Knapp vier Millionen Frauen in Deutschland sind von einem Damenbart getroffen. Medizinisch wird dieser als Hirsutismus bezeichnet und benennt eine vermehrte Körperbehaarung bei einer Frau, die eigentlich typisch für Männer ist. Dazu zählt ein übermäßiger Haarwuchs im Gesicht, auf der Brust oder dem Bauch. Meist ist dieser hormonell bedingt und geht auf eine körpereigene Hormonstörung aus. Diese kann aber auch medikamentös indiziert sein, wobei eine Vielzahl an Stoffen als Auslöser dienen kann. Die wichtigste Frage für Betroffene ist, wie sie den Damenbart effektiv entfernen können.
Rasieren
So wie bei anderer Körperbehaarung, können natürlich auch die Haare am Mund- und Kinnbereich mit einem Rasierer beseitigt werden. Die Prozedur geht eindeutig schnell, mühelos und ist günstig. Die meisten Frauen sind an das Rasieren, durch die Entfernung der Achsel- und Beinbehaarung, bereits gewohnt, sodass schmerzhafte Schnitte nahezu ausgeschlossen sind. Allerdings sollte nicht einfach der Damenrasierer sondern ein spezielles Produkt für das Gesicht verwendet werden.
Allerdings bringt die Rasur auch einige Nachteile mit sich. So ist das Ergebnis nur von sehr kurzer Dauer. Schon innerhalb eines Tages schieben die Stoppeln nach und es sind unschöne schwarze Punkte zu sehen. Daher muss die Rasur täglich angewendet werden. Dies sorgt nicht nur bei empfindlicher Haut schnell für Rötungen und Reizungen, wodurch neben Stoppeln auch noch Pickel entstehen können. Schön ist dann etwas anderes.
Zupfen oder Epilieren
Ist der Damenbart nur gering ausgeprägt, kann sich das Zupfen per Pinzette eignen. Bei stärkerem Haarwuchs ist es jedoch zu mühselig per Hand zu Zupfen und ein Epilier-Gerät kann helfen. Dabei handelt es sich um ein elektrisches Gerät mit mehreren Pinzetten. Um das Epilieren zu vereinfachen, helfen spezielle Aufsätze für das Gesicht.
Im besten Fall werden diese nach dem Duschen oder Waschen des Gesichts angewendet. Durch die Feuchtigkeit und Wärme gelingt das auszupfen leichter. Dadurch reduziert sich der Schmerz aufgrund der geweiteten Poren.
Ob per Hand oder mit Gerät, das Ergebnis hält bis zu mehrere Wochen an, da durch das auszupfen die Haare inklusive ihrer Wurzel entfernt werden. Um Rötungen und Hautreizungen zu vermindern, helfen kühlende Cremes die nach dem Epilieren aufgetragen werden. Vorteil diese Variante ist die lange Haltbarkeit und eine glatte Haut ohne Stoppeln. Jedoch ist die Methode bei empfindlicher Haut Auslöser von diversen Irritationen.
Licht als Lösung? – Das Lasern
Mithilfe von Lasern können gezielt einzelne Haare in Angriff genommen werden. Diese werden inklusive ihrer Wurzel entfernt. Vorteil bei dieser Methode ist definitiv ihre dauerhafte Wirkung.
Allerdings werden nur dunkle Haare erfasst, da der Effekt auf der Zerstörung des Pigments Melatonin basiert. Zudem sollte die Methode nur im Winter angewendet werden, da die Haut im Anschluss sehr empfindlich auf Sonne reagiert. Wer das aber in Kauf nimmt und auch gewisse Kosten nicht scheut, da die Behandlung vom Profi durchgeführt werden muss, kann sich über ein glattes, dauerhaftes Ergebnis freuen.
Wachsen mit der Zuckerpaste
Natürlich kann der Damenbart auch mit einem klassischen Waxing – Heiß- oder Kaltwachsen – entfernt werden. Wenn das Wachsen allerdings zu schmerzhaft ist, dann kann das orientalische Sugaring die Lösung sein. Dabei wird eine Paste aus Zucker und Zitronensaft angerührt, aufgetragen und mitsamt den Haaren wieder abgezogen.
Da die Paste ausschließlich auf naturbelassenen Produkten beruht, ist die Wahrscheinlichkeit für Hautirritationen weitaus geringer als bei chemischen Produkten. Auch Allergiker vertragen diese Methode meist sehr gut.
Zur Herstellung werden etwa 200 Gramm Zucker erhitzt und anschließend mit etwa 100 Milliliter Flüssigkeit verrührt. Die karamellisierte Masse wird auf die Haut aufgetragen und mit einem dünnen Tuch abgedeckt.
Durch das Erhärten werden die Haare eingeschlossen und können zusammen mit dem Tuch einfach abgezogen werden. Da die Haare mitsamt der Wurzel entfernt werden, ist das Ergebnis langanhaltend.
Medikamentöse Creme
Auch eine medikamentöse Behandlung ist denkbar. Die sogenannte Vaniqa Creme wurde spezielle entwickelt um den Haarwachstum bei Hirsutismus zu hemmen. Die Anwendung ist einfach – betroffene Stellen müssen zwei Mal täglich eingecremt werden, meist über einen Zeitraum von etwa 8 Wochen. In Absprache mit dem behandelnden Arzt kann die verschreibungspflichtige Creme auch länger angewendet werden.
Der Vorteil der creme liegt in ihrer Effektivität und der Möglichkeit, sie mit anderen Methoden der Haarentfernung zu kombinieren. Gerade beim Zupfen oder Rasieren bietet sich die Verwendung der Creme an, um das Nachwachsen des Damenbartes zu hemmen.
Als Nebenwirkungen sind allerdings häufig ein Hautkribbeln oder eine Hautreizung bekannt. Eine Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn sich nach 4 Monaten kein sichtbares Ergebnis einstellt.
Die beste Wahl?
Die Methoden zur Entfernung eines Damenbartes sind vielfältig. Eine beste Methode kann nicht pauschal bestimmt werden. Die Auswahl sollte je nach Ausprägung des Haarwachstums und der individuellen Hautempfindlichkeit ausgewählt werden. Wer schnell empfindlich reagiert, sollte zum Sugaring greifen, da diese Variante am verträglichsten ist. Am schmerzfreisten ist hingegen die Rasur. Wer ein möglichst lang anhaltendes Ergebnis wünscht, sollte zum Zupfen oder Epilieren greifen.
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