Die Atmung wird unbewusst gesteuert, damit der menschliche Körper stets über ausreichend Sauerstoff verfügt. Bei Personen, die unter Schlafapnoe leiden, kommt es zu einer Unterbrechung dieser Luftzufuhr. Rund 50 % aller Menschen schnarchen zumindest gelegentlich. Dabei handelt es sich um ein völlig unbedenkliches Phänomen. Mit echten Atemaussetzern während des Schlafs hat das Schnarchen auch kaum etwas zu tun. Erst dann, wenn es zum Atemstillstand von länger als zehn Sekunden kommt, wird von einer Schlafapnoe gesprochen.
Auf den Schlaf bezogene Atmungsstörungen
Die Schlafapnoe zählt zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen. In der modernen Schlafmedizin wird diese in zwei Gruppen gegliedert:
- Obstruktive Atmungsstörung mit Verschluss der Luftwege
- Atmungsstörung ohne Verschluss der Luftwege
Entstehung der obstruktiven Schlafapnoe
Im Bereich des Rachen- und Mundraumes sind bestimmte Muskeln für die Kontrolle der Zunge und des hinteren Teils des Gaumens während des Schlafens verantwortlich. Somit werden die oberen Luftwege freigehalten, ein Durchatmen ist möglich. Sind diese Muskeln jedoch erschlafft, fallen Gaumen und Zunge nach hinten, was eine Verengung der Luftwege zur Folge hat. Daraus ergeben sich Schnarchen und bisweilen Beschwerden bei der Atmung. Bei einer starken Muskelerschlaffung kommt es zum kompletten Verschluss der Luftwege. Weder das Ein- noch das Ausatmen sind mehr möglich.
Körperliche Reaktionen
Der Organismus reagiert auf die Minimierung des Sauerstoffgehalts im Blut mit einem erhöhten Herzschlag. Dies wiederum hat eine Weckreaktion zur Folge, welche vom Gehirn gesteuert wird. Der Patient wacht auf, holt unter lautem Schnarchen Luft und atmet normal weiter. Beim erneuten Atemstillstand beginnt der Vorgang von vorn.
Mit derartigen Atemblockaden ist bis zu zehnmal je Stunde und öfters zu rechnen. Das kurze Aufwachen wird vom Betroffenen dabei nicht bemerkt.
Symptome der Schlafapnoe
Schnarchen ist kein Zeichen dafür, dass eine Person an einer Atmungsstörung leidet. Das häufigste Warnsignal einer Schlafapnoe ist in einer stetigen, starken Tagesmüdigkeit zu sehen, die sich kaum unter Kontrolle bringen lässt. Bedingt hierdurch wird die Lebensqualität der Betroffenen in Mitleidenschaft gezogen. Reaktionen, wie
- Nervosität
- Übertriebene Gereiztheit in Stress-Situationen
ist keine Seltenheit. Die geistige wie auch körperliche Leistungsfähigkeit nimmt stark ab.
Folgende Symptome einer Schlafapnoe sollten ernstgenommen werden:
- Albträume
- Einschlafen am Steuer im Fahrzeug
- Erhebliche Gewichtszunahme
- Häufige Toilettengänge in der Nacht
- Husten im Schlaf
- Konzentrationsprobleme
- Lautes Schnarchen in unregelmäßigen Abständen
- Morgendliche Kopfschmerzen
- Nervosität
- Relativ schnelle Erschöpfung
- Röcheln im Schlaf
- Schwindelanfälle
- Schwitzen in der Nacht
- Störungen der Sexualität bis zur Impotenz
- Tagesmüdigkeit mit Einschlafzwang
Die Symptome können durch den Partner erkannt werden, wenn zum Beispiel nach längeren Pausen tief Luft geholt wird.
Möglichkeiten der Behandlung einer Schlafapnoe
Dank einer intensiven Schlafforschung kann die moderne Medizin sehr gut auf die Diagnose Schlafapnoe reagieren.
Bei einer schwächeren Ausprägung der Schlafapnoe ist es oftmals bereits ausreichend, wenn die betroffene Person einige ihrer Alltagsgewohnheiten umstellt – beispielsweise auf Nikotin und Alkohol verzichtet oder einige Kilogramm an Gewicht abnimmt. Liegt eine stärker ausgeprägte Schlafapnoe vor, so braucht der Körper des Menschen meist ergänzende Unterstützung, damit in der Nacht die Atemwege offengehalten werden können. Bei der obstruktiven Schlafapnoe hat sich besonders die so genannte CPAP-Therapie bewährt. Des Weiteren macht sich bei manchen Fällen auch eine medikamentöse Behandlung oder schlimmstenfalls sogar ein operativer Eingriff erforderlich.
Die PAP-Therapie
Bei der PAP-Therapie handelt es sich um eine nasale Überdruckbeatmung, welche mithilfe einer Atemmaske erfolgt. Diese Therapie ist unter der Bezeichnung CPAP-Therapie bekannt geworden. Dank der Atemmaske werden Patienten mit Schlafapnoe stetig mit Luft versorgt. Der leichte Überdruck verdrängt dabei die erschlaffte Mund– und Rachenmuskulatur, wodurch die Luftwege offen bleiben. Ein ruhiges Durchatmen in der Nacht wird ermöglicht. Atemstillstände verschwinden und somit auch das Schnarchen.
Zum Einsatz können unterschiedliche Geräte kommen, die wenig Platz wegnehmen und einfach zu bedienen sind.
Gerät | Eigenschaften |
APAP-Geräte | Passen den Luftdruck an bestimmte Atemergebnisse an, beispielsweise starkes Schnarchen und Atemaussetzer. Der Druck passt sich an bestimmte Grenzen an, welche im Schlaflabor festgelegt werden. |
CPAP-Geräte | Anfänglich wird der zugeführte Luftdruck stetig erhöht, bis der eingestellte Therapiedruck erreicht wird. Dieser bleibt beim Ein- und Ausatmen stets gleich. Die Höhe des benötigten Drucks wird im Schlaflabor ermittelt. |
Bilevel-Geräte | Haben eine ähnliche Funktion wie CPAP-Geräte. Jedoch kann für das Ein- und Ausatmen zwischen zwei Druckwerten gewählt werden. Diese Geräte kommen bei Schlafapnoe Betroffenen zum Einsatz, die einen sehr hohen Überdruck Bedarf haben. |
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