Die Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung des Knochensystems, die das Skelett für mögliche Brüche anfälliger macht. Die durch Knochenschwund sichtbare Erkrankung ist durch eine rapide Abnahme der Knochendichte gekennzeichnet. Die Knochen werden extrem instabil und lassen sich leichter brechen. Das gilt insbesondere im Wirbelkörperbereich. Die erhöhte Anfälligkeit für Frakturen kann das gesamte Skelett betreffen.
Symptome der Osteoporose
Eine Osteoporose bleibt lange symptomlos. Die Betroffenen leiden schon längere Zeit vermehrt unter unklaren Rückenschmerzen. Eindeutige Warnzeichen gibt es nicht. Das häufigste Symptom sind vermehrt auftretende Knochenbrüche, die sich ohne ersichtlichen Grund ereignen. Sobald zum ersten Mal ein solcher Knochenbruch auftritt, kann es zu akuten Schmerzen und Fehlstellungen der Knochen nach dem Bruch kommen. An den Wirbeln können sich Sinterungsbrüche entwickeln. Die Wirbelsäule krümmt sich in der Bruchzone nach vorn. Es kommt zu einer Verkürzung, was einen Rundrücken zur Folge hat.
Bei der Gruppe der Frauen ist das Risiko an Osteoporose zu erkranken etwa doppelt so hoch, wie bei der Gruppe der Männer. Zu den Risikofaktoren zählen Lebensalter, Geschlecht und familiäre Veranlagung. Bei allen Menschen mit einem erhöhten Knochenbruchrisiko sollte eine Basisdiagnostik beim Facharzt der Orthopädie durchgeführt werden.
Diagnoseverfahren bei der Osteoporose
In der Basisdiagnostik wird zuerst die Krankengeschichte (Anamnese) festgestellt. Der Arzt erkundigt sich nach dem allgemeinen Befinden und aktuellen Beschwerden wie Rückenschmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen im Alltag. Außerdem erfragt der Arzt, ob er in der Vergangenheit Knochenbrüche aufgetreten sind. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Mithilfe von Tests wird die körperliche Fitness und Mobilität überprüft.
Ein wichtiger Bestandteil der Osteoporose-Diagnostik ist die Messung der Knochendichte. Die Knochendichte wird mit niedrig-dosierten Röntgenstrahlen (DXA-Messung) festgestellt. Eventuelle Knochenbrüche (Frakturen) können so nachgewiesen werden.
Im Rahmen der Diagnostik wird auch eine Blutuntersuchung durchgeführt. Dabei wird ein Blutbild erstellt und weitere Parameter im Blut gemessen. Der Kalzium- und Phosphatspiegel wird ermittelt.
Krankheitsverlauf und Prognose
Bleibt eine Osteoporose unbehandelt, sieht die Prognose nicht gut aus. Der Knochenschwund schreitet schnell voran. In der Folgezeit häufen sich Knochenbrüche und starke Knochenschmerzen im Rücken. Auch der Nacken kann betroffen sein. Dadurch werden die Betroffenen in ihrer Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Es kann zur Invalidität kommen. Ausheilende Knochenbrüche können den Alltag und die Lebensqualität erheblich einschränken. Nach einem Oberschenkelhalsbruch oder Wirbelbruch bleiben viele Betroffene bettlägerig. Der Aktivitätsverlust schwächt das Knochensystem weiter. Die Betroffenen haben in den meisten Fällen eine normale Lebenserwartung.
Therapie der Osteoporose
Ziel der Therapie mit speziellen Medikamenten ist es, die Osteoporose aufzuhalten und Knochenbrüche vorzubeugen. Wenn bereits ein Bruch vorlag, soll eine Therapie weitere Brüche verhindern. Verschiedene Medikamente können helfen, die Knochen zu festigen und vor Brüchen zu schützen. Bisphosphonate hemmen den Knochenabbau. Dieses Medikament wird in der Medizin bei allen Formen der Osteoporose angewendet. Eine wichtige Gegenanzeige bei Bisphosphonaten ist ein zu niedriges Blutkalzium (Hypokalzämie).
Denosumab hemmt den Knochenabbau. Der Name des Medikamentes steht für einen Rankl-Antikörper in der Medizin. Rankl ist ein Eiweißstoff, der an der Regulierung des biologischen Gleichgewichts im Knochensystem beteiligt ist. Der Stoff ist geeignet, um die Aktivität der Fresszellen zu hemmen. Strontiumranelat fördert den Aufbau des Knochens und wirkt dem Abbau entgegen. Strontium ist ein eng mit Kalzium verwandtes Element. Es wird vor allem in neu gebildeten Knochen eingelagert. Gegenanzeigen sind Herz-Kreislauferkrankungen und Thrombosen.
Die Knochenbrüche können sehr schmerzhaft sein. Dafür stehen in der Medizin verschiedene Schmerzmittel zur Verfügung, wie beispielsweise Paracetamol oder Antirheumatika. Jeder Schritt zu mehr Aktivität führt zu einer verbesserten Lebensqualität. Je nach Umstand lasen sich Schmerzen auch mit gezielten Eingriffen der Orthopädie lindern.
Gegen Osteoporose und Knochenbrüche lässt sich durchaus einiges vorher tun, damit orthopädische Maßnahmen nicht notwendig werden. Je früher die Lebensweise geändert wird, bedeutet einen punktuellen Gewinn, um dem Knochensystem eine gute Ausgangsbasis zu verschaffen. Als wichtige Punkte verbleiben: Sport treiben, aktiv die Muskeln stärken und auf eine gesunde Ernährung achten.
Bild: © Depositphotos.com / TatyanaGl
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