FDP-Chef Christian Lindner hat sich für die Kostenübernahme legaler Abtreibungen durch Krankenkassen ausgesprochen, um Frauen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Er betonte, dass diese Frauen vor zahlreichen Herausforderungen stehen, darunter finanzielle Sorgen und die Suche nach qualifizierter medizinischer Betreuung. Zudem zeigte Lindner Vorbehalte bezüglich des Vorschlags, den Paragraf 218 StGB, der Abtreibung unter Strafe stellt, zu streichen, und plädierte stattdessen für eine sorgfältige und konsensbasierte Regelung solcher ethischen Fragen.
Berlin () – FDP-Chef Christian Lindner hat sich dafür ausgesprochen, legale Abtreibungen künftig von Krankenkassen bezahlen zu lassen. „Unsere Gesellschaft braucht mehr Empathie für Frauen in einer so schweren Lebenssituation“, sagte Lindner dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Ein Ausdruck von Empathie wäre es, wenn Krankenkassen die Kosten für legale Schwangerschaftsabbrüche übernehmen.“
Die betroffenen Frauen stünden vor großen Herausforderungen, so Lindner. „Sie müssen sich über das eigene Leben und das des ungeborenen Kindes Gedanken machen. Sie müssen sich qualifizierte ärztliche Betreuung suchen – was in vielen Teilen des Landes gar nicht so einfach ist. Und sie stehen möglicherweise auch noch vor einer Finanzierungsfrage.“
Zurückhaltend zeigte sich Lindner mit Blick auf den Gruppenantrag im Bundestag zur Streichung von Paragraf 218 Strafgesetzbuch, der Abtreibung unter Strafe stellt. „Berücksichtigt werden sollte, dass für die Regelung des legalen Schwangerschaftsabbruchs ein gesellschaftlicher Konsens gefunden wurde, der nicht alle befriedigt, der aber stabil ist“, sagte der FDP-Chef. In jedem Fall sei aber eine Bundestagsabstimmung noch in dieser sehr kurzen Wahlperiode nicht sinnvoll. „So ethisch komplexe Fragen sollten sorgfältig beraten werden – und nicht hoppla hopp.“ Die Kostenübernahme durch Krankenkassen sei eine Alternative zur § 218-Streichung, die Frauen in Not helfen könne.
Lindner sprach sich zudem dafür aus, Eizellenspenden und Leihmutterschaft in Deutschland zuzulassen. Es sei angebracht, „unerfüllte Kinderwünsche in unserem Land leichter erfüllbar machen, also durch die legale Leihmutterschaft und Eizellenspende ohne kommerzielle Interessen“, sagte er.
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