Zur Therapie von Rückenschmerzen werden regelmäßig Studien durchgeführt. Eine aktuelle Untersuchung zeigt dabei, dass sich das Rückenbefinden durch regelmäßiges Dehnen verbessern kann. Allerdings muss es richtig durchgeführt werden. Wer also Yoga zur Verbesserung seiner Rückengesundheit durchführen will, muss einige Dinge beachten, denn nicht jede Übung eignet sich für den Rücken.
Yoga und Stretching zur Linderung von Rückenschmerzen
Um muskulär verursachte Rückenschmerzen zu behandeln, kombiniert der Experte verschiedene Therapieansätze. Neben Medikamenten zur Schmerzlinderung und Lösung von Muskelverspannungen werden verhaltens- und physiotherapeutische Therapien sowie Bewegung empfohlen. Die Beweglichkeit lässt sich – so eine amerikanische Studie – durch Dehnungsübungen aus den Bereichen Yoga, Stretching und Pilates verbessern. Gleichzeitig reduzierten sich die Rückenschmerzen bei den Probanden. Drei Monate dauerte die Studie, wobei eine Gruppe Yoga trainierte, eine zweite führte Stretchingübungen aus und eine dritte Kontrollgruppe las ein Buch zu Rückenschmerzen mit Übungsvorschlägen und Tipps zur Änderungen des Lebenstils.
In der Yoga-Gruppe schafften es 63 Prozent, in der Stretching-Gruppe 82 Prozent, das Training mindestens drei Mal pro Woche durchzuhalten. Funktion und Schmerz-Ausmaß wurden bei Beginn, nach sechs, zwölf und 26 Wochen gemessen. Im Ergebnis gaben doppelt so viele Teilnehmer in der Yoga- und Stretching-Gruppe (im Vergleich zur Kontrollgruppe) an, ihre Rückenschmerzen seien gelindert oder verschwunden. Der Schmerzmittelverbrauch konnte deutlich reduziert werden. Die Bewegungsstörungen gingen ebenfalls in den „aktiven“ Gruppen deutlich stärker zurück.
Yoga als Ergänzung zur Rückenschmerz-Therapie
Bei Rückenschmerzen sind also Dehnungs- und Stretchingübungen empfehlenswert. Allerdings ist eine fachlich qualifizierte Anleitung wichtig, also es sollten qualifizierte Therapeuten Betroffene in die entsprechenden Übungen einweisen. Bei Yoga gibt es große Unterschiede nicht nur hinsichtlich der Qualität, sondern auch in Bezug auf die Ausrichtung. Eine Beratung durch den Haus- oder Facharzt vor der Teilnahme ist unbedingt notwendig.
Damit eine Bewegung des schmerzgeplagten Körpers überhaupt möglich ist, werden meist vorübergehend Analgetika (Schmerzmittel) verordnet. Welches die richtigen Präparate sind, darüber informiert der Arzt. Abhängig von der Ursache verordnet er die passenden Schmerzmittel. Handelt es sich um verspannte Muskeln als Schmerzursache, kommen beispielsweise nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz. Dazu zählen ASS (Acetylsalicylsäure), Diclofenac oder Ibuprofen und Mittel mit dem Wirkstoff Flupirtin, dass Schmerzen stillt und Muskelverspannungen löst. Allerdings kommt letzteres nur dann zur Anwendung, wenn eine Einnahme anderer Schmerzmittel nicht möglich ist.
Dies ist notwendig, damit Patienten nicht eine ungünstige Schonhaltung aufgrund ihrer Schmerzen einnehmen. Wenn die Schmerzen gelindert sind, kann man sich besser bewegen und auch einen effektiven Sport ohne Beschwerden ausführen, wie beispielsweise Rücken-Yoga.
Rücken-Yoga
Spezielle Yoga-Übungen, wie beispielsweise das „Kamel“ oder die „Sphinx“, sind ungeeignet für Rückenschmerzpatienten. In diesen Positionen erschlaffen die Bänder. Die Wirbel sacken zusammen, was schlecht für die Bandscheiben ist, denn es begünstigt einen Vorfall.
Der „nach unten blickende Hund“ hingegen wird empfohlen. Mit Rücken-Yoga soll die doppelte S-Form der Wirbelsäule (Neutralstellung) unterstützt werden. Sitzende Tätigkeit verschlechtert die Haltung. Deshalb gibt es bestimmte Techniken, welche die natürliche Vorwärtskrümmung in den Lendenwirbelsäulenbereich wieder hineinbringen.
Beim Rückenyoga werden auch Übungen für diesen Bereich aus anderen Konzepten eingeflochten. Dies sind Rückentherapie und -gymnastik, Qigong oder Feldenkrais. Alle Übungen haben gemeinsam, dass sie sanft sind und eine Stauchung der Wirbelsäule vermieden wird. Wichtig ist, dass die Rückenyoga-Techniken schmerzfrei durchgeführt werden. Dabei wird zugleich die Körperwahrnehmung geschult.
Wenn der Körper „Stopp“ signalisiert, dann muss sofort aufgehört werden. Rückenyoga sollte problemlos ausgeführt werden können. Häufig sind verhärtete und verkürzte Muskeln der Grund für Rückenschmerzen. Durch Dehnungsübungen werden diese sanft gelockert und gedehnt. Gleichzeitig trägt Rückenyoga zum Kraftaufbau bei, die Rumpfstabilität wird gestärkt. Die Wirbelsäule ist stark auf ihre Stützmuskulatur angewiesen. Eine geschwächte tiefe Rückenstreckmuskulatur lässt sich jedoch nur mit bestimmtem Gerätetraining aufbauen.
Einen positiven Effekt hat Rückenyoga auch bei psycho-somatischen Beschwerden. Es wirkt gegen Stress, der ebenfalls eine große Rolle bei Rückenschmerzen spielt. Hier helfen Entspannungsübungen, Gelassenheit zu erlangen. Die Betroffenen werden darin unterstützt, zu sich selbst zu finden. Häufig werden durch Rückenyoga die Beschwerden im Wirbelsäulenbereich gelindert. Nicht immer verschwinden sie jedoch ganz.
Bild: © Depositphotos.com / Deklofenak
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