Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes kritisiert die Bundesregierung für ihren übermäßigen Fokus auf militärische Ausgaben und warnte, dass humanitäre Aufgaben nicht vernachlässigt werden sollten, um globale Sicherheit und eine regelbasierte Ordnung zu fördern. Vorstandssprecher Joshua Hofert betonte, dass Deutschland nicht die gleichen Fehler wie die USA, Großbritannien und die Niederlande begehen sollte, die ihre Hilfsausgaben drastisch reduziert haben, während das Ziel, Armut und Hunger bis 2030 zu bekämpfen, zunehmend gefährdet ist. Er appellierte an die Bundesregierung, Kürzungspläne zu überdenken, da die deutsche Verantwortung in einer Zeit wachsender globaler Ungleichheiten und Krisen für Kinder weltweit entscheidend sei.
Cologny () – Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes hat in der Diskussion um Verteidigungsausgaben und Nato-Ziele die Bundesregierung für einen unverhältnismäßigen Fokus auf das militärische Budget kritisiert.
Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Vorstandssprecher Joshua Hofert, „wer globale Sicherheit anstrebt, wer eine regelbasierte globale Ordnung anstrebt, der darf nicht nur an Rüstung denken, sondern darf auch an humanitären Aufgaben nicht sparen“. Dies aber habe die Bundesregierung angekündigt, warf Hofert Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und seinem Kabinett vor.
Mit Blick auf Staaten wie die Niederlande, die USA und Großbritannien, die ihre Hilfsausgaben auch unter Hinweis auf Fehlanreize und mangelnde Wirksamkeit zuletzt drastisch gesenkt hatten, warnte Hofert, „Deutschland sollte die Fehler anderer Länder nicht selbst begehen“. Die Entwicklung sei schon deswegen schwierig, weil sich die Staaten eigentlich einmal verpflichtet hätten, Armut und Hunger bis 2030 zu beseitigen und Ungleichheiten zu bekämpfen. „Diese Anstrengungen erlahmen“, monierte der Chef der Hilfsorganisation.
Hofert wies darauf hin, dass 500 Millionen Kinder in Kriegs- und Krisengebieten leben. 138 Millionen Kinder würden weltweit arbeiten, davon 54 Millionen unter gefährlichen Bedingungen. Durch den Rückzug von Staaten, die sich bisher international engagiert und für ärmere Länder eingesetzt hätten, wachse die deutsche Verantwortung. „Das wird nicht ohne Folgen dafür bleiben, wie es Kindern weltweit geht“, appellierte Hofert an die Bundesregierung, ihre Kürzungspläne zu überdenken.
Gleichzeitig gab sich Hofert selbstkritisch. „Mehr und mehr Staaten wenden sich gegen eine westliche Dominanz und grenzen sich vom globalen Norden ab“, lasse sich in den Hilfsgebieten beobachten. „Nicht alles, was wir tun, nicht alles, was andere Organisationen tun, hat immer funktioniert und wird immer funktionieren“, fügte der Terre-des-Hommes-Chef hinzu. Modern arbeitende Organisationen hätten aber aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. „Ich glaube, dass das traditionelle Bild westlicher Entwicklungshilfe längst überholt ist“, sagte Hofert.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Armensiedlung Villa 31 in Buenos Aires (Archiv) |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
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Joshua Hofert, Friedrich Merz
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Die beschriebenen Ereignisse finden in Cologny statt. Das Bild zeigt die Armensiedlung Villa 31 in Buenos Aires.
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Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes kritisiert die Bundesregierung für ihre unverhältnismäßige Ausrichtung auf militärische Ausgaben und fordert mehr Engagement in humanitären Belangen, während sie an die steigende Verantwortung Deutschlands für Kinder in Krisengebieten erinnert.
Was war der ausschlaggebende Anlass für das Geschehen?
Der Auslöser für die Äußerungen von Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes, ist die Kritik an der deutschen Bundesregierung für ihren starken Fokus auf militärische Ausgaben und die damit verbundene Vernachlässigung humanitärer Hilfe sowie Entwicklungszusammenarbeit. Hofert warnt, dass diese Prioritätensetzung negative Folgen für Kinder in Krisengebieten und die globale Armutsbekämpfung haben könnte.
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Im Artikel wird die Bundesregierung von der Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes für ihren unverhältnismäßigen Fokus auf militärische Ausgaben kritisiert, während humanitäre Hilfen gekürzt werden. Vorstandssprecher Joshua Hofert appelliert an die Regierung, ihre Kürzungspläne zu überdenken, um die Verantwortung für das Wohlergehen von Kindern in Krisengebieten nicht zu vernachlässigen.
Welche möglichen Folgen oder Auswirkungen werden im Artikel angesprochen?
Die Konsequenzen, die im Artikel erwähnt werden, sind: unverhältnismäßiger Fokus auf militärisches Budget, Vernachlässigung humanitärer Aufgaben, Fehler anderer Länder nicht wiederholen, Erlahmung der Anstrengungen zur Bekämpfung von Armut und Hunger, wachsende deutsche Verantwortung für die Situation von Kindern, negative Auswirkungen auf das Wohlergehen von Kindern weltweit, Abkehr von westlicher Dominanz in Hilfsgebieten, Überholung des traditionellen Bildes westlicher Entwicklungshilfe.
Gibt es eine offizielle Reaktion oder ein öffentliches Statement dazu?
Ja, der Artikel zitiert eine Stellungnahme von Joshua Hofert, dem Vorstandssprecher von Terre des Hommes. Er kritisiert die Bundesregierung für ihren unverhältnismäßigen Fokus auf das militärische Budget und appelliert, dass "wer globale Sicherheit anstrebt, [...] auch an humanitären Aufgaben nicht sparen" darf. Hofert warnt zudem, dass Deutschland die Fehler anderer Länder im Umgang mit Hilfsausgaben nicht begehen sollte.
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