Wie gefährlich ist die Kinderkrankheit Mumps?

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Ziegenpeter, Tölpel, Parotitis epidemica – die Kinderkrankheit Mumps hat viele Namen. Mumps ist eine Viruserkrankung, bei der die Ohrspeicheldrüsen anschwellen und die Betroffenen bekommen dicke Hamsterbacken, die der Krankheit ihr typisches Aussehen verleihen. Die Kinderkrankheit Mumps verläuft in 40 % aller Fälle ohne jegliche Symptome, betroffen sind vor allem Kinder zwischen vier und 15 Jahren. Auch erwachsene Menschen können an Mumps erkranken, und wenn das der Fall ist, dann kann die Krankheit unter Umständen sogar gefährlich werden.

Wie macht sich die Kinderkrankheit Mumps bemerkbar?

Kinder, die an Mumps erkranken, haben in der Regel Symptome, die an eine Erkältung erinnern. Die Ohren, der Kopf und die Glieder , sie haben leichtes und fühlen sich unwohl. Wenn der Krankheitserreger in die Mundspeicheldrüsen wandert, dann haben die Betroffenen ein sehr trockenes im und bekommen Schwierigkeiten beim Schlucken. Ca. 16 bis 18 Tage, nachdem es zur Infektion gekommen ist, beginnen die Ohrspeicheldrüsen anzuschwellen, die vom Jochbein auf der Höhe der Ohren bis zu den Winkeln des Kiefers reichen. In der Folge zeigt sich eine deutliche Verdickung am Hals- und Wangenbereich. Ist die Schwellung besonders stark, dann drückt die Ohrspeicheldrüse auf den Gehörgang und das sorgt für Schmerzen.

Mumps bei Erwachsenen

Die Kinderkrankheit Mumps kann auch Erwachsene treffen und wenn erwachsene Menschen am Ziegenpeter erkranken, dann sind die Symptome deutlich stärker ausgeprägt als das bei Kindern der Fall ist. Warum die Symptome mit zunehmendem Alter so stark sind, das ist bis heute noch nicht ganz klar. Die charakteristische Schwellung der Ohrspeicheldrüsen zeigt sich bei erwachsenen Patienten sehr viel später als bei Kindern und da auch das Unwohlsein stärker und das Fieber höher ist, müssen Erwachsene mit Mumps oft lange das hüten.

Welche Gefahren gibt es?

Normalerweise ist die Kinderkrankheit Mumps harmlos und nimmt einen ungefährlichen Verlauf. Die Schwellung der Ohrspeicheldrüsen klingt nach gut einer Woche wieder ab, das Fieber verschwindet und die Betroffenen fühlen sich wieder wohl. In fünf Prozent aller Fälle aber nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf und es zeigen sich Symptome anderer Krankheiten, die durch die Viren verursacht werden, die sich im Körper ausbreiten. Rund vier Prozent der Mumps-Patienten bekommen eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, bei der es zu heftigen Bauchschmerzen, zu Übelkeit und zu Erbrechen kommt. Möglich ist auch eine Hirnhautentzündung, wenn der bis ins Gehirn vordringt. Lebensgefährlich ist diese Form der viralen Meningitis jedoch nicht, die klingt von alleine wieder ab. Bei Männern besteht die Gefahr einer Hodenentzündung, rund 25 bis 30 % der männlichen Patienten bekommen eine solche Mumps-Orchitis.

Siehe auch:  Kinderkrankheiten: Herpangina

Wie wird Mumps behandelt?

Gegen die Kinderkrankheit Mumps gibt es keine spezifische Behandlung, behandelt werden nur die Symptome. Um die Schwellung zu lindern, helfen warme Quark- oder Ölwickel, die den Druck auf den Gehörgang vermindern und so die Ohrenschmerzen erträglicher machen. Um die Schluckbeschwerden zu lindern, sollte das Essen püriert werden. Suppen, Kartoffelbrei oder auch Reisbrei kommen bei den kleinen Patienten ebenso wie kühlendes Eis immer gut an. Saure Lebensmittel, wie Fruchtsäfte oder frisches Obst, sind keine gute Idee, denn sie reizen die empfindliche Schleimhaut im Mund. Kommt es zu hohem Fieber, dann gibt es die entsprechenden Medikamente, aber auch Wadenwickel sind in diesem Fall effektiv. Kommt es zu einer Hodenentzündung, dann sollten die Hoden hoch gelagert und gekühlt werden, zudem sollte Bettruhe halten. Wird eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert, dann ist ein stationärer Aufenthalt im notwendig, da die Patienten für einen kurzen Zeitraum künstlich ernährt werden müssen.

Damit es erst gar nicht zur Kinderkrankheit Mumps kommt, sollten Kinder geimpft werden, denn schützt zweifach: Zum einen wird der Geimpfte gegen die Krankheit geschützt und zum anderen können sie keinen anderen Menschen mehr mit Mumps anstecken.

Bild: © Depositphotos.com / airdone

Ulrike Dietz