Der Sozialverband Deutschland (SoVD) begrüßt die geplante Stabilität der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im kommenden Jahr, warnt jedoch, dass dies nicht die Realität widerspiegelt, da es ein milliardenschweres Defizit gibt. SoVD-Vorstandschefin Michaela Engelmeier fordert umfassende Reformen und eine gerechte Finanzierung versicherungsfremder Leistungen aus Steuermitteln, anstatt lediglich Diskussionen über Einsparungen zu führen. Auch der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Christos Pantazis, hebt hervor, dass langfristige Maßnahmen zur Stabilisierung der GKV-Finanzierung notwendig sind, ohne die Beitragszahlenden zusätzlich zu belasten.
Berlin () – Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat die von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) verkündete Stabilität der Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im kommenden Jahr begrüßt. Daran habe das hektisch vom Kabinett beschlossene Sparpaket der Bundesgesundheitsministerin großen Anteil, sagte SovD-Vorstandschefin Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
„Aber dies spiegelt nicht die Realität wider. Denn die Wahrheit ist, dass die GKV ein milliardenschweres Loch hat, das bekämpft werden muss“, so Engelmeier weiter. Diese Nicht-Steigerung des Zusatzbeitrags sei rein politisch und damit völlige Augenwischerei, denn es ändere nichts an der angespannten Finanzlage. „Tatsächlich brauchen wir endlich richtige Reformen – und zwar schnell. Die `Kommissionitis` der Bundesregierung muss durch nachhaltiges Handeln ersetzt werden.“
Engelmeier forderte eine andere Finanzierung versicherungsfremder Leistungen. „Statt aber immer nur Kürzungs- und Einsparungsdebatten zu führen, sollte zunächst der Bund endlich die Unterfinanzierung von versicherungsfremden Leistungen aus Steuermitteln beenden und angemessen refinanzieren“, sagte sie der „Mediengruppe Bayern“ (Donnerstagausgaben). „Bislang müssen die Versicherten mit ihren Beiträgen ungerechtfertigterweise dafür aufkommen, obwohl es gesamtgesellschaftlich aus Steuermitteln zu finanzieren ist.“ Darüber hinaus forderte der SoVD, dass alle gesellschaftlichen Gruppen in die gesetzliche Versicherung einzahlen sollten.
Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD im Deutschen Bundestag, Christos Pantazis, mahnte nach der Prognose des Schätzerkreises weitere Maßnahmen an. „Mit einem prognostizierten durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,9 Prozent für das Jahr 2026 stehen wir weiterhin vor der großen Aufgabe, die Finanzierung unseres Gesundheitswesens langfristig stabil und verlässlich zu gestalten“, sagte Pantazis den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Er verwies auf die am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossenen Maßnahmen, um die GKV-Finanzlage kurzfristig zu stabilisieren. Gespart werden soll bei Ausgaben in Kliniken, Verwaltungskosten der Krankenkassen und beim Innovationsfonds. „Ich hätte mir gleichwohl gewünscht, die notwendigen Einsparungen auf mehrere Schultern zu verteilen, um die Lasten gerechter zu streuen“, kommentierte Pantazis den Kabinettsbeschluss.
Mit Blick auf weitere Reformen formulierte der SPD-Politiker ein klares Ziel. „Die Beitragszahlenden sollen nicht zusätzlich belastet werden, und das hohe Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenversicherung muss gesichert bleiben.“ Die am Mittwoch beschlossenen Maßnahmen könnten helfen, den durchschnittlichen Zusatzbeitrag auf dem aktuellen Niveau zu stabilisieren, sagte Pantazis weiter. „Als Brücke, bis die anstehenden Strukturreformen greifen und die Systeme effizienter, solidarischer und zukunftsfester aufgestellt sind.“
Bist du ein guter Leser? 👍
Welcher Begriff kam im Artikel vor?
Bist du ein guter Leser? 👍
Welcher Begriff kam im Artikel vor?
