MD Bund: Aufklärung über IGeL-Schadensrisiko oft unzureichend

"Risiken von Individuellen Gesundheitsleistungen"

Der Medizinische Dienst Bund fordert eine verbesserte Aufklärung über die Risiken von Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), da viele von ihnen mehr schaden als nützen. Insbesondere wurden die Hyaluronsäure-Injektionen bei Arthrose als problematisch bewertet, da der Nutzen durch die hohen Risiken deutlich übertroffen wird. Außerdem bemängelt der Dienst, dass häufig keine fundierten Informationen über die jeweiligen Therapien bereitgestellt werden und fordert gesetzliche Vorgaben zur Aufklärung in den Praxen.

() – Der Medizinische Dienst Bund fordert mehr Aufklärung über das Schadensrisiko bei Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL). Viele IGeL hielten nicht, was sie versprechen, teilte der Medizinische Dienst Bund am Dienstag mit.

„Viele Selbstzahlerleistungen schaden mehr als sie nützen“, sagte MD-Bund-Chef Stefan Gronemeyer. Besorgniserregend sei, dass in den ärztlichen Praxen oftmals nicht über das Schadensrisiko aufgeklärt werde. „Die Praxen sollten verpflichtet werden, unabhängig erstellte wissenschaftsbasierte Bewertungen und Informationen regelhaft anzubieten.“ Darüber hinaus sollten IGeL nicht an dem Tag erbracht werden dürfen, an dem sie angeboten werden.

„Bei der Auswertung der Studien zu Hyaluronsäure-Injektionen bei Hüft- und Kniegelenksarthrosen zeigt sich, dass der Schaden den Nutzen überwiegt“, sagte Stefan Lange, Bereichsleiter Evidenzbasierte beim MD Bund. „Das Risiko für unerwünschte Ereignisse ist deutlich erhöht. Die damit verbundene Schmerzreduktion ist so minimal, dass sie klinisch nicht von Bedeutung ist.“

Hyaluronsäure-Injektionen bei Knie- und Hüftgelenksarthrosen gehören zu den häufig angebotenen IGeL im Bereich der Orthopädie. Die Injektionen erfolgen direkt in das betroffene Gelenk und sollen die Folgen des arthrosebedingten Knorpelabbaus abmildern, indem sie die fehlende Gelenkflüssigkeit durch Hyaluronsäure ersetzen. Damit soll die Gleitfähigkeit des Knorpels verbessert und die damit verbundenen Beschwerden vermindert werden.

Nicht überzeugend sei die Studienlage zur Bewertung der Extrakorporalen Stoßwellentherapie zur der sogenannten Kalkschulter und des Tennisarms, so die Expertenorganisation. Bei der Kalkschulter handelt es sich um eine schmerzhafte Veränderung der Sehnen im Schultergelenk, die durch Kalkablagerungen verursacht wird. Die leiden unter und einer verringerten Beweglichkeit. Der sogenannte Tennisarm ist eine schmerzhafte Sehnenerkrankung im Unterarmstreckmuskel.

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Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors konnte nur wenige aussagefähige Studien zum Einsatz der Stoßwellentherapie in diesen beiden Fällen finden. Zum Teil kamen die Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen zum Nutzen und Schaden der Extrakorporalen Stoßwellentherapie. In der Gesamtschau fielen die Bewertungen bei beiden Therapien mit „unklar“ aus.

Jedes Jahr geben gesetzlich Versicherte mindestens 2,4 Milliarden Euro für Individuelle Gesundheitsleistungen aus, die privat von ihnen zu bezahlen sind, knapp 400 Millionen Euro davon allein für orthopädische Leistungen.

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Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Medizinischer Dienst Bund am 19.08.2025

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Namen von Personen werden im Beitrag genannt?

Stefan Gronemeyer, Stefan Lange

Welche Firmen, Behörden oder Organisationen werden erwähnt?

Medizinischer Dienst Bund, MD-Bund, IGeL, IGeL-Monitor

Zu welchem Zeitpunkt hat sich das beschriebene Ereignis zugetragen?

Das Datum des beschriebenen Ereignisses ist der 19.08.2025.

An welchem Ort findet die geschilderte Handlung statt?

Berlin

Wie lässt sich der Inhalt des Beitrags in einem einzigen Satz zusammenfassen?

Der Medizinische Dienst Bund fordert mehr Aufklärung über die Risiken von Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), da viele dieser Behandlungen, wie Hyaluronsäure-Injektionen, mehr schaden als nützen, und ein verpflichtendes Angebot unabhängiger wissenschaftlicher Informationen sowie eine Frist zwischen Angebot und Durchführung gefordert werden.

Was war der ausschlaggebende Anlass für das Geschehen?

Der Auslöser für die Forderung des Medizinischen Dienstes Bund nach mehr Aufklärung über die Risiken von Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) ist die Erkenntnis, dass viele dieser Leistungen, wie Hyaluronsäure-Injektionen und die Extrakorporale Stoßwellentherapie, mehr schädigen können als sie nützen. Zudem wird bemängelt, dass in Praxen oft unzureichend über die Risiken informiert wird.

Wie haben Medien, Politik oder Bevölkerung darauf reagiert?

Im Artikel fordert der Medizinische Dienst Bund mehr Aufklärung über die Risiken von Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und kritisiert, dass viele dieser Leistungen nicht den versprochenen Nutzen bringen und stattdessen schädlich sein können. Dies hat zu einer Diskussion über die Informationspflichten der Ärzte und die Notwendigkeit unabhängiger, wissenschaftlich fundierter Bewertungen geführt.

Welche möglichen Folgen oder Auswirkungen werden im Artikel angesprochen?

Die im Artikel erwähnten Folgen oder Konsequenzen sind:

Schadensrisiko bei Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) erhöht, Selbstzahlerleistungen schaden mehr als sie nützen, mangelnde Aufklärung in den Praxen, Praxen sollten verpflichtet werden, wissenschaftsbasierte Bewertungen anzubieten, IGeL dürfen nicht am selben Tag erbracht werden, Studie zeigt, dass der Schaden den Nutzen überwiegt, erhöhtes Risiko für unerwünschte Ereignisse, minimale Schmerzreduktion ist klinisch nicht von Bedeutung, unzureichende Studienlage zur Extrakorporalen Stoßwellentherapie, widersprüchliche Ergebnisse zu Nutzen und Schaden, Bewertungen fallen "unklar" aus, jährlich 2,4 Milliarden Euro Ausgaben für IGeL durch gesetzlich Versicherte.

Gibt es eine offizielle Reaktion oder ein öffentliches Statement dazu?

Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme des Medizinischen Dienstes Bund zitiert. Stefan Gronemeyer, der MD-Bund-Chef, äußert, dass viele Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) mehr schaden als nützen und fordert eine bessere Aufklärung über die damit verbundenen Risiken in den ärztlichen Praxen. Des Weiteren wird Stefan Lange zitiert, der erklärt, dass bei Hyaluronsäure-Injektionen der Schaden den Nutzen überwiegt und das Risiko für unerwünschte Ereignisse deutlich erhöht ist.