Schwarzer Stuhlgang – mögliche Ursachen und Gegenmaßnahmen

Schwarzer-Stuhlgang---mögliche-Ursachen-und-Gegenmaßnahmen

Ein schwarzer Stuhlgang ist für die meisten Menschen sehr beunruhigend, vor allem dann, wenn es bis dahin noch nie Probleme in dieser Hinsicht gegeben hat. Diese Sorge muss nicht unbedingt begründet sein, denn der Stuhlgang kann sich aus ganz unterschiedlichen Gründen plötzlich verfärben. In den meisten Fällen ist ein schwarzer Stuhlgang vollkommen harmlos, aber es gibt auch Fälle, in denen sich hinter der Verfärbung eine ernsthafte Erkrankung verbirgt. Wer entdeckt, dass sein Stuhlgang schwarz gefärbt ist, der sollte zunächst einmal Ruhe bewahren und darüber nachdenken, welche Gründe dafür infrage kommen könnten.

Was können die Ursachen sein?

Schwarzer Stuhlgang oder auch ein Stuhlgang, der schwarzbraun gefärbt ist, kann auf bestimmte Lebensmittel zurückzuführen sein. Rote Beete kann der Auslöser sein, aber auch Rotkohl, dunkle Beeren oder Kirschen, die in einer relativ großen Menge gegessen wurden. Das Gleiche gilt auch für Fleisch, das ebenfalls für einen Stuhlgang sorgen kann, der schwarz gefärbt ist. Wenn Lebensmittel schuld sind, dann besteht kein Grund zur Sorge, denn dieses Problem löst sich nach einigen Tagen ganz von alleine.

Wer Eisenpräparate oder Kohletabletten einnimmt, muss mit einem schwarzen Stuhlgang rechnen, auch hier gibt es keinen Grund zur Panik, denn wenn die Medikamente abgesetzt werden, dann ist ein schwarzer Stuhlgang kein Thema mehr. Sollte es sich aber um einen tiefschwarzen glänzenden Stuhlgang handeln, der zudem sehr übel riecht, dann deutet das in vielen Fällen auf ein gesundheitliches Problem hin. Dieser sogenannte Teerstuhl kann auf Blutungen im oberen Verdauungstrakt hinweisen, die Speiseröhre wie auch der Zwölffingerdarm können betroffen sein. Schwarzer in dieser Form kann aber auch auf folgende hindeuten:

  • Krampfadern
  • der Speiseröhre oder der Magenschleimhaut
  • Magengeschwüre
  • Tumore

Wenn es sich um einen Tumor handelt, dann ist nicht nur ein schwarzer Stuhlgang ein Alarmzeichen, auch wiederholte Durchfälle oder Verstopfungen können ein Anzeichen für einen Tumor sein.

Wie entsteht ein schwarzer Stuhlgang?

Wie entsteht eigentlich schwarzer Stuhlgang? Die Auslöser für die schwarze Verfärbung ist zum einen der rote Blutfarbstoff Hämoglobin und zum anderen die Magensäure. Wenn diese beiden Komponenten zusammenkommen, dann wird ein Zersetzungsprozess ausgelöst und dieser sorgt dann für den schwarzen Stuhlgang. Meist handelt es sich um eine innere Blutung, theoretisch ist schwarzer Stuhlgang aber auch dann möglich, wenn zu viel Blut geschluckt wird, zum Beispiel während eines heftigen Nasenblutens.

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Eine Blutung, die den oberen Verdauungstrakt betrifft, wird nicht nur durch Entzündungen oder durch eine Infektion ausgelöst, es kann auch passieren, dass beispielsweise eine Krampfader platzt. Passiert das in einem sensiblen Bereich, dann muss sofort ein Notarzt gerufen werden, da akute Lebensgefahr besteht. Der Blutverlust kann so hoch sein, dass es zu einem Kreislaufkollaps oder zu einem Schock kommt, was möglich ist, wenn eine Krampfader im Magen platzt.

Wann muss ein Arzt aufgesucht werden?