Bist du ein guter Leser? 👍
Welcher Begriff kam im Artikel vor?
| Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
| Bildhinweis: | Krankenhaus (Archiv) |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Namen von Personen werden im Beitrag genannt?
Nina Warken, Michaela Engelmeier, Christos Pantazis
Welche Firmen, Behörden oder Organisationen werden erwähnt?
Sozialverband Deutschland (SoVD), Bundesgesundheitsministerin, Nina Warken, CDU, SovD, Michaela Engelmeier, Funke-Mediengruppe, Mediengruppe Bayern, SPD, Deutscher Bundestag, Christos Pantazis, Bundeskabinett, Krankenkassen, Innovationsfonds.
Zu welchem Zeitpunkt hat sich das beschriebene Ereignis zugetragen?
Nicht erwähnt
An welchem Ort findet die geschilderte Handlung statt?
Die genannten Orte in dem beschriebenen Ereignis sind:
Berlin, Deutschland
Wie lässt sich der Inhalt des Beitrags in einem einzigen Satz zusammenfassen?
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) begrüßt die Stabilität der GKV-Beiträge im kommenden Jahr, weist jedoch auf die milliardenschwere Finanzlücke hin und fordert dringend nachhaltige Reformen und eine gerechtere Finanzierung versicherungsfremder Leistungen durch den Bund.
Was war der ausschlaggebende Anlass für das Geschehen?
Der Auslöser des beschriebenen Ereignisses ist die finanzielle Krise der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die durch ein milliardenschweres Defizit gekennzeichnet ist. Die Bundesgesundheitsministerin präsentierte ein Sparpaket zur Stabilisierung der Beiträge, welches jedoch von Kritikern als unzureichend und politisch motiviert angesehen wird. Es wird eine grundlegende Reform des Finanzierungssystems gefordert, um die langfristige Stabilität der GKV zu gewährleisten.
Wie haben Medien, Politik oder Bevölkerung darauf reagiert?
Im Artikel wird die positive Reaktion des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) auf die von Gesundheitsministerin Nina Warken angekündigte Stabilität der Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hervorgehoben, während gleichzeitig betont wird, dass dies die finanzielle Realität der GKV nicht berücksichtigt. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Christos Pantazis, fordert ebenfalls weitere Maßnahmen zur langfristigen Stabilisierung der GKV-Finanzlage und äußert den Wunsch, die Einsparungen gerechter zu verteilen.
Welche möglichen Folgen oder Auswirkungen werden im Artikel angesprochen?
Hier sind die Folgen oder Konsequenzen, die im Artikel erwähnt werden, getrennt durch Kommas:
Milliardenschweres Loch in der GKV, Notwendigkeit richtiger Reformen, Unterfinanzierung von versicherungsfremden Leistungen muss beendet werden, Versicherten müssen ungerechtfertigterweise aufkommen, Notwendigkeit gerechterer Lastenverteilung, Unsicherheit bezüglich des hohen Leistungsniveaus der gesetzlichen Krankenversicherung, Bedarf an langfristiger Stabilität der GKV-Finanzierung, Maßnahmen zur Stabilisierung könnten nur kurzfristig wirken.
Gibt es eine offizielle Reaktion oder ein öffentliches Statement dazu?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme einer Person zitiert. Michaela Engelmeier, die Vorstandschefin des Sozialverbands Deutschland (SoVD), äußert, dass die Stabilität der Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) nicht die Realität widerspiegle, da es ein milliardenschweres Finanzloch gebe, das bekämpft werden müsse. Sie fordert eine nachhaltige Reform und eine andere Finanzierung versicherungsfremder Leistungen durch den Bund.
- Gesundheitsministerin schließt Praxisgebühr nicht aus - 18. November 2025
- Warken warnt in Brandbrief an Länder vor höherem GKV-Zusatzbeitrag - 17. November 2025
- Fachkräftelücke bei medizinischen Fachangestellten sinkt deutlich - 16. November 2025
