Hormone in den Wechseljahren – wann sollte nachgeholfen werden?

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Die in den Wechseljahren machen vielen Frauen sehr zu schaffen. Besonders der zunehmende Mangel an Östrogen sorgt für die typischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche in der Nacht und seelische Verstimmungen. Dazu kommt nicht selten Haarausfall, zudem wird die Haut schneller faltig und es kommt zu vermehrten Infektionen der Harnwege und der . Die Knochendichte nimmt ebenfalls kontinuierlich ab und die Blutwerte steigen, genauso nimmt die Zahl der Herzinfarkte zu, wenn die Hormone in den Wechseljahren verrückt spielen. Damit die Umstellung der Hormone nicht ganz so deutlich zu spüren ist, entscheiden sich viele Frauen für eine Hormonersatztherapie.

Die fehlenden Hormone in den Wechseljahren einfach ersetzen

Die beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit einer wirksamen Hormonersatztherapie, um den lästigen Nebenwirkungen der Wechseljahre zu begegnen. Der Plan ist einfach, denn es müssen nur die fehlenden Hormone ersetzt werden und schon fühlen sich die Frauen wie aus einem Jungbrunnen entstiegen und beugen mit diesem universellen Schutz effektiv schweren Erkrankungen wie einem oder der Osteoporose vor. Die Natur nachzuahmen, ist bereits mit anderen Hormonen wie dem Insulin und dem Schilddrüsenhormon gelungen und es wurden nur positive Erfahrungen gemacht. Dann wurden die ersten Langzeitstudien zum Thema Hormone in den Wechseljahren gemacht und die Ergebnisse waren alles andere als gut.

Die neuen Erkenntnisse

Zwei Studien kamen unabhängig voneinander zu der Erkenntnis, dass eine Hormonersatztherapie keine allzu großen Auswirkungen auf die Lebensqualität der Frauen in den Wechseljahren hat. Künstliche Hormone in den Wechseljahren können zwar die unangenehmen Hitzewallungen, das nächtliche und auch den vielfach schlechten Schlaf ein wenig lindern, dafür steigt aber die Gefahr einer Herz-/Kreislauferkrankung sowie das Risiko für eine und für . Wenn Frauen die künstlichen Hormone in den Wechseljahren über einen längeren Zeitraum einnehmen, dann steigen auch die Risiken immer weiter an.

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Nur bei sehr starken Beschwerden

Manche Frauen leiden sehr stark unter den Wechseljahren und ihre Lebensqualität wird davon nachhaltig beeinflusst. Wenn es keinen anderen Weg gibt, um die Hormone in den Wechseljahren in den Griff zu bekommen, dann verordnet der Arzt eine Hormonersatztherapie, um diesen Frauen das Leben und den Alltag wieder erträglich zu machen. Die Therapie beginnt mit einer sehr schwachen Östrogendosierung und wird langsam bis zum gewünschten Effekt gesteigert. Alle sechs Monate versucht der Arzt, die Dosis der Hormone wieder zu reduzieren oder die Therapie mit den künstlichen Hormonen ganz zu beenden. Maximal sollte diese nicht ungefährliche Therapie auf zwei begrenzt werden.

Ein Risikoprofil erstellen lassen

Frauen, die sich für die Ersatztherapie entscheiden, sollten von ihrem Arzt ein sogenanntes Risikoprofil erstellen lassen. In diesem Profil wird unter anderem festgehalten, ob es in der Familie vielleicht Herz- und Kreislauferkrankungen gibt, ob die Gefahr einer Thrombose besteht oder ob es eventuell zu Lungenembolien kommen kann. Gab es in der Familie bereits Fälle von Brustkrebs und besteht die Gefahr für Gefäßerkrankungen? Auch das wird der Arzt fragen, wenn ein Risikoprofil angelegt wird. Wenn es Risiken durch eine familiäre Vorbelastung gibt, dann wird der Arzt von einer Hormonersatztherapie abraten, aber letztendlich muss jede Frau für sich entscheiden, ob sie diese Therapie machen will oder nicht.

Gestagen kann helfen

Am Beginn der Wechseljahre treten bedingt durch den Mangel an Progesteron, Störungen im und bei der auf. In diesem Fall kann Gestagen hilfreich sein, aber mit dem Fortschreiten der Wechseljahre mehren sich die Probleme, und zwar dann, wenn ein Mangel an Östrogen dazu kommt. Eine Kombination aus Gestagen und Östrogen kann hier helfen, denn Östrogen fördert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, das Gestagen steuert dem entgegen. Das ist wichtig, denn aus einer wuchernden Gebärmutterschleimhaut kann sich Krebs entwickeln, vor allem bei den Frauen, die erblich vorbelastet sind.

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Bild: © Depositphotos.com / HighwayStarz

Ulrike Dietz