Denkt man an Kinderkrankheiten, fallen den meisten zuerst Windpocken, Masern, Mumps oder auch Keuchhusten ein. Das Krankheitsbild von Hand-Fuß-Mund ist vielen jedoch eher unbekannt und die meisten Eltern setzen sich erst damit auseinander, wenn ihr Kind davon betroffen ist. Auch wenn diese Krankheit in den meisten Fällen ungefährlich verläuft, sollte sie keinesfalls unterschätzt werden. Hand-Fuß-Mund ist hochansteckend und verbreitet sich meist epidemisch.
Was ist die Hand-Fuß-Mund Krankheit?
Die Krankheitserreger von Hand-Fuß-Mund sind meistens Enteroviren wie das Humane Enterovirus 71. Die Krankheit tritt das ganze Jahr weltweit auf. Besonders häufig wird sie jedoch im Spätsommer sowie Herbst und in China diagnostiziert.
Es handelt sich hierbei um eine Krankheit, die vor allem durch lokale Bläschenbildung an Handflächen, Fußsohlen sowie am und im Mund diagnostiziert wird. Auch der Po ist häufig von den Bläschen befallen. Diese sind zunächst sehr klein und erinnern an Pickelchen oder Mückenstiche. Nach ein bis zwei Tagen werden Sie jedoch größer und platzen schließlich auf. Das Sekret, das schließlich austritt, ist eitrig und ansteckend. Bevor die Bläschen auftreten, bekommt der Patient hohes Fieber und klagt häufig über allgemeine Symptome wie Müdigkeit.
Ist der Mund-Innenraum besonders stark befallen, kann das dazu führen, dass die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme stark eingeschränkt wird. Vor allem Kleinkinder reagieren in diesem Fall besonders weinerlich und empfindlich. Ein Trinkhalm hilft, wenigstens genügend Flüssigkeit zuzuführen.
Innerhalb von einer bis zwei Wochen heilen die Bläschen der Hand-Fuß-Mund-Krankheit wieder ab und hinterlassen dabei keine Krusten oder Narben. In einigen Fällen kann es passieren, dass Patienten nach dem Abklingen der Erkrankung Finger- oder Fußnägel verlieren. Diese wachsen jedoch in jedem Fall wieder nach.
Wie wird die Hand Fuß Mund Krankheit übertragen?
Hand-Fuß-Mund, auch falsche Maul- und Klauenseuche oder Hand-Fuß-Mund-Exanthem genannt, wird von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen, sprich Körperflüssigkeiten übertragen. Konkret bedeutet dies, dass die Krankheit übertragen wird, wenn man mit Speichel oder Ausscheidungen des Patienten oder dem Sekret aus den Bläschen in Berührung kommt. Auch wenn die Krankheit vorrangig bei Kindern bis zehn Jahre auftritt, können sich auch Jugendliche und Erwachsene mit Hand-Fuß-Mund infizieren. Vorsicht und das Einhalten von hygienischen Standards (regelmäßiges Händewaschen etc.) sind daher unverzichtbar.
Wenn Sie oder Ihr Kind an Hand-Fuß-Mund erkrankt sind, sollten Sie auf jeden Fall größere Menschenmengen und die Kindertagesstätte meiden, um somit zu verhindern, dass andere angesteckt werden. Außerdem sollten Sie auf intensive Kuscheleinheiten und Küsse in dieser Zeit verzichten und auch kein Geschirr oder Besteck miteinander teilen.
Wie wird die Krankheit diagnostiziert?
In der Regel ist eine Diagnose eindeutig, da bei Hand-Fuß-Mund die Bläschen im Gegensatz zu Windpocken nur an ganz speziellen Körperteilen (die der Krankheit ihren Namen geben) auftreten. Wer sich dennoch zusätzlich absichern will, kann auch eine Stuhlprobe oder die Bläschen-Flüssigkeit in einem Labor untersuchen lassen. Dort kann der Erreger in den entsprechenden Proben nachgewiesen werden. Kinderärzte ordnen eine solche Untersuchung jedoch nur sehr selten an.
Wie kann die Erkrankung behandelt werden?
Es gibt kein spezielles Medikament gegen Hand-Fuß-Mund. Die Therapie erfolgt lediglich symptomlindernd. Eine Zinksalbe zur äußeren Anwendung unterstützt den Heilprozess der Haut und minimiert Schmerzen und Juckreiz. Für die Behandlung der Bläschen im Mund gibt es spezielle Mundspülungen und –gels mit Salbei, Kamille und anderen Inhaltsstoffen, die ebenfalls Schmerzen und andere Symptome lindern. Herkömmliche antivirale Medikamente sind im Falle der Hand-Fuß-Mund-Erkrankung hingegen wirkungslos.
Wichtig ist, dass Patienten viel trinken. Mineralwasser und kühler, ungesüßter Tee sind hierbei ganz klar empfehlenswerter als andere Getränke. Wenn Ihr Kind jedoch die Nahrungsaufnahme verweigert, weil die Bläschen im Mund zu sehr wehtun, können Sie ihm auch Saft zu trinken geben, um die Nährstoffzufuhr zu garantieren.
In aller Regel verläuft Hand-Fuß-Mund unproblematisch. Die meisten Kinder können nach ein bis zwei Wochen wieder in die Kita gehen und müssen nicht mit Spätfolgen rechnen. Auch für Erwachsene ist die Krankheit meist ungefährlich.
Bild: © Depositphotos.com / evgenyataman
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