von dieser Form der Fraktur betroffen. Aktuell erleiden jedes Jahr rund 100.000 Menschen eine solche Fraktur, wobei davon deutlich öfter betroffen sind als Männer. Der Oberschenkelknochen besteht aus vier Teilen, dem langen Schaft, dem , einem kurzen, leicht abgewinkeltem Hals und dem Kopf, der mit dem Becken das Hüftgelenk bildet. Kommt es zu einem Oberschenkelhalsbruch, dann ist der Teil zwischen dem Kopf und dem Schaft des Knochens betroffen. Je nach Verlauf der Bruchspalte gibt drei verschiedene Formen der Fraktur:

  • Grad I : Die Bruchfläche liegt bei 30° Grad zur horizontalen Ebene und es wirken keine Schwerkräfte auf den Knochen
  • Grad II : Der Winkel liegt zwischen 30 und 70° Grad
  • Grad III : Der Winkel ist größer als 70° Grad

Wie wird ein Oberschenkelhalsbruch behandelt?

Welche Form der Behandlung infrage kommt, das richtet sich immer nach dem jeweiligen Grad der Fraktur. Brüche des ersten Grades können in der Regel konservativ behandelt werden, während Brüche des zweiten und dritten Grades immer operiert werden müssen. Wenn die Bruchstellen nicht verschoben sind und es sich um einen stabilen, sogenannten eingestauchten Bruch handelt, dann wird konservativ behandelt. Das Bein wird geschient, die Patienten bekommen und müssen krankengymnastische Übungen machen. In den meisten Fällen muss ein Oberschenkelhalsbruch jedoch operiert werden. Es gibt verschiedene Verfahren für diese OP, aber welches dieser Verfahren infrage kommt, das richtet sich immer nach dem Allgemeinzustand und dem Alter des Patienten. Wichtig ist es, dass der Bruch zwischen sechs und 24 Stunden nach dem Sturz behandelt wird, denn je schneller operiert wird, umso größer ist die Chance, dass der Hüftkopf erhalten bleibt und nicht ersetzt werden muss.

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Welche Symptome gibt es?

Kommt es zu einer Schenkelhalsfraktur, dann gehören starke Schmerzen in der Leiste und im Hüftgelenk zu den Symptomen. werden stärker, wenn das Hüftgelenk bewegt wird, zum Beispiel bei der Untersuchung durch den . Der Patient selbst kann das Bein nicht mehr bewegen und wenn die Bruchstellen verschoben sind, dann wirkt das betroffene Bein kürzer. In seltenen Fällen, bei einem festen, eingestauchten Bruch kann es sein, dass die Schmerzen von den Betroffenen kaum wahrgenommen werden. Ein Arzt wird oft erst dann aufgesucht, wenn die Schmerzen schlimmer werden und die Beweglichkeit stärker eingeschränkt ist.

Wie gut sind die Heilungschancen?

Wie gut eine Schenkelhalsfraktur heilt, das ist von mehreren Faktoren abhängig. Das Alter des Patienten spielt eine wichtige Rolle, aber auch, ob der Hüftkopf erhalten oder ersetzt wurde. Bei Patienten, die noch keine 65 Jahre als sind, heilt der Bruch in 90 % aller Fälle sehr gut, wenn er richtig behandelt wurde. Im Langzeitverlauf besteht jedoch immer die Gefahr einer Nekrose, was bei rund 20 % der Fall ist. Kommt es zu einer Nekrose, dann ist in der Regel eine zweite Operation notwendig und nicht selten muss dann der beschädigte Hüftkopf durch einen künstlichen Kopf ersetzt werden. Im Schnitt müssen die Patienten zehn Tage im Krankenhaus bleiben und sind meist nach sechs bis neun Monaten wieder fit.

Bild: © Depositphotos.com / michaeljung

Ulrike Dietz