Gutachten: Darlehen an Kassen verhindern Beitragsanstieg nicht

„Beitragsanhebungen in Kranken- und Pflegeversicherung“

Das zugesagte Darlehen für die Kranken- und Pflegeversicherung kann laut einer Prognose des IGES-Instituts die geplanten Beitragsanhebungen in den kommenden zwei Jahren nicht verhindern, sondern nur dämpfen. Der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung wird für 2024 auf 17,7 Prozent angehoben, mit einer weiteren Erhöhung auf 18,0 Prozent bis 2027, während die Pflegeversicherung von 3,8 auf 4,0 Prozent steigen könnte. DAK-Chef Andreas Storm warnte, dass die Finanzspritze keine langfristige Stabilität bringe und stattdessen die Beitragsspirale und den Preiswettbewerb verschärfe, was das deutsche Sozialversicherungssystem gefährde.

Berlin () – Das von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) zugesagte Darlehen für die Kranken- und die Pflegeversicherung kann in den kommenden zwei Jahren weitere Beitragsanhebungen wohl nicht verhindern, sondern lediglich dämpfen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognose des IGES-Instituts im Auftrag der Krankenkasse DAK, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. Danach muss der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung trotz der Finanzspritze im kommenden Jahr von heute 17,5 auf dann 17,7 Prozent angehoben werden. Für 2027 wird ein weiterer Anstieg um 0,3 Beitragspunkte auf den Rekordwert von 18,0 Prozent erwartet.

Ähnlich sieht die Prognose für die Pflege aus. Laut den Berechnungen ist es nötig, 2026 den Beitragssatz in der Pflegeversicherung von 3,8 auf 4,0 Prozent anzuheben. 2027 droht dann erneut ein Plus um 0,2 Punkte, wodurch ein Beitragssatz von 4,2 Prozent erreicht wird.

DAK-Chef Andreas Storm sagte dem RND: „Mit den geplanten Darlehen für Gesundheit und Pflege kann die Beitragsspirale für Versicherte und Arbeitgeber definitiv nicht gestoppt werden“. Die Finanzmittel mit Pflicht zur Rückzahlung seien ein Strohfeuer und würden einen Jo-Jo-Effekt auslösen. „Statt der versprochenen Beitragsstabilität in der gesetzlichen Krankenversicherung und der sozialen Pflegeversicherung setzt sich der ruinöse Preiswettbewerb mit nahezu ungebremsten Beitragssatzsteigerungen fort“, warnte Storm. Dies gefährdet die Funktionsfähigkeit des deutschen Sozialversicherungssystems.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Krankenhaus (Archiv)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Namen von Personen werden im Beitrag genannt?

Lars Klingbeil, Andreas Storm

Welche Firmen, Behörden oder Organisationen werden erwähnt?

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil, SPD, IGES-Institut, DAK, Redaktionsnetzwerk Deutschland, DAK-Chef Andreas Storm, soziale Pflegeversicherung

Zu welchem Zeitpunkt hat sich das beschriebene Ereignis zugetragen?

Nicht erwähnt

An welchem Ort findet die geschilderte Handlung statt?

Berlin

Wie lässt sich der Inhalt des Beitrags in einem einzigen Satz zusammenfassen?

Das vom Bundesfinanzminister Lars Klingbeil zugesagte Darlehen kann laut einer Prognose des IGES-Instituts keine dauerhafte Stabilität der Beitragsätze in der Kranken- und Pflegeversicherung gewährleisten, sondern führt lediglich zu kurzfristigen Dämpfungen und erhöht die Beitragssätze weiterhin bis 2027.

Was war der ausschlaggebende Anlass für das Geschehen?

Der Hintergrund für das beschriebene Ereignis ist die zunehmende finanzielle Belastung der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in Deutschland, die durch steigende Beitragssätze gekennzeichnet ist. Trotz eines zugesagten Darlehens von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) wird erwartet, dass die Beitragssätze in den kommenden Jahren weiter ansteigen werden, was die finanzielle Situation der Versicherten und Arbeitgeber zusätzlich belastet. Die Prognose des IGES-Instituts zeigt, dass diese Maßnahmen die Beitragssteigerungen nur dämpfen, aber nicht verhindern können.

Wie haben Medien, Politik oder Bevölkerung darauf reagiert?

Im Artikel wird berichtet, dass das von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil zugesagte Darlehen für die Kranken- und Pflegeversicherung zwar angekündigt wurde, jedoch aufgrund einer Prognose des IGES-Instituts nur eine Dämpfung der Beitragssteigerungen bewirken kann. DAK-Chef Andreas Storm warnt, dass dies die kontinuierlichen Beitragserhöhungen nicht stoppen wird und die Funktionsfähigkeit des Sozialversicherungssystems gefährdet ist.

Welche möglichen Folgen oder Auswirkungen werden im Artikel angesprochen?

Beitragsanhebungen, Anstieg des Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung auf 17,7 Prozent im kommenden Jahr, weiterer Anstieg auf 18,0 Prozent für 2027, Anhebung des Beitragssatzes in der Pflegeversicherung auf 4,0 Prozent in 2026, weiteres Plus auf 4,2 Prozent in 2027, keine Stopp der Beitragsspirale für Versicherte und Arbeitgeber, Strohfeuer-Effekte durch Rückzahlungspflicht, Fortsetzung des ruinösen Preiswettbewerbs, Gefährdung der Funktionsfähigkeit des deutschen Sozialversicherungssystems.

Gibt es eine offizielle Reaktion oder ein öffentliches Statement dazu?

Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von DAK-Chef Andreas Storm zitiert. Er äußert, dass die geplanten Darlehen für Gesundheit und Pflege die Beitragsspirale nicht stoppen können und befürchtet einen "Jo-Jo-Effekt", der die stabilisierenden Effekte der Finanzierung untergräbt. Storm warnt, dass die versprochene Beitragsstabilität in der gesetzlichen Kranken- und sozialen Pflegeversicherung nicht erreicht wird und der Preiswettbewerb mit steigenden Beitragssätzen fortgesetzt wird.