Bandscheiben – die Stoßdämpfer im Rücken

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Jeder Schritt, den wir machen, bedeutet für die Wirbelsäule einen heftigen Stoß, den sie irgendwie abfangen muss. Damit die Wirbelsäule entlastet wird, gibt es die Bandscheiben, eine Art Stoßdämpfer oder Puffer, der zwischen den einzelnen Wirbelkörpern liegt und jeden Schritt abfängt. Die Bandscheiben haben aber nicht nur eine Pufferfunktion, sie sorgen auch dafür, dass die Wirbelsäule beweglich bleibt, denn ohne diese besonderen Scheiben wäre es uns nicht möglich, aufrecht zu gehen und zu stehen.

Woraus besteht eine Bandscheibe?

Eine Bandscheibe hat die Form eines Ringes, der aus einem faserigen, aber trotzdem sehr festen Bindegewebe, dem sogenannten Faserring und aus einem weichen gelartigen Kern, dem Gallertkern besteht. Jede Bandscheibe ist sehr elastisch und ihre äußere Hülle, die einem Knorpel ähnelt, ist fest mit der Knochenhaut der Wirbelkörper verwachsen. Der Gallertkern wirkt wie ein mit Wasser gefülltes Kissen und dämpft jede Belastung des Rückens, die durch Druck oder durch Stöße entstehen. Aber der Kern der Bandscheiben sorgt auch dafür, dass sich die Belastungen, denen die Wirbelsäule jeden Tag ausgesetzt ist, gleichmäßig verteilen.

Viel Beweglichkeit

Jede Bandscheibe dient nicht nur als Stoßdämpfer, sie macht es auch möglich, dass wir uns ohne Probleme bewegen können. Wenn wir uns nach vorne neigen, dann werden die vorderen Seiten der Wirbelkörper fest aneinandergedrückt und der Gelkern der Bandscheiben verlagert sich nach hinten. Stehen wir gerade, in einer neutralen Körperhaltung, dann liegt der mit Gel gefüllte Kern genau in der Mitte der Bandscheiben. Beim Gehen kippt das Becken von der Standbeinphase in Richtung der Spielbeinphase, die Wirbelsäule weist dabei eine seitliche Abweichung auf. Es ist das , was , die Bänder und damit auch die Bandscheiben steuert, denn nur so kann das Gleichgewicht der Spannungskräfte im Bewegungsapparat gehalten werden.

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Wie werden die Bandscheiben „ernährt“?

Selbst wenn es vielleicht ein wenig komisch klingt, aber eine Bandscheibe muss „ernährt“ werden. Ab dem vierten haben die Bandscheiben keine eigenen Blutgefäße mehr und müssen daher vom Gewebe und den Bändern in der direkten Umgebung mit den nötigen Nährstoffen versorgt werden. Die Nährstoffaufnahme funktioniert nur, wenn die Bandscheibe entlastet ist, dann saugt sie alle notwendigen Nährstoffe auf, ähnlich wie ein Schwamm . Wird die Bandscheibe dann belastet, gibt sie die Nährflüssigkeit wieder ab, die sie verbraucht hat.

Ein einzigartiger Stoffwechsel

Jede Bandscheibe hat einen eigenen Stoffwechsel, der über die Bewegungen gesteuert wird. Bei einer rhythmischen Bewegung, zum Beispiel beim Gehen, wird optimal gefördert, wenn es jedoch zu einer einseitigen Druckbelastung kommt, wird der Stoffwechsel gestört. Das ist beispielsweise immer dann der Fall, wenn wir unbequem sitzen oder auch durch eine zu lange Bettruhe. Die der Bandscheibe wird außerdem durch den natürlichen Alterungsprozess beeinflusst, denn mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Flüssigkeit im Gewebe mehr und mehr ab. In der Folge wird der Faserring spröde und der Gallertkern ist nicht mehr so prall gefüllt, wie das in jungen Jahren der Fall war. Die Bandscheibe wird immer dünner, sie kann Stöße und Erschütterungen nicht mehr so gut anfangen und wird zudem immer verletzlicher.

Wann wird eine Prothese eingesetzt?

Im Alter lässt die Beweglichkeit nach und bevor es zu einer Versteifung der Wirbelsäule kommt, sollte über eine Bandscheibenprothese nachgedacht werden. Der Einsatz einer künstlichen Bandscheibe ist heute keine Seltenheit mehr, jedoch entscheidet sich der Arzt nur dann für die , wenn die Bandscheibe stark geschädigt ist oder die Schmerzen so gravierend sind, dass sie den Alltag des Betroffenen nachhaltig beeinträchtigen. Zunächst wird man versuchen, mit konservativen Methoden wie zum Beispiel mit Physiotherapie oder mit schmerzstillenden zu helfen, sollten die Bewegungen aber stark eingeschränkt sein oder wenn es zu kommt, dann ist eine immer die bessere Wahl.

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Bild: © Depositphotos.com / piolka

Ulrike Dietz