Berlin () – Fünf Jahre nach dem ersten dokumentierten Corona-Fall in Deutschland kritisiert Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, den Umgang mit Menschen in Pflegeheimen während der Pandemie.
„Pflegeheime waren die Corona-Brennpunkte und nicht die Brutstätten des Virus“, sagte Brysch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Doch der Blick der Politik habe sich immer wieder auf die Situation in den Krankenhäusern gerichtet. Der Teil der Gesellschaft, „dessen Leib und Leben am stärksten durch das Virus bedroht waren“, sei vergessen worden.
Er erinnert daran, dass fast jeder zweite Corona-Tote hierzulande in einer Pflegeeinrichtung gewohnt habe. „Gelebt und gestorben wurde dort in Isolation und Einsamkeit.“ Angehörigen und Besuchern sei der persönliche Kontakt zu ihren Liebsten lange verwehrt geblieben, führt Brysch aus. „In den rund 16.000 Pflegeeinrichtungen fehlte der Grundschutz, ein überzeugendes Testregime, zusätzliche externe Hilfskräfte und Ausweichquartiere im Falle eines Infektionsausbruchs.“
Auch die damals beschlossene einrichtungsbezogene Impfpflicht habe „nur geschadet“. „Die Pandemie der Ungeimpften gab es nicht“, sagte der Patientenschützer. Er fordert eine „lückenlose Aufarbeitung der Versäumnisse in der stationären Altenpflege“ – das sei „mehr als überfällig“, um daraus Lehren für zukünftige Pandemien zu ziehen. „Es braucht endlich gesetzliche Vorgaben, medizinisch-pflegerisches Personal in pandemischen Lagen zwischen Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Diensten auszutauschen“, sagte Brysch den Funke-Zeitungen.
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