Die Symptome der Gicht richtig deuten

die-symptome-der-gicht-richtig-deuten

Schon Friedrich der Große litt unter Gicht und konnte sich am Ende seines Lebens nur noch mit einem Stock mühsam fortbewegen. Das Leiden des Alten Fritz macht auch heute noch vielen das Leben schwer, denn die Gicht raubt den Betroffenen ihre Bewegungsfreiheit und sorgt zudem für starke Schmerzen. Wenn die Symptome der Gicht rechtzeitig erkannt werden, dann hat die Krankheit mit der entsprechenden Therapie eine gute Prognose. Bleibt die Gicht aber unbehandelt, dann werden sich die Beschwerden verschlimmern.

Was genau für eine Krankheit ist die Gicht?

Eine Krankheit mit dem Namen Gicht gibt es aus medizinischer Sicht nicht, Gicht ist vielmehr eine Sammelbezeichnung für verschiedene Stoffwechselerkrankungen und deren gesundheitliche Folgen. Gicht entsteht immer dann, wenn der Harnsäurespiegel erhöht ist, denn wenn das der Fall ist, dann lagern sich überall im Gewebe feinste Harnsäurekristalle ab. Diese Kristalle stören den an verschiedenen Stellen des Körpers und das sorgt dann für massive Beschwerden. Die Gicht ist nicht immer präsent, sie tritt vielmehr in Schüben auf und verursacht starke Schmerzen, vor allem in den Gelenken wie am großen Zeh, im Knie oder auch in den Fingern.

Die vier Stadien der Gicht

Der Arzt unterteilt die Gicht in vier Stadien:

Stadium 1 – die Hyperurikämie

Hier liegt ein deutlich erhöhter Harnsäurespiegel vor, aber die Betroffenen können damit über Jahre hinweg schmerzfrei leben.

Siehe auch:  Juckender Hautausschlag - Ursachen und Diagnostik

Stadium 2 – die akute Gicht

In der Regel treten die ersten Symptome der Gicht in der Nacht auf und betroffen sind vor allem die Gelenke in den Zehen oder den Fingern.

Stadium 3 – die wiederkehrende Gicht

Das dritte Stadium bezeichnet die Zeit zwischen den einzelnen Gichtanfällen. Die Betroffenen haben zwar keine Beschwerden, aber die Hyperurikämie ist nach wie vor vorhanden.

Stadium 4 – die chronische Gicht

In nur sehr seltenen Fällen nimmt die Gicht einen chronischen Verlauf. Die Patienten leiden ständig unter starken Schmerzen, auch zwischen den einzelnen Anfällen.

Die Symptome der Gicht

Die Symptome der Gicht richten sich nach den vier Stadien. Im ersten Stadium haben die Betroffenen keine Beschwerden, nur der Arzt kann anhand einer Blutuntersuchung feststellen, ob ein erhöhter Harnsäurespiegel vorliegt oder nicht. Ab einem Wert von 6,5 Milligramm Harnsäure pro 100 Milliliter spricht man von Gicht. Im zweiten Stadium verspüren die Patienten dann die ersten Symptome der Gicht. In 80 % der Fälle macht sich die Gicht zuerst in den Gelenken der und bemerkbar. Eher selten sind Symptome in den Knien, im Ellenbogen, im Handgelenk oder im Sprunggelenk. Wenn diese Symptome nicht behandelt werden, dann kann ein Anfall bis zu zwei Wochen andauern, erst dann klingt er sehr langsam wieder ab. Gelegentlich sind auch Fieber und Kopfschmerzen Symptome der Gicht. Einige der Betroffenen haben zudem mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen, in seltenen Fällen kann es auch zu Herzrasen kommen.

Die Beweglichkeit ist eingeschränkt

Kommt es zu wiederholten Anfällen, dann wird die Beweglichkeit der Patienten erheblich eingeschränkt. Die Gelenke lassen sich nur noch mit viel Mühe oder aber überhaupt nicht mehr bewegen. Diese Unbeweglichkeit nimmt mit der Zahl der Gichtanfälle immer mehr zu, das Laufen wird zu einem Problem und dem Patienten fällt es zunehmend schwer, zum Beispiel nach einer Tasse zu greifen und sie länger in der Hand zu halten. Wird die Gicht nicht behandelt oder auch wenn es sich um eine chronische Form handelt, dann zeigen sich Symptome auch in den Organen. Betroffen sind besonders die Nieren, denn die Harnsäurekristalle können zu sogenanntem Nierengrieß führen. Wenn dieser Nierengrieß Klumpen bildet, dann entwickelt sich ein Nierenstein und sollte dieser Stein dann die Harnwege blockieren, dann bedeutet das für die Betroffenen, dass sie unter extrem starken Schmerzen leiden, und nicht selten muss der Nierenstein operativ entfernt werden.

Siehe auch:  Landkreise rufen Länder zum Stopp der Krankenhausreform auf

Bild: © Depositphotos.com / aliced

Häufige Fragen

Was ist Gicht?

Gicht ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Stoffwechselerkrankungen, die durch einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut verursacht werden.

Welche Symptome treten bei Gicht auf?

Die Symptome der Gicht umfassen starke Schmerzen in den Gelenken, insbesondere in den Zehen und Fingern, sowie mögliche Begleiterscheinungen wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

Wie viele Stadien hat die Gicht?

Die Gicht wird in vier Stadien unterteilt: Hyperurikämie, akute Gicht, wiederkehrende Gicht und chronische Gicht.

Was passiert im ersten Stadium der Gicht?

Im ersten Stadium, der Hyperurikämie, haben Betroffene keine Beschwerden, aber ein erhöhter Harnsäurespiegel kann durch Blutuntersuchungen festgestellt werden.

Wie äußert sich akute Gicht?

Die akute Gicht äußert sich durch plötzliche, starke Schmerzen in den Gelenken, häufig in der Nacht, und kann bis zu zwei Wochen andauern.

Was sind die Folgen unbehandelter Gicht?

Unbehandelte Gicht kann zu wiederholten Anfällen führen, die die Beweglichkeit der Gelenke erheblich einschränken und langfristig zu chronischen Schmerzen führen.

Wie wird Gicht diagnostiziert?

Gicht wird in der Regel durch Blutuntersuchungen diagnostiziert, bei denen ein Harnsäurespiegel von über 6,5 mg/dl als Hinweis auf Gicht gilt.

Welche Gelenke sind am häufigsten betroffen?

Am häufigsten sind die Gelenke der Zehen und Füße betroffen, seltener die Knie, Ellenbogen, Handgelenke oder Sprunggelenke.

Was ist Nierengrieß und wie hängt er mit Gicht zusammen?

Nierengrieß entsteht durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Nieren und kann zu Nierensteinen führen, die starke Schmerzen verursachen können.

Wie kann Gicht behandelt werden?

Die Behandlung von Gicht umfasst in der Regel Medikamente zur Senkung des Harnsäurespiegels sowie Maßnahmen zur Schmerzlinderung während akuter Anfälle.

Ulrike Dietz