Kann Botox Gefühle beeinflussen?

In nur wenigen Minuten jünger, frischer und attraktiver aussehen – möglich wird so etwas durch Botox und Hyaluronsäure. Diese Form der kosmetischen Eingriffe ist inzwischen in der Mitte der angekommen. Immer mehr entscheiden sich für die Spritze, um schmale Lippen zu vergrößern und lästige Falten verschwinden zu lassen. Obwohl diese Eingriffe in der Regel harmlos verlaufen, bergen sie jedoch eine Gefahr.

Unschöne Nebeneffekte

Selbst wenn eine Behandlung mit Botox den gewünschten Effekt erzielt und die Falten verschwinden lässt, hat das Nervengift einen Nebeneffekt: Botox kann die Gefühle beeinflussen. Die Stelle, die behandelt wurde, kann man nicht mehr bewegen, die Stirn beispielsweise lässt sich nicht mehr kraus ziehen. Dieser Effekt beugt zwar neuen Falten vor, sorgt aber zugleich dafür, dass die Mimik verschwindet. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Erkennen von Emotionen für das Gegenüber deutlich schwerer wird. Damit kann Botox die Gefühle beeinflussen, denn Gefühle zu zeigen, ist in einem erstarrten Gesicht nicht mehr möglich.

Keine Verbindung zum Gehirn

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Dass Botox die Gefühle beeinflussen kann, hat etwas damit zu tun, dass das Feedback von der Gesichtsmuskulatur zum Gehirn fehlt. Nach der sogenannten Facial-Feedback-Hypothese reagieren Menschen auf ihre Umgebung unwillkürlich mit kleinen und großen Regungen in ihrer Mimik. Botox beeinträchtigt diese Mimik jedoch stark und so fallen die Gefühlsregungen nach mehreren Behandlungen im Gesicht deutlich schwächer aus, da sie von Botox und Hyaluron beeinflusst werden. Sich mit einem Menschen zu unterhalten, dessen Gesicht keine Mimik mehr hat, fällt schwer.

Mit Botox gegen Depressionen

Obwohl das Erkennen und Zeigen von Mimik ebenso wie die damit verbundenen Gefühle fehlen, kann Botox aber auch einen positiven Effekt haben. Forscher vermuten, dass das Nervengift ein wirksames Mittel gegen Ängste und sein kann. Dies geht aus einer 2021 durchgeführten Studie hervor, die an der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt wurde. Botox-Injektionen in die Stirn lindern selbst schwere Anfälle von Depressionen. Die Probanden, die für die Studie mit Botox behandelt wurden, zeigten eine deutliche Verbesserung der Symptome gegenüber den , die nur eine Placebo-Injektion bekamen. Wird Botox in die Muskulatur von Armen oder gespritzt, dann kann das Nervengift sogar Angststörungen lindern. vermuten, dass durch die Entspannung der Muskeln auch die psychische Anspannung abflacht.

Ein Mittel für Borderline-Patienten?

ist eine Erkrankung, bei der die Persönlichkeit eines Menschen gestört ist. Die Stimmungen sowie die Selbstbilder und die Beziehungen der sind instabil und auch hier kann Botox eine positive Rolle spielen. haben dazu die Auswirkungen von Injektionen mit Botox in die Stirnmuskulatur von Patienten mit Borderline mit den Patienten verglichen, die eine -Behandlung bekamen. Dabei wurde festgestellt, dass die Symptome von Borderline durch Botox deutlich verbessert wurden.

Fazit zu Gefühle beeinflussen

Botox und sogenannte Filler wie Hyaluronsäure sind Fluch und Segen zugleich. Sie können, wenn sie über einen längeren Zeitraum gespritzt werden, das Wesen eines Menschen verändern, weil sie keine Mimik mehr zulassen. Das Gesicht ist zwar glatt und auch die Falten sind verschwunden, aber was derjenige denkt, kann er nicht mehr zeigen. Auf der anderen Seite hat sich Botox vor allem bei der Behandlung von Angststörungen und Depressionen bewährt. Wie wirksam Botox ist, zeigen auch Bilder, die nach einer Studie zur Kontrolle bei einem MRT gemacht wurden.

Bild: © Depositphotos.com / AY_PHOTO

Kann Botox Gefühle beeinflussen?

Ulrike Dietz

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