Was sollten werdende Mütter über den Rhesusfaktor wissen?

Mutter und bilden während den 40 Wochen einer Schwangerschaft eine Einheit, trotzdem bleibt das Kind im immer ein . Das ungeborene Kind trägt zur Hälfte das genetische Material des Vaters in sich und damit der der Mutter das Kind nicht abstößt, wird ihr Immunsystem ein wenig nach unten gefahren. Das funktioniert jedoch nicht immer, und wenn es Probleme gibt, dann nur, wenn das Blut der Mutter Rhesus-negativ, das des Babys aber Rhesus-positiv ist. Aber was hat es mit Rhesusfaktor auf sich und warum spielt dieser Faktor eine so wichtige Rolle?

Was genau ist der Rhesusfaktor?

Das Blut ist in vier Blutgruppen, A, B, AB und 0 unterteilt, aber es hat noch weitere Eigenschaften wie den Faktor D, den sogenannten Rhesusfaktor. Darunter versteht man Proteine, die auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen sitzen und die im Alltag so gut wie keine Rolle spielen. Wenn diese Proteine fehlen, spricht man von einem Rhesus-negativ und das ist bei rund 18 % der der Fall. wird immer dominant vererbt, das bedeutet, wenn die Mutter Rhesus-negativ und der Vater Rhesus-positiv ist, dann ist es möglich, dass sich das Kind am Vater orientiert und dann wird es problematisch. Wenn das Blut des Kindes auf das Blut der Mutter trifft, dann wird ihr Organismus den unbekannten Rhesusfaktor als unerwünschten Eindringling sehen und Abwehrstoffe bilden.

Die erste Schwangerschaft ist ungefährlich

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Um Antikörper zu bilden, braucht der Körper viel Zeit und daher ist die erste Schwangerschaft in den meisten Fällen ungefährlich. Es gibt nur sehr wenige Situationen, wo das Blut der Mutter und das Blut des Kindes so intensiv miteinander in Verbindung kommen, dass das Immunsystem zu einer Abwehrreaktion angeregt wird. Die größte Gefahr eines Zusammentreffens der beiden verschiedenen Faktoren ist während der Geburt, dieser Kontakt muss jedoch nicht unbedingt schädlich sein. Im Körper der Mutter werden Antikörper der Immunglobulinklasse M gebildet, diese Antikörper können die sogenannte Plazentaschranke aber nicht überwinden, um zum zu kommen. Allerdings behält der Körper die Situation im Gedächtnis und das macht dann alle weiteren Schwangerschaften riskant.

Wie kann der Arzt helfen?

Es ist noch nicht allzu lange her, da war der falsche Rhesusfaktor eine ernste Bedrohung. Noch vor 60 Jahren kam das erste Kind gesund zu Welt, das zweite Kind hatte vielfach schon gesundheitliche Schäden und das dritte Kind war nicht selten entweder eine Fehl- oder eine Totgeburt. Heute ist das kaum noch möglich, denn heute wird bei allen , die Rhesus-negativ sind, eine Anti-D-Prophylaxe durchgeführt.

Wenn die weder ihre Blutgruppe noch ihren Rhesusfaktor kennt, dann wird der zuerst eine ausführliche Blutuntersuchung machen und diese zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche noch einmal wiederholen, um gezielt nach Antikörpern zu suchen. Ist das Blut frei von Antikörpern, dann spritzt der Arzt zwischen der 28. und 30. Schwangerschaftswoche Immunglobine. Sie besetzen die Rhesus-positiven Blutkörperchen des Kindes, wenn sie in das Blut der Mutter gelangen und sie werden zerstört, noch bevor sie das Immunsystem der Mutter sensibilisieren können.

Warum wird die Prophylaxe erst so spät durchgeführt?

Wäre es nicht sinnvoller, die Anti-D-Prophylaxe schon viel früher durchzuführen? Das ist nicht nötig, denn die Blutkörperchen des ungeborenen Kindes bilden sich erst relativ spät aus. Zudem „überleben“ die Immunglobine, die der Mutter gespritzt werden, nur maximal drei Monate. Das heißt, bei der Geburt sind kaum noch Antikörper vorhanden, daher müssen der Mutter noch ein weiteres Mal Antikörper gespritzt werden, zwingend notwendig ist das aber nicht. Unmittelbar nach der Geburt wird dem Neugeborenen Blut abgenommen und getestet. Ist es Rhesus-negativ, dann braucht die Mutter Immunglobine und dieses sichere Verfahren wird dann bei jeder folgenden Geburt wieder eingesetzt, um Mutter und Kind zu schützen.

Bild: © Depositphotos.com / mpavlov

Was sollten werdende Mütter über den Rhesusfaktor wissen?

Ulrike Dietz

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