Schleim im Stuhl – ein Hinweis auf eine ernste Erkrankung?

Wenn sich der Stuhlgang verändert, dann sind viele Betroffene in großer Sorge. Kann sich hinter dem Schleim im Stuhl vielleicht eine gefährliche Krankheit wie zum Beispiel Darmkrebs verbergen? Schließlich gehört Darmkrebs zu den besonders häufig auftretenden Krebsarten, pro Jahr kommen auf 100.000 Einwohner 56 erkrankte Männer und knapp 35 Frauen. Aber ein Karzinom am Mastdarm, am Dickdarm oder auch am After muss nicht unbedingt für Schleim im Stuhl sorgen, es gibt noch andere Ursachen, die die Konsistenz und die Farbe des Stuhlgangs verändern können.

Was kann die Ursache für Schleim im Stuhl sein?

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, warum es zu Schleim im Stuhl kommt. Eine Infektion kann der Grund sein, aber auch das sogenannte Reizdarmsyndrom oder falsche Ernährung kommen infrage, wenn der Stuhlgang schleimig ist. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können ebenfalls eine Ursache sein und wer vielleicht im Rahmen einer Diät seine Nahrung umstellt, der muss damit rechnen, dass es zu Schleim im Stuhl kommt.

Schleim im Stuhl ist alleine noch kein Symptom mit einer hohen Aussagekraft, wenn sich jedoch in der Anamnese Symptome wie Magenschmerzen, Darmkrämpfe oder ein nicht zu erklärender finden, dann kann Schleim im Stuhl ein Anzeichen für eine ernste Erkrankung wie Darmkrebs ein.

Die Ursachen im Einzelnen

Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

  • Bei einer Unverträglichkeit gegen Gluten, der sogenannte , gehört Schleim im Stuhl ebenso zu den Symptomen wie auch Durchfall, Fettstuhl oder Schäden an den Zähnen
  • Auch bei Laktoseintoleranz, einer Verdauungsstörung im Zusammenhang mit Milchzucker, kann es zu Schleim im Stuhl, aber auch zu , Durchfall und Blähungen kommen

Infektionen:

  • Eine Infektion mit Salmonellen verursacht unter anderem Schleim im Stuhl
  • Eine Lebensmittelvergiftung
  • Eine Magen- und Darmgrippe (Gastroenteritis) sorgt neben Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen ebenfalls für einen Stuhlgang mit schleimiger Konsistenz

Entzündliche Erkrankungen des Darms:

  • Morbus Cohn
  • Colitis ulcerosa
  • Das Reizdarmsyndrom

Auch Hämorrhoiden und Darmpolypen können den Stuhl schleimig machen, ebenso wie Darmkrebs, wobei in diesem Fall auch okkultes Blut, starke , Gewichtsverlust, Blähungen und ein unregelmäßiger Stuhlgang zu den Symptomen gehören.

Unterschiede in Farbe und Konsistenz

Schleim im Stuhl kann sehr unterschiedlich sein, wenn es um die Farbe, die Menge und die Konsistenz geht. So kann der Schleim den Stuhlgang komplett umschließen, aber auch nur einzelne Ablagerungen sind möglich. Die Bandbreite der Farben reicht von weißem über grauen bis hin zu grünem oder gelblichen Schleim im Stuhlgang. Ist der Schleim gelblich verfärbt, dann deutet das auf eine eitrige im Darm hin, ist der Schleim hingegen grünlich, dann kann das eine bakterielle Infektion zum Beispiel durch Salmonellen sein.

Ist der Schleim klar, dann kann es sich um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit handeln, ist der Schleim im Stuhlgang jedoch weiß, dann kann das ein Zeichen für eine entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Cohn oder Colitis ulcerosa sein. Auch wenn sich im Darm Polypen gebildet haben, dann ist der Schleim in der Regel weißlich verfärbt. Brauner Schleim deutet auf einen Reizdarm oder auf falsche Ernährung hin, zudem können verschiedene Gemüsesorten wie zum Beispiel Grünkohl oder Spinat den Schleim im Stuhl bräunlich verfärben. Für die Diagnose des Arztes sind alle drei Komponenten von Bedeutung: Farbe, Volumen und auch Konsistenz.