Schwarzer Stuhlgang macht nicht unbedingt einen Besuch beim Arzt notwendig. Wer am Abend zu viel Rotwein getrunken hat, der bekommt nicht nur einen Kater, das Gläschen zu viel wird auch am schwarz gefärbten Stuhlgang sichtbar. Ein Arztbesuch ist in diesem Fall jedoch nicht notwendig. Sollte ein schwarzer Stuhlgang aber ohne einen ersichtlichen Grund auftreten, dann ist es ratsam, sich an einen Arzt zu wenden, der die Ursache finden kann.

Ein Arzt muss auch immer dann aufgesucht werden, wenn ein schwarzer Stuhlgang zusammen mit Übelkeit, Erbrechen oder mit Bauchschmerzen auftritt. Ganz gefährlich ist es, wenn ein schwarzer Stuhlgang von und heftigen begleitet wird, denn das deutet auf einen größeren Blutverlust hin und die Sauerstoffversorgung des Körpers ist nicht mehr gewährleistet. In diesem Fall muss ein Arzt so schnell wie möglich die Ursache der Blutung finden und sie ebenso schnell .

Um den Auslöser zu finden, wird der Stuhlgang auf Blutspuren untersucht und der Arzt wird als eine der ersten Maßnahmen eine Magenspiegelung machen. Die Gastroskopie zeigt, ob der Patient unter einer Magenblutung leidet, auch wenn die Speiseröhre oder der Zwölffingerdarm betroffen sind, dann kann der Arzt das im Rahmen einer Magenspiegelung sehen.

Welche Behandlungsformen sind möglich?

Wenn ein schwarzer Stuhlgang tatsächlich auf eine innere Blutung zurückzuführen ist, dann ist eine sofortige Operation unumgänglich, denn die Blutung muss gestillt werden. Handelt es sich um eine Magenschleimhautentzündung, dann wird der Arzt eine entsprechende medikamentöse Therapie einleiten und mittels Ultraschall die Krankheit beobachten. Zudem wird in regelmäßigen Abständen der Stuhlgang untersucht, und zwar so lange, bis die komplett ausgeheilt ist.

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Wenn ein schwarzer Stuhlgang tatsächlich durch bestimmte oder durch zu viel Rotwein entstanden ist, dann ist der Besuch beim Arzt ebenso überflüssig wie eine Therapie, denn meist ist die dunkle Verfärbung nach wenigen Tagen wieder verschwunden. Sollte ein schwarzer Stuhlgang aber nicht verschwinden, dann muss eine Stuhlprobe genommen und untersucht werden.

Schwarzer Stuhlgang kann auch durch verschiedene Medikamente ausgelöst werden. Wenn das der Fall ist, dann sollte man die Medikamente nicht einfach absetzen, sondern vorher immer mit dem Arzt sprechen, der dann unter Umständen ein anderes Medikament verordnen wird.

Die Ruhe bewahren

Schwarzer Stuhlgang ist auf den ersten Blick erschreckend, aber man sollte nicht sofort an eine schwere Erkrankung denken. Hier sollte man Ruhe bewahren und darüber nachzudenken, was der Auslöser sein könnte. Wurden in der letzten Zeit Medikamente eingenommen? Liegt es vielleicht an der Ernährung? Gab es Begleiterscheinungen wie im Magen oder im Unterleib? Wenn es Begleiterscheinungen geben sollte oder sogar ist, dann muss der Arzt aufgesucht werden.

Wenn Lebensmittel der Grund sind, dann reicht es schon aus, darauf zu achten, bestimmte Dinge nicht mehr in großen Mengen zu essen. Wer auf Rotwein, Rotkohl, rote Beete oder dunkle Beeren verzichtet und dann der Stuhlgang trotzdem schwarz verfärbt bleibt, ist es ebenfalls sinnvoll, mit einem Arzt zu sprechen, selbst wenn keine Schmerzen aufgetreten sind. Der Besuch beim Arzt sorgt immer für Sicherheit, denn anhand der Stuhlkonsistenz kann die Ursache sehr schnell erkannt werden. Nur in den seltensten Fällen ist schwarzer Stuhlgang ein Zeichen für eine ernste Erkrankung, meistens ist die Verfärbung harmlos und verschwindet von allein wieder.

Sorgen muss sich zunächst keiner machen, aber eine gründliche Untersuchung bei einem Arzt ist immer besser als zu darüber nachzudenken, ob es sich vielleicht um eine schwere Krankheit handelt.

Bild: © Depositphotos.com / DenisNata

Ulrike Dietz