Berlin () – Der Medizinethiker und Jurist Jochen Taupitz fordert die Bundesregierung auf, die bislang in Deutschland verbotene Eizellspende zu legalisieren.
Das zugrunde liegende Embryonenschutzgesetz sei „ein einziges Verbotsgesetz“ und nicht mehr zeitgemäß, sagte der Professor der Uni Mannheim, der Mitglied der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin ist, der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).
Die Kommission berät die Bundesregierung. Dass die Samenspende erlaubt sei, die Eizellspende aber nicht, widerspreche dem Gleichheitsgrundsatz. In Deutschland werde massiv in das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung der Frauen eingegriffen – und zwar sowohl der Eizellspenderinnen als auch der Empfängerinnen.
„Die Eizellspende ist im Grunde eine Organspende, und so sollte sie auch behandelt werden“. Das Embryonenschutzgesetz ist 34 Jahre alt. Es beruht auf der Annahme, dass Kinder von zwei Müttern – einer genetischen und einer gebärenden – Identitätsfindungsprobleme bekommen könnten.
„Die Befürchtungen einer sogenannten gespaltenen Mutterschaft haben sich in Luft aufgelöst“, sagte Taupitz. Ebenso wie die medizinischen Bedenken. 1990 seien die Risiken für die Spenderin größer gewesen. Aber die Verfahren seien inzwischen viel schonender. Dass Paare, die auf eine Eizellspende angewiesen sind, die Möglichkeiten im Ausland nutzten, sei daher völlig legitim.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Jochen Taupitz (Archiv)
|
Justin kümmert sich um die Kategorie Nachrichten.
- Haßelmann fordert breite Debatte um Abtreibungsrecht Berlin () - Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, fordert, die Empfehlungen der Kommission zur Liberalisierung des Abtreibungsrechts sollten "Auftakt für eine breite, gesellschaftliche…
- Laumann dringt auf Widerspruchslösung bei Organspende Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat vor den Beratungen im Bundestag für die Einführung einer Widerspruchsregelung im Transplantationsgesetz geworben, da aktuell rund 8.400 Menschen in Deutschland…
- Bislang 128.000 Einträge im Organspende-Register Berlin () - Knapp drei Monate nach dem Start des Organspende-Registers von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sind erst 128.000 Bürger in das Register eingetragen. Das…
- FDP lehnt Abtreibungsregelung außerhalb des Strafrechts ab Berlin () - Die FDP-Fraktion lehnt eine Änderung der geltenden Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch trotz anderslautender Expertenempfehlung ab. "Es gibt keine Vereinbarung in der Koalition, dass…
- Grüne sehen Expertenempfehlung zu Abtreibungen als… Berlin () - Die Grünen im Bundestag sehen die Empfehlungen der Expertenkommission zur Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen als politischen Handlungsauftrag für eine Gesetzesänderung. "Die unabhängige Kommission…
- FDP will Todesdefinition als… Berlin () - Die FDP-Fraktion im Bundestag will eine Ausweitung der Todesdefinition als Voraussetzung für die Organspende. So soll künftig auch der Herz-Kreislauf-Stillstand Grundlage für…
- Grüne weisen Organspende-Vorstoß der FDP zurück Berlin () - Die Grünen lehnen den FDP-Vorstoß, den Herz-Kreislauf-Tod als Voraussetzung für die Organentnahme zu erlauben, ab. Sie halte die geltende gesetzliche Regelung zum…
- Ampel-Jugendorganisationen für Streichung von… Berlin () - In der neuen Debatte um das Abtreibungsrecht fordern Jugendorganisationen der Ampel-Parteien die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen "Die Ampelkoalition muss sich umgehend daran machen,…
- Krankenhausgesellschaft unterstützt Vorstoß zur… Berlin () - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft unterstützt den neuen Vorstoß für die Einführung einer Widerspruchslösung in der Organspende. "Die Widerspruchslösung kann für mehr gerettete Leben…
- Stark-Watzinger will Embryonenschutz aufweichen Berlin () - Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) fordert die Änderung mehrerer Gesetze, um der Wissenschaft in Deutschland mehr Freiräume zu schaffen, etwa in Bezug auf…