Im August 2016 treffen sich Sportler aus aller Welt zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und viele der Sportfans, die sich auf den Weg nach Brasilien gemacht haben, haben ein ungutes Gefühl. Es sind die gesundheitlichen Gefahren, die in Südamerika lauern und diese Gefahren gehen von kleinen, unscheinbaren Mücken aus. Zum einen ist da das Zika-Virus, das besonders für schwangere Frauen gefährlich ist, zum anderen ist es aber auch das Gelbfieber, eine virale Infektionskrankheit, die von Mücken übertragen wird und die lebensgefährlich ist.
Gelbfieber – eine globale Gefahr
Tropenmediziner gehen davon aus, dass jedes Jahr 200.000 Menschen an Gelbfieber erkranken und rund 30.000 an der Virusinfektion sterben. Die Mehrzahl der Infizierten wird in Afrika verzeichnet, knapp zehn Prozent stammen aus Südamerika. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die wirkliche Zahl der Erkrankten aber deutlich höher ein, denn besonders in Afrika, wo jeder Fall von Gelbfieber gemeldet werden muss, ist die Dunkelziffer sehr hoch. Vielfach wird die Krankheit entweder nicht erkannt oder sie wird den örtlichen Gesundheitsbehörden nicht gemeldet. Asien, Australien, Neuseeland und Europa gelten offiziell als gelbfieberfrei.
Zwei verschiedene Formen
Gelbfieber wird durch den Stich der Tigermücke übertragen, und unterschieden wird die Krankheit in zwei unterschiedlichen Formen. Zum einen gibt es das Dschungel-Gelbfieber und zum anderen das Stadt-Gelbfieber. Bei der Form, die im Dschungel auftritt, sind Affen die Überträger, denn wenn sie von der Tigermücke gestochen werden, dann geben sie den Virus an andere Affen weiter und stecken dann die Menschen an, die im Dschungel arbeiten. Während sich das Dschungel-Gelbfieber recht gut kontrollieren lässt, kann sich das Gelbfieber, was in den Städten auftritt, schnell zu einer Epidemie entwickeln.
Welche Symptome gibt es?
Gelbfieber hat eine relativ kurze Inkubationszeit, schon drei bis sechs Tage nach der Ansteckung treten die ersten Symptome auf. In ca. 85 % aller Fälle verläuft die Krankheit milde, die Betroffenen verspüren lediglich Symptome, die einer Grippe ähneln. In 15 % der Gelbfieberfälle nimmt die Krankheit aber einen schweren Verlauf. Die Infizierten bekommen plötzlich sehr hohes Fieber, das bis zu 40° Grad erreichen kann. Es kommt zu Schmerzen in den Muskeln und den Gliedern, die Betroffenen haben starke Kopfschmerzen, sie leiden unter Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Im weiteren Verlauf erbrechen die Kranken Galle, der Gaumen beginnt zu bluten, sie klagen über starken Durst und riechen sehr unangenehm aus dem Mund.
Trügerische Ruhe
Nach zwei Tagen klingen die Symptome wieder ab und die Patienten schlafen viel. Mediziner sprechen von einer sogenannten „Period of Clam“. In dieser Zeit entscheidet sich, ob Gelbfieber tödlich verläuft oder ob der Patient sich wieder erholt. Sind Leber und Nieren bereits geschädigt, dann kommt es zu teerartigen Stuhlgängen, zu Erbrechen, das an Kaffeesatz erinnert und zu Blutungen der Haut sowie der Schleimhaut. Wenn die Leber versagt, dann färbt sich die Haut gelb und bedingt durch den hohen Verlust an Flüssigkeit kommt es zu einem Schock. Da kein Urin mehr produziert wird, versagen die Nieren und im weiteren Verlauf kommt es zu Bewusstseinsstörungen, zu Krämpfen, zur Apathie und zwischen dem siebten und dem 15. Tag der Erkrankung dann zum Tod durch Herzversagen.
Gibt eine Therapie?
Bis heute gibt es keine spezielle Therapie gegen die Infektionskrankheit, sie kann lediglich symptomatisch behandelt werden. Das heißt, die Ärzte können versuchen, etwas gegen die Symptome zu unternehmen, zum Beispiel durch eine Dialyse, wenn die Nieren versagen, die Ursache kann jedoch nicht bekämpft werden, es gibt keine wirksamen Medikamente. Die Kranken müssen isoliert auf einer Intensivstation betreut werden, damit das Virus nicht weiter übertragen wird. Der einzige wirksame Schutz ist eine Impfung, und jeder, der nach Afrika oder nach Südamerika reisen will, muss sich vorher impfen lassen, um sich effektiv vor dieser gefährlichen Krankheit zu schützen.
Bild: © Depositphotos.com / ellandar
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