Probleme mit den Augen? Das kann psychische Ursachen haben. Augen werden nicht umsonst als Fenster zur Seele bezeichnet. Ob bei Freude, Trauer oder Angst – all diese Gefühle und mehr lassen sich an den Augen ablesen. Geht es der Psyche nicht gut, kann sich das ebenso auf die Augen niederschlagen. Stress ist dabei eine häufige Ursache für psychosomatische Augenleiden.
Welche Augenprobleme Stress hervorrufen kann
Das Auge ist mehr als ein Objektiv. Es ist eng mit der Gefühlswelt des Menschen verbunden. Ganzheitlich arbeitende Ärzte wissen um diesen Zusammenhang. Bei ungefähr 40 Prozent aller Augenerkrankungen spielen psychosomatische Aspekte eine Rolle. Es ist jedoch nicht in jedem Fall klar, ob die psychischen Probleme Ursache für die Krankheit sind oder erst infolge einer Krankheit entstanden sind. Dass Stress die Entstehung von Krankheiten begünstigen kann, ist mittlerweile allgemeiner Konsens. Stress ist häufig verantwortlich für Erkältungen, Magengeschwüre und Herz-Kreislauf-Probleme sowie eben auch für so manches Augenleiden. So kann sich Stress auf die Sehschärfe, das Farbsehen oder die Beweglichkeit des Augapfels auswirken. Auch ein zuckendes Augenlid ist oftmals stressbedingt.
Messbar wird eine psychische Überlastung beim Augeninnendruck. Bei Stress ist der Augeninnendruck erhöht. Dadurch drückt der Glaskörper auf die Netzhaut und quetscht den empfindlichen Sehnerv. Das kann zu einem Glaukom, besser bekannt als Grüner Star, führen. Rechtzeitig erkannt und behandelt, kann ein Erblinden durch den Grünen Star verhindert werden. Dass Stress die Entstehung eines Glaukoms fördert, konnte bereits eindeutig nachgewiesen werden.
Psychische Belastungen beeinflussen zudem, dass das Auge weniger mit Tränenflüssigkeit benetzt wird, da die Tränendrüsen teilweise vom Nervensystem gesteuert werden. Emotionen aktivieren sie oder lassen sie austrockenen. Stress macht sich also nicht nur in emotionaler Form bemerkbar. Lange Arbeit am Bildschirm, dauerhafte Aufenthalte in geschlossenen Räumen sowie Heizungsluft führen ebenso zu trockenen Augen.
Eine seltenere Krankheit, bei der Stress als Hauptfaktor gilt, ist die Retinopathia centralis serosa (RCS). Diese Krankheit trägt den Beinamen Managerkrankheit des Auges, weil von ihr vor allem junge Männer betroffen sind, die unter Leistungsdruck stehen. Bei RCS tritt Flüssigkeit aus einem brüchigen Gefäß in der Aderhaut aus und dringt in die Netzhaut des Auges ein. Dort führt die Flüssigkeit dazu, dass sich die Netzhaut abhebt. Folglich kommt es zu Flecken im Sichtfeld oder der Betroffene sieht plötzlich unscharf oder verzerrt.
Wie werden stressbedingte Augenleiden behandelt?
Wer Veränderungen an den Augen feststellt, sollte einen Augenarzt aufsuchen. Je nach Art der Erkrankung werden weitere Maßnahmen eingeleitet. Das Glaukom kann in frühen Stadien mit Medikamenten behandelt werden, später hilft oftmals nur eine Operation. Bei trockenen Augen können Augentropfen die lästigen Symptome vorübergehend lindern. Steckt hinter Sehproblemen wirklich Stress und keine Grunderkrankung verschwinden die Probleme in Ruhephasen oftmals von alleine. So ist das häufig bei der Managerkrankheit der Fall. Erholung und Entspannung sind daher nicht nur eine Wohltat für die Seele, sondern auch für die Augen.
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