Plötzlicher Kindstod – eine Katastrophe aus heiterem Himmel

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Plötzlicher Kindstod – diese Diagnose klingt nüchtern und sachlich, sie ist aber die schlimmste Diagnose, die Eltern von einem Arzt bekommen können. Der plötzliche Kindstod ist das Schrecklichste, was Eltern passieren kann, zumal sich bis heute keine genaue für den Tod ermitteln lässt. Fast immer trifft es die Kinder, während sie schlafen, mittags oder in der Nacht, und es gibt keine schlüssige Erklärung, sondern lediglich Vermutungen, warum des Kindes plötzlich stehen bleibt. Welche Risikofaktoren gibt es und was können die Eltern tun, damit es nicht zu einem plötzlichen Tod des Kindes kommt?

Welche möglichen Ursachen gibt es?

Ärzte und Wissenschaftler sind sich einig, dass nie ein einziger Faktor für den plötzlichen Kindstod verantwortlich ist, es sind vielmehr mehrere Faktoren, die den Tod aus heiterem Himmel auslösen können. Schlafen in der Bauchlage kann für den plötzlichen Tod eines Babys verantwortlich sein und auch wenn das Kind mit einer Decke zugedeckt wird, dann erhöht sich das Risiko. Wenn die Eltern in Gegenwart des Kindes rauchen, so wirkt sich dieses passive Rauchen negativ aus und kann zum plötzlichen Kindstod führen. In den ersten sechs Monaten nach der Geburt sind der des Kindes und seine Funktionen noch sehr fragil und besonders anfällig für Einwirkungen von außen. In 90 % aller Fälle von plötzlichem Kindstod sind die Babys jünger als sechs Monate, besonders riskant sind aber die Lebensmonate drei und vier. Plötzlicher Kindstod tritt meist im auf und zu 60 % sind davon Jungen betroffen.

Plötzlicher Kindstod – kann die Atmung schuld sein?

Heute nehmen viele Wissenschaftler und an, dass ein plötzlicher Kindstod etwas mit der Atmung zu tun hat. So kann eine Atemstörung zu einem Mangel an lebensnotwendigem Sauerstoff führen, der Herzschlag verlangsamt sich und die Konzentration an CO2 im steigt an, was dann den Herzschlag stoppt. Normalerweise werden Kinder wach, wenn sie Probleme mit der Atmung haben, bei einigen Kinder kommt es aber zu einer sogenannten Schnappatmung. Aus bislang nicht bekannten Gründen wachen einige Kinder jedoch nicht auf und ersticken schließlich im Schlaf. Es ist noch nicht geklärt, was für diese Atemschwäche verantwortlich ist, einige Wissenschaftler vermuten aber, dass das Atemzentrum im kindlichen Gehirn noch nicht weit genug entwickelt ist, um bei einem Notfall reagieren zu können.

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Andere mögliche Ursachen

Eine andere These sieht in einem Mangel an die Ursache für den plötzlichen Kindstod. Der Gehirnbotenstoff ist nicht nur für das psychische Wohlbefinden verantwortlich, er kümmert sich auch um die natürliche Weckreaktion des Körpers. Bei einigen Babys, die an einem plötzlichen Kindstod gestorben sind, fanden am Herzen Defekte in den Zellwänden, die den Herzschlag beeinflusst haben. Auch ein Defekt am Stammhirn könnte den plötzlichen Tod auslösen. Da im Schlaf der Blutdruck sinkt, ist es möglich, dass das Gehirn des Kindes nicht in der Lage ist, diesen Blutdruckabfall wieder auszugleichen, was zur Folge hat, dass lebenswichtige Organe wie das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. Alle diese Thesen sind nur Vermutungen, aber keine Beweise, dass ein plötzlicher Kindstod darauf zurückzuführen ist.

Was können die Eltern tun?

Plötzlicher Kindstod kann zwar nicht komplett verhindert werden, aber die Eltern können die Gefahr minimieren. So kann beispielsweise ein Schnuller das Risiko um bis zu 90 % senken, da das Saugen die Nervenbahnen im Stammhirn unterstützt. Wichtig ist neben einer festen Matratze auch eine Decke ohne Daunenfüllung. Das sollte nur auf dem oder in der Seitenlage schlafen, ohne dass dabei die Gefahr besteht, dass es auf das Gesicht rollt. Ein wärmendes Schaffell als Unterlage hingegen erhöht die Gefahr, dass das Baby im Schlaf an einem plötzlichen Kindstod verstirbt.

Bild: © Depositphotos.com / lucidwaters

Ulrike Dietz