Berlin () – Die CDU-Gesundheitspolitikerin Simone Borchardt hat die geplante Tabaksteuerreform der EU-Kommission scharf kritisiert. „Tabaksteuererhöhungen dürfen nicht zur versteckten Sozialsteuer werden“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion dem Nachrichtenportal POLITICO.
Die Kommission will die Mindeststeuer auf Tabakprodukte deutlich anheben. Künftig soll sich die Steuerhöhe am Wohlstand der Mitgliedstaaten orientieren. „Die Höhe der Besteuerung an dem Wohlstand des jeweiligen Mitgliedstaates zu orientieren nach dem Prinzip `Wohlstand trifft Sucht` ist weder gerecht noch gesundheitswirksam“, sagte Borchardt.
Zudem kritisierte sie die fehlende Zweckbindung der Einnahmen: „Wenn es höhere Abgaben geben soll, dann müssen die Mehreinnahmen zwingend dem Gesundheitsfonds zugutekommen – für Prävention, Entwöhnung und die Behandlung nikotinbedingter Krankheiten.“ Ohne klare Bindung bleibe der Vorstoß ein „Placebo“.
Die Einschätzung der Kommission, wonach höhere Preise den Konsum wirksam senken, teilt die CDU-Politikerin nicht: „Ein stumpfes Erhöhen der Tabaksteuer und bloßes Füllen der Kassen wird nicht der Lösungsschlüssel für die Problematik des Nikotinkonsums sein.“ Teil der Reformpläne ist auch, künftig Steuern auf E-Zigaretten und erhitzte Tabakprodukte (HTPs) zu erheben.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Raucherin (Archiv)
|
Das könnte Sie auch interessieren:- Ärztepräsident begrüßt Vorstoß für höhere Tabaksteuer Berlin () - Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, begrüßt den Vorstoß der EU-Kommission für eine höhere Tabaksteuer. "Höhere Preise für Zigaretten könnten dazu beitragen,…
- EU-Kommission will höhere Tabaksteuer in EU-Ländern Brüssel () - Die EU-Kommission fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, die Preise für Tabak anzuheben. In einem 196-seitigen Entwurf mit dem Titel "Proposal for a Council…
- FDP lehnt Abtreibungsregelung außerhalb des Strafrechts ab Berlin () - Die FDP-Fraktion lehnt eine Änderung der geltenden Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch trotz anderslautender Expertenempfehlung ab. "Es gibt keine Vereinbarung in der Koalition, dass…
- Union kritisiert Lauterbachs… Berlin () - Die Union hat das "Gesunde-Herz-Gesetz" von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen massiv kritisiert und einen Stopp des Gesetzes im…
- Krankenkassen kritisieren Koalitionsvertrag und… Berlin () - Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat scharfe Kritik am Koalitionsvertrag von Union und SPD geübt und ein umgehendes Notprogramm zur Stabilisierung der…
- Lauterbach kündigt regelmäßige Herz-Vorsorge als… Berlin () - Die regelmäßige Herz-Vorsorge soll künftig Kassenleistung sein. Dies sehen die Eckpunkte des neuen "Herz-Gesetzes" von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor. Der Gesetzentwurf…
- Krankenkassen halten deutlich höheren Zusatzbeitrag… Berlin () - Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) halten angesichts ihrer dramatischen Finanzlage im kommenden Jahr einen deutlich höheren Zusatzbeitrag für nötig als bislang befürchtet."Da es…
- Reserven der Krankenkassen auf Rekordtief geschrumpft Berlin () - Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen ist nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes noch dramatischer als befürchtet. Kassen und Gesundheitsfonds hätten vergangenes Jahr "rund zehn…
- Bund will Krankenversicherung mit neuen… Berlin () - Die Bundesregierung will in diesem Jahr erneut Milliardenbeträge zur Stabilisierung der Sozialversicherungen bereitstellen. Das geht aus der Kabinettsvorlage für den Bundeshaushalt 2025…
- Defizit der Krankenkassen höher als erwartet Berlin () - Angesichts des Milliarden-Defizits in der gesetzlichen Krankenversicherung fordern die Kassen Union und SPD auf, bei ihren Koalitionsverhandlungen drastische Maßnahmen zur Stabilisierung der…
Justin kümmert sich um die Kategorie Nachrichten.