Der frühere Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, fordert angesichts hoher Krankenstände in deutschen Unternehmen die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung. Er betont, dass die Gesundheit der Deutschen im Vergleich zu anderen Ländern wie der Schweiz nicht schlechter sei, jedoch die Rahmenbedingungen in Deutschland zu häufigen Krankmeldungen anregen würden. Zudem schlägt Feld vor, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und das Krankengeld zu überdenken, um die Arbeitsmoral zu verbessern und die Produktivität zu steigern.
Berlin () – Angesichts der hohen Krankenstände in vielen Unternehmen und Betrieben fordert der frühere Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, ein Aus für die ärztliche Krankschreibung per Telefon.
„Unsere Krankenstände sind viel zu hoch“, sagte Feld dem Nachrichtenportal T-Online. Die Deutschen seien nicht mehr oder weniger gesund als etwa die Schweizer, „aber offenbar setzen die Rahmenbedingungen hierzulande Anreize, dass sich die Deutschen öfter krankmelden als die Menschen in unserem Nachbarland“, so der Ökonom. „Daher sollte die telefonische Krankmeldung abgeschafft werden.“
Zudem sollte auch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und das Krankengeld „nach langer Zeit erneut auf den Prüfstand, etwa hinsichtlich der Zugangsvoraussetzungen“. Feld: „In der Schweiz gibt es diese nicht automatisch; die Versicherten müssen dies als Zusatzleistung versichern.“ Zwar solle sich niemand mit einer ansteckenden Krankheit ins Büro schleppen, allerdings sei es sinnvoll zu fragen, wo der strukturell höhere Krankenstand in Deutschland herkomme. „Wir dürfen nicht darüber nachdenken, wie wir weniger arbeiten. Wir müssen alle mehr arbeiten. Sonst wird Deutschland ärmer.“
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