Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat den interfraktionellen Antrag zur Legalisierung von Abtreibungen im Deutschen Bundestag begrüßt und als positive Weiterentwicklung des geltenden Rechts bezeichnet. Sie betonte, dass Frauen nicht länger kriminalisiert oder stigmatisiert werden sollten, wenn sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, und verwies auf die Unterstützung von etwa 80 Prozent der Bevölkerung für eine solche Reform. Paus macht deutlich, dass diese Abstimmung im Bundestag historische Bedeutung haben könnte, ähnlich wie frühere entscheidende Abstimmungen zu gesellschaftlichen Themen.
Berlin () – Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat den Versuch einer interfraktionellen Gruppe von Bundestagsabgeordneten zur Legalisierung von Abtreibungen ausdrücklich begrüßt. „Der Gruppenantrag zum Paragrafen 218 ist eine moderate Weiterentwicklung des geltenden Rechts zum Schwangerschaftsabbruch“, sagte die Grünen-Politikerin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben).
„Ich hoffe auf eine breite Unterstützung im Deutschen Bundestag. Frauen dürfen nicht mehr kriminalisiert und stigmatisiert werden, weil sie sich selbstbestimmt für einen Abbruch einer Schwangerschaft in der Frühphase entscheiden“, so Paus. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sähen das genauso. Das sei mehr als deutlich.
„Wie 1997 bei der Vergewaltigung in der Ehe, bei der Kanzler Kohl den Fraktionszwang für die Abstimmung aufhob, und wie 2017 bei der Abstimmung zur Ehe für alle, die Kanzlerin Merkel freigab, werden sich noch viele Jahre danach die Menschen daran erinnern, wie jeder und jede einzelne Abgeordnete abgestimmt hat, wenn über eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs im Deutschen Bundestag entschieden wurde“, sagte die Familienministerin.
Über den Antrag soll am Donnerstag erstmals im Bundestag beraten werden.
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