Christian Dürr, der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, sieht die Einführung von Karenztagen als potenzielle Maßnahme zur Reduzierung des hohen Krankenstands in Deutschland, da dies Menschen davon abhalten könnte, sich unnötig krankzumelden. Er plädiert zudem für eine Überarbeitung der Zumutbarkeitsregeln im Bürgergeld, um stärkere Sanktionen für Personen einzuführen, die zumutbare Arbeitsangebote ablehnen. Außerdem fordert Dürr mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten, um Arbeitnehmern die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeitsstunden nach eigenen Wünschen zu gestalten.
Berlin () – Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, hält die Einführung von Karenztagen zur Senkung des hohen Krankenstands für eine mögliche Option.
„Ein Karenztag würde sicher viele davon abhalten, unnötig zum Arzt zu gehen und sich krankzumelden“, sagte der FDP-Politiker der „Rheinischen Post“. Er halte es deshalb für richtig, dass diese Debatte angestoßen wurde. „Deutschland hat mit den höchsten Krankenstand unter den Industrieländern. Wir müssen über bessere Anreize nachdenken – wie etwa einen Bonus von den Krankenkassen, wenn man keine medizinischen Leistungen in Anspruch genommen hat“, ergänzte er.
Dürr sprach sich auch für Änderungen beim Bürgergeld aus. „Die Ausgaben fürs Bürgergeld sind zu hoch. Deshalb müssen wir die Zumutbarkeitsregeln für die Arbeitsaufnahme ändern“, sagte der Politiker weiter. „Wer eine zumutbare Arbeit ablehnt, muss stärker sanktioniert werden“, ergänzte er.
Der FDP-Politiker möchte auch mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten. „Wer in der Woche mehr als 48 Stunden arbeiten will, sollte das tun können. Er kann das in anderen Wochen wieder ausgleichen. Das gleiche gilt für die Tagesarbeitszeit“, sagte Dürr.
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Christian Dürr (Archiv)
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