Bonn () – Der Chefmediziner der DHL Group, Andreas Tautz, sieht die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung nicht als Ursache für die hohe Zahl der Krankentage in Deutschland.
„Wer an solche Korrelationen glaubt, denkt auch, dass der Storch die Kinder bringt. Davon auszugehen, würde einer Misstrauenserklärung an die Arbeitnehmer gleichkommen“, sagte Tautz dem „Spiegel“. Eine Krankschreibung aus der Ferne habe viele Vorteile, etwa, dass infektiöse Patienten nicht im Wartezimmer sitzen müssten, so der Arbeitsmediziner. Dass der telefonische Weg Krankfeiern fördere, hält Tautz für abwegig. „Man kann heute schon ohne Krankschreibung ein paar Tage fehlen, wer absolut unmotiviert ist, zu arbeiten, geht dann kurz zum Arzt.“
Tautz sieht die Ursachen für den derzeit hohen Krankenstand woanders: „Man arbeitet nicht nur für Geld. Sinn, Zugehörigkeit und Selbstwirksamkeit sind wichtige Faktoren. Wenn solche Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigt sind, erhöht das die Wahrscheinlichkeit krankheitsbedingter Ausfälle.“ Ein weiterer Auslöser sei, dass sich Deutschlands Wirtschaft in der Transformation befinde. „Das ist ein gesellschaftliches Gesamtgefühl. Branchen, die das sehr betrifft, haben hohe Krankenstände“, so Tautz.
Das könnte Sie auch interessieren:- Krankenkassen verteidigen telefonische Krankschreibung Berlin () - Die Vorstandsvorsitzenden der AOK und der Techniker Krankenkasse sprechen sich für den Erhalt der telefonischen Krankschreibung aus."Die Erfahrungen aus der Pandemie haben…
- Niedersachsen gegen Abschaffung telefonischer… Hannover () - Niedersachsens Arbeits- und Gesundheitsminister Andreas Philippi lehnt die von FDP-Chef Christian Lindner ins Spiel gebrachte Abschaffung der telefonischen Krankschreibung ab. Diese Debatte…
- Expertenrat fordert Erhalt der telefonischen Krankschreibung Berlin () - Der von der Bundesregierung eingesetzte Gesundheits-Expertenrat empfiehlt, dass die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung beibehalten wird.Der Anstieg der Arbeitsunfähigkeitstage sei wohl nicht auf…
- Arbeitgeber wollen Ende der telefonischen Krankschreibungen Berlin () - Die deutschen Arbeitgeber fordern von der künftigen Bundesregierung Milliardenentlastungen bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagsausgabe) berichtet, wollen…
- Ärztekammer befürwortet Erhalt von telefonischer… Berlin () - Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat Forderungen aus der Union und der FDP widersprochen, die telefonische Krankschreibung wieder abzuschaffen. "Ich bin…
- Verfassungsrichterin: Corona-Entscheidungen waren… Karlsruhe () - Die Vizepräsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Doris König, hat die Urteile des Gerichts zu den Corona-Maßnahmen verteidigt. Der "Rheinischen Post" sagte sie, dass sie…
- Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Depressionen… Wiesbaden () - Im Jahr 2023 ist die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen aufgrund von Depressionen in Deutschland weiter gestiegen. Die Häufigkeit der Diagnose legte gegenüber…
- DAK will "Krankenstands-Gipfel" mit Heil… Berlin () - Der Vorstandschef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, fordert, die anhaltenden Rekordwerte beim Krankenstand zur politischen Chefsache zu machen. "Die hohen Fehlzeiten sind…
- Hausärzteverband lehnt Teilzeit-Krankschreibungen ab Berlin () - Der Hausärzteverband lehnt eine Teilzeit-Krankschreibung nach skandinavischem Vorbild für Deutschland ab. "Teilzeit-Krankschreibungen bei einfachen Infekten wie einer Erkältung halten wir weder für…
- Hausärzte lehnen Abschaffung von telefonischer… Köln () - Die deutschen Hausärzte haben Forderungen der Arbeitgeber nach einer Abschaffung der telefonischen Krankschreibung scharf zurückgewiesen.Nicola Buhlinger-Göpfarth, Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, sagte…
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Arztpraxis für Allgemeinmedizin (Archiv)
|
Justin kümmert sich um die Kategorie Nachrichten.