Karbunkel – eine sichtbare Infektion

– das Wort klingt nicht unbedingt furchteinflößend, aber hinter diesem , die, je nachdem wo sie auftritt, sehr gefährlich werden kann. Vereinfacht gesagt ist ein Karbunkel nichts anderes als eine mit Eiter gefüllte Beule, die durch eine Infektion von mehreren Haarfollikeln mit Staphylokokken Bakterien entstehen. Die meisten dieser Eiterbeulen sind harmlos und können ohne Probleme auch zu Hause erfolgreich behandelt werden. Allerdings gilt das nicht für die Karbunkel, die sich im Gesicht bilden, denn sie bergen Gefahren und Risiken.

Wie entstehen Karbunkel?

Ein Karbunkel entsteht immer dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Die sogenannten Haarfollikel, sehr feine Röhren, aus den das menschliche Haar wächst, werden mit einem Bakterium infiziert, das vor allem in der Nase, unter der Haut und im Rachen zu finden ist. Staphylokokken können aber nicht nur für die schmerzhaften Eiterbeulen sorgen, sondern auch für ernsthafte Erkrankungen wie eine Lungenentzündung oder für eine der Innenhaut des Herzens, eine sogenannte Endokarditis. In zunehmendem Maße sind die Bakterien auch für die zahlreichen in vielen Krankenhäusern verantwortlich. Handelt es sich um ein Karbunkel, dann dringt das Bakterium entweder durch einen Schnitt oder eine ähnliche durch die Haut in den Körper ein. Wenn das geschieht, dann werden sofort die weißen Blutkörperchen, die Neutrophile an die verletzte Stelle geschickt, die das Bakterium bekämpfen. Diese Aktion führt aber leider zu einer Entzündung und zur Bildung von Eiter, der aus weißen Blutzellen, toten Hautzellen und Bakterien besteht.

Welche Symptome gibt es?

Zunächst zeigt sich nur eine kleine Wölbung auf der Haut, die schnell größer wird und schließlich eine schmerzhafte rote Beule ist. Diese Beule füllt sich mit Eiter und es entwickeln sich kleine weiße Köpfchen, die nässen oder aber verkrusten. Wird die Eiterbeule nicht behandelt, dann wächst sie einige Tage, um dann aufzuplatzen, wobei eine dickflüssige rötliche oder weiße austritt. Hat ein Karbunkel mehrere Öffnungen auf der Oberfläche der Haut, dann besteht die Gefahr, dass sich Narben bilden können. Fieber und Müdigkeit sind zwei Symptome, die auftreten können, wenn sich eine dieser unschönen Eiterbeulen bildet. Viele Betroffene fühlen sich dann auch im Allgemeinen unwohl und können eine Schwellung im umliegenden Gewebe der Beule ertasten, meist an den Lymphknoten am , an der Leiste oder unter der Achselhöhle.

Was sollte beachtet werden?

Es ist nicht unbedingt notwendig, einen Arzt aufzusuchen, aber wer sein Karbunkel selbst behandelt, der darf die Beule unter keinen Umständen pressen oder verletzten. Bis die Beule platzt, sollte sie nach sehr sauber gehalten und regelmäßig vorsichtig gewaschen werden. Auch warme Kompressen, die mehrmals am Tag für ca. 20 Minuten aufgelegt werden, sind für die Heilung förderlich. Kommt es zu starken Schmerzen, dann ist die Einnahme von Ibuprofen eine gute Idee. Kleidung, aber auch die Kompressen und die Handtücher, die mit der Eiterbeule in Berührung gekommen sind, müssen immer in der Waschmaschine bei 90° Grad gekocht werden. Körperkontakte sollte man ebenso vermeiden, wie das gemeinsame in einem Bett.

Wann ist ein Arztbesuch notwendig?

Immer dann, wenn eine Eiterbeule nicht abheilen will, muss ein Arzt aufgesucht werden, der die Beule eventuell aufschneidet und den Eiter kontrolliert abfließen lässt. Die Wunde wird dann antibakteriell gereinigt und sollte auch das umliegende Gewebe infiziert sein, dann müssen die Betroffenen eine Zeit lang ein Antibiotika einnehmen.

Welche Hausmittel gibt es?

Um die Eiterbeule so schnell wie möglich wieder loszuwerden, muss sie zur Reifung gebracht werden, was am besten mit feuchter Wärme funktioniert. Kompressen mit warmer und angewärmten Kohlblättern sind ein gutes Hausmittel, aber auch heißer Thymian- oder Kamillentee, mit dem ein Handtuch getränkt wird, lassen die Beule reifen. Noch einfacher ist eine Kompresse mit schwarzem Tee, der auch noch antibakteriell wirkt.

Bild: © Depositphotos.com / Saaaaa

Karbunkel – eine sichtbare Infektion

Ulrike Dietz

×