Wann muss ein Arzt aufgesucht werden?

Ob Schleim im Stuhl harmlos ist oder auf eine ernste Erkrankung hindeutet, das kann nur ein Arzt feststellen. Grund zur ist aber nicht gegeben, denn der Darm ist ein sehr empfindliches Organ, das für Irritationen sorgen kann, wenn es aus dem Gleichgewicht kommt. Falsche Ernährung, Unverträglichkeiten, aber auch Stress und äußere Reize können das sorgsam aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Dick-, Dünn- und Mastdarm aus der bringen, was sich dann durch einen schleimigen Stuhl bemerkbar macht.

Grundsätzlich gilt, wenn der Schleim im Stuhl über einen längeren Zeitraum vorhanden ist, wenn sich die Menge vergrößert oder wenn andere Symptome dazu kommen, dann sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Zu den begleitenden Symptomen gehören unter anderem Einblutungen, Magenschmerzen, Darmkrämpfe, aber auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Der Arzt hat verschiedene Möglichkeiten, um die Ursache für Schleim im Stuhl zu finden. In den meisten Fällen wird zunächst eine Stuhlprobe genommen und auch eine Blutuntersuchung kann Aufschluss bringen. Wenn diese Tests keine Gewissheit bringen, dann wird eine Magen- oder auch eine Darmspiegelung gemacht. Im Rahmen der Spiegelungen wird sich der Arzt den Magen und den Darm nicht nur ansehen, sondern dabei auch eine Probe des Gewebes nehmen, die später im Labor untersucht wird.

Wie die Therapie aussieht, das richtet sich immer nach den Untersuchungsergebnissen. Hat der Schleim im Stuhl seine Ursache in der Ernährung, dann hilft es, die Ernährung umzustellen. Alles, was den Darm belastet, wie Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, unreifes Obst, und Kaffee, aber auch Zwiebeln und Schokolade sollten zumindest eine Zeit lang nicht gegessen werden. Stattdessen ist es wichtig, dass ballaststoffreiche Nahrung auf dem Speiseplan steht, denn Vollkornbrot, Vollkornnudeln und auch bestimmte Gemüsesorten und Weizenkleie bringen den Darm auf Trab und lassen den schleimartigen Stuhlgang verschwinden.

Hilfreich ist es auch, den Stress zu reduzieren, denn wer im gestressten Zustand auf die Toilette geht oder aus zeitlichen Gründen den Drang zur zu lange unterdrückt, der muss mit Konsequenzen wie Schleim im Stuhl rechnen.

Mögliche Therapien bei entzündlichen Darmerkrankungen

Wird eine entzündliche Erkrankung des Darmes diagnostiziert, dann wird die schwierig. So gilt Morbus Cohn bis heute als nicht heilbar, die Krankheit, zu deren Symptomen auch Schleim im Stuhl gehört, kann während eines akuten Schubs jedoch mit Kortison oder mit Azathioprin behandelt werden. Wenn die öse Therapie nicht mehr hilft und die Symptome für den Patienten zu belastend werden, dann entscheidet sich der Arzt vielfach für eine Operation, bei der die von der Krankheit betroffenen Teile des Darmes entfernt werden.

Die Ursachen für Colitis ulcerosa sind bis heute unbekannt, daher lässt sich die Krankheit, zu deren Symptomen ebenfalls Schleim im Stuhl zählt, auch nicht ursächlich behandeln und heilen. Wie Morbus Cohn, so verläuft auch Colitis ulcerosa in Schüben und während eines Schubes kann ein Medikament hilfreich sein, das die Entzündung hemmt.

Nicht immer ist Schleim im Stuhl ein Grund zur Sorge, aber wer sicher sein möchte, was die Ursache angeht, der sollte auf jeden Fall einen Internisten aufsuchen.

Bild: © Depositphotos.com / belchonock

Schleim im Stuhl – ein Hinweis auf eine ernste Erkrankung?

Ulrike Dietz

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