Können Polypen im Darm Krebs auslösen?

Aus rein medizinischer Sicht sind Polypen im Darm nichts anderes als Vorwölbungen an der , die entweder durch eine Krankheit, aber auch ohne jeden ersichtlichen Grund entstehen. Es wird geschätzt, dass rund die Hälfte aller Menschen über 70 Jahre Polypen im Darm hat, die aber keinerlei Beschwerden verursachen. Meist werden die Polypen zufällig bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt, aber da sie auch auslösen können, ist es wichtig, sie operativ entfernen zu lassen.

In den meisten Fällen gutartig

Polypen im Darm sind sogenannte Schleimhautstrukturen, die in den Hohlraum des Darms hineinwachsen. Die Polypen können entweder flach auf der Darmschleimhaut sitzen und mit einer Art Stil mit ihr verbunden sein oder aber eine zottige Form haben. Besonders häufig finden sich Darmpolypen im Enddarm, dem Rektum oder im Dickdarm und sie können aus immer wieder unterschiedlichem Gewebe bestehen. In den meisten Fällen ist es aber Drüsengewebe, aus dem sich die Polypen an der Schleimhaut bilden. Immer wenn das der Fall ist, dann werden die Polypen im Darm Adenome genannt und diese Adenome haben in der Regel eine gutartige Struktur, die aber trotzdem in ein bösartiges Gewebe übergehen kann.

Welche Symptome sind möglich?

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Die Polypen verursachen meist keinerlei Beschwerden, aber es gibt auch Darmpolypen, die anfangen zu bluten. Die Betroffenen merken diese Blutung erst dann, wenn sich der rötlich verfärbt. Wenn Polypen im Darm dauerhaft bluten, dann kann das zu , Schwäche und im schlimmsten Fall sogar zu einer Blutarmut führen. Andere Polypen produzieren Schleim, der auch den Stuhlgang beeinträchtigt. Der Schleim sorgt dafür, dass der Körper Wasser, aber auch wichtige Elektrolyte und viel Eiweiß verliert. In diesem Fall klagen die Betroffenen oft über schmerzhafte Bauchkrämpfe und Durchfall. Eher selten kommt es bei Polypen im Darm auch zu Verstopfungen.

Wie entstehen Polypen im Darm?

In den Ländern der westlichen Welt sind Darmpolypen keine Seltenheit, anders als in den asiatischen Ländern, wo sie kaum eine Rolle spielen. Es ist der westliche Lebensstil mit seiner fetten und sehr zuckerhaltigen Nahrung sowie der Genuss von Nikotin und Alkohol, der das Wachstum der Polypen fördert. Auch zu wenig Bewegung spielt bei der Bildung von Darmpolypen eine wichtige Rolle. Die Schleimhaut des Dickdarms erneuert sich in regelmäßigen Abständen und während dieses Vorgangs werden alte, verbrauchte Zellen der Schleimhaut abgebaut und neue Zellen beginnen damit, sich zu vermehren. Bei diesem Prozess können sich Mutationen bilden, die das Wachstum der Zellen beeinflussen. So kann es passieren, dass sie sich unkontrolliert vermehren und dann entstehen die Polypen.

Wie sieht die Behandlung aus?

Da aus den harmlosen Polypen Darmkrebs entstehen kann, müssen die Polypen beobachtet werden. Wer sicher sein will, dass die Zellen nicht zu bösartigen Zellen mutieren, der sollte die Darmpolypen entfernen lassen. Handelt sich um kleine Polypen, dann können diese mit einer sogenannten Koloskopie entfernt werden, größere müssen durch einen operativen Eingriff entfernt werden. In eher seltenen Fällen muss der Arzt bei der OP auch ein Stück des befallenen Darms entfernen, um die Gefahr einer zu minimieren. Das wird besonders dann empfohlen, wenn die Polypen genetisch bedingt sind, denn aus dieser Form entwickelt sich häufig Krebs. Nach der Operation müssen die sorgfältig darauf achten, dass es kein mehr im Stuhlgang gibt, zudem sollten sie in regelmäßigen Abständen einen Hämoccult-Test machen. Nach sechs Monaten führt der Arzt erneut eine Darmspiegelung durch, danach nur noch alle drei Jahre.

Patienten mit Darmpolypen sollten besonders gut auf ihre achten und meiden, die zu viel Fett und zu viel Zucker enthalten. Eine , viel Bewegung an der frischen Luft und vor allen Dingen der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sorgen dafür, dass die lästigen Polypen nicht mehr wiederkommen.

Bild: © Depositphotos.com / blueringmedia

Können Polypen im Darm Krebs auslösen?

Ulrike Dietz

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