Sie sind überall und je mehr Handys genutzt werden, desto mehr Strahlung entsteht um uns herum. Dazu kommt die Strahlenbelastung, die durch die Benutzung des eigenen Handys entsteht: Besonders Handystrahlen im Kopfbereich stehen oftmals im Verdacht der Gesundheitsgefährdung. Das kommt nicht von ungefähr – bereits 2012 hat in Italien ein Gericht den Zusammenhang von Handystrahlung und der Entstehung von Gehirntumoren angenommen und berief sich dabei auf eine langjährige schwedische Studie.
Sind die zugrundeliegenden Fakten tatsächlich so eindeutig oder beruht die Behauptung, dass Handystrahlung gefährlich ist, auf falschen Annahmen?
Handystrahlung: Was ist das überhaupt?
Handystrahlung ist nichts anderes als ein Feld aus elektromagnetischen Wellen. Vergleichbar damit sind Mikrowellen, die zwar um einiges stärker sind, aber vom Prinzip her identisch funktionieren. Auch bei Handys wird die Strahlung rein subjektiv in Wärme umgewandelt: Wir merken es selbst nach einer längeren Unterhaltung am Mobiltelefon – das Ohr scheint förmlich zu glühen.
Tatsächlich war das aber auch der Fall, als es noch gar keine Handys gab: Sogar die Telefone mit Wählscheibe haben damals für rote Ohren gesorgt. Also ist die Handystrahlung doch nicht so gravierend, wie allgemein angenommen?
Die Erwärmung eines Körpers durch elektromagnetische Strahlung wird durch die spezifische Absorptionsrate (SAR) erfasst: Je geringer der SAR-Wert, desto geringer ist auch die Erwärmung des Gewebes.
Gesetzliche Vorgaben
Für die in Deutschland zugelassenen Handys gilt ein SAR-Oberwert von 2 Kilowatt pro Kilogramm. Dies deckt sich auch mit der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Trotzdem kann der Grenzwert in anderen Ländern höher liegen – wer also ein Handy im Ausland kauft, sollte sich hier genau informieren.
Gesundheitliche Auswirkungen
Trotz aller Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen: Ein Zusammenhang zwischen einer konkreten Krankheitssymptomatik aufgrund von Handystrahlung ist bis heute nicht eindeutig nachgewiesen. Die geltenden SAR-Grenzwerte sind wissenschaftlich ausreichend, um den menschlichen Körper vor den elektromagnetischen Wellen von Mobiltelefonen zu schützen. Wer ganz sichergehen will, kann natürlich immer auch ein Modell wählen, dass diese Grenzwerte noch unterschreitet. Hierfür bietet stehen zahlreiche Varianten zur Verfügung.
Andererseits weisen Kritiker immer wieder auf das Krankheitsbild der Elektrosensibilität hin. Dennoch: Ein Zusammenhang ist wissenschaftlich nicht belegt – daher ist zumindest momentan eine potenzielle Gefährdung nicht anzunehmen.
Bild: © Depositphotos.com / SIphotography
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