Ist zu viel Sonnenschutz wirklich gefährlich?

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Experten und Hautärzte warnen seit Jahren vor den Folgen, wenn man ohne Sonnenschutz im Sommer unterwegs ist. Egal ob beim Faulenzen am Strand oder beim Beachvolleyball am Meer – die Rede ist immer davon, sich regelmäßig und am besten vor dem Gang in die Sonne mit entsprechendem Schutz einzucremen. Oft kolportiert wird dabei auch noch, dass man reichlich davon auftragen sollte, um schädliche Strahlen von der Haut fern zu halten und die Risiken an Hautkrebs zu minimieren. Doch wer sagte bis jetzt, dass auch zu viel schädlich sein kann?

Zu viel Sonnencreme birgt einige Gefahren

Sonnenanbeter und Strandnixen wissen es längst, auch Skifahrer im Frühjahr und sonstige Sportler im Hochgebirgsbereich ebenso. Eine gute Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist bei jedem Gang in die Sonne unbedingte Pflicht. Wer sich zwischendurch im Pool oder Badesee abkühlt oder in einer Berghütte Rast macht, der sollte gleich öfters nachcremen, damit der Sonnenschutz auch ja aufrecht erhalten bleibt.

Unbestrittene Tatsache ist, dass Sonnencreme ein wichtiges Accessoire für die Tätigkeiten unter glühender Sonne ist. Denn sie schützt die Haut unter anderem vor dem Sonnenbrand und beugt auch Hautkrebs vor. Doch wie bei so vielem anderen auch gilt hier die Devise: Die Dosis macht das Gift. Aktuelle Studien haben nun nämlich herausgefunden, dass allzu viel Sonnencreme – ob , Öl oder Lotion – dem Körper tatsächlich ernsthaft schaden kann.

Sonnenmilch fördert eine Mangelerscheinung

Bis dato wurde immer festgehalten, dass gutes Eincremen enorm wichtig ist. Doch die schützenden Eigenschaften der Sonnencreme können sich auch durchaus als Gefahr für die körperliche herausstellen. Denn die schützenden Eigenschaften, die Sunblocker & Co haben, hemmen unter anderem, dass die UV-B-Strahlen in die Haut eindringen können. Doch genau diese würde der Körper benötigen, um das äußerst wichtige Vitamin D produzieren zu können. Dieses ist vor allem für den Aufbau der Knochen wichtig und stärkt zudem das menschliche Immunsystem. Wichtiger Schwachpunkt dabei ist die Tatsache, dass der Vitamin D nicht selbst produzieren kann bzw. er kann es auch nicht lange im Organismus speichern.

Siehe auch:  Wie wird eine Nasennebenhöhlenentzündung richtig behandelt?

Besteht bei einem Menschen ein Mangel an Vitamin D, äußerst sich das unter anderem in

  • Bluthochdruck
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Allergien
  • Probleme mit den Knochen
  • Höheres Risiko, an Krebs zu erkranken

Wer also regelmäßig beim Gang in die Sonne allzu viel Sonnencreme auf dem Körper aufträgt, der blockiert die UV-B Zufuhr für den Organismus, der in der Folge weniger Vitamin D produzieren kann.

Sonnenschutz ist nicht immer notwendig

Immer wieder wurde betont, dass sich vor allem Kinder und Personen mit empfindlicher Haut, bereits bei kurzer Verweildauer in der Sonne eincremen sollten. Doch dem ist nun nicht mehr so. Denn Forscher haben nun herausgefunden, dass es für alle – ob groß oder klein, blond oder schwarzhaarig, hellhäutig oder dunkel – kein Problem ist, wenn sie zehn bis fünfzehn Minuten wöchentlich in der Sonne sind, ohne dass sie Sonnencreme auf dem Körper auftragen. Dafür ist dem Körper entsprechend geholfen, der dadurch das so wichtige Vitamin D entsprechend produzieren und speichern kann. Wer Kleinkinder oder vorbelastete Personen mit Sonnenbrand schützen möchte, der kann ihnen ja ein T-Shirt – in jedem Fall ein weißes – überziehen. Weiß sollte es deshalb sein, da bei dunklen Farben die Reflexion der Sonnenstrahlen Hitze erzeugt und der Betreffende zu beginnt.

Wer beherzigt, dass er nicht unbedingt in die pralle Sonne und während der Mittagshitze unterwegs ist, kann also beruhigt die Sonnencreme einmal zu Hause lassen. Für kurze Ausflüge in die Sonne oder den entspannten Strandspaziergang reicht der natürliche Hautschutz einer gesunden Haut vollkommen aus, zudem wird die gute Laune, das Immunsystem und die Produktion von Endorphinen gestärkt. Und das gibt's dann noch ganz umsonst und ungefährlich – nämlich von der Sonne, die gar nicht so schlimme Auswirkungen auf uns hat, wie lange Zeit kolportiert wurde.

Bild: © Depositphotos.com / mast3r

Häufige Fragen

Kann zu viel Sonnencreme schädlich sein?

Ja, übermäßige Anwendung von Sonnencreme kann die UV-B-Strahlen blockieren, die der Körper benötigt, um Vitamin D zu produzieren.

Was sind die Folgen eines Vitamin D-Mangels?

Ein Mangel an Vitamin D kann zu Bluthochdruck, erhöhter Infektanfälligkeit, Allergien, Knochenproblemen und einem höheren Krebsrisiko führen.

Wie viel Sonne ist ohne Sonnenschutz unbedenklich?

Forscher empfehlen, dass Erwachsene und Kinder bis zu 15 Minuten pro Woche ohne Sonnenschutz in die Sonne gehen können.

Was sollte ich tun, wenn ich meine Kinder vor Sonnenbrand schützen möchte?

Für Kleinkinder kann ein weißes T-Shirt als Schutz dienen, da dunkle Farben die Hitze reflektieren und Schwitzen fördern.

Wann sollte ich Sonnencreme auftragen?

Sonnencreme sollte aufgetragen werden, wenn man sich längere Zeit in der prallen Sonne aufhält, besonders während der Mittagsstunden.

Wie oft sollte ich nachcremen?

Es wird empfohlen, regelmäßig nachzucremen, insbesondere nach dem Schwimmen oder Schwitzen.

Gibt es Unterschiede zwischen Sonnencreme-Typen?

Ja, es gibt verschiedene Typen wie Lotionen, Öle und Sprays, die unterschiedliche Texturen und Schutzlevel bieten.

Kann ich Vitamin D auch anders bekommen?

Ja, Vitamin D kann auch über Nahrungsergänzungsmittel und bestimmte Lebensmittel wie fetten Fisch oder Eier aufgenommen werden.

Wie kann ich meine Haut zusätzlich schützen?

Neben Sonnencreme können schützende Kleidung und Schattenplätze helfen, die Haut vor UV-Strahlen zu schützen.

Maik Justus
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