Legalisierung von Cannabis – Fluch oder Segen?

Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) haben ihre Pläne für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt und sorgen damit umgehend für heftige Diskussionen. Dabei fallen die Pläne deutlich weniger umfangreich aus, als bisher angenommen wurde. Sieben Samen oder fünf Stecklinge dürfen Privatpersonen haben und in sogenannten Cannabis-Social-Clubs können die Mitglieder 25 bis 50 Gramm im Monat kaufen. Vielen geht das zu weit, anderen nicht weit genug.

Eine Gefahr für die Gesundheit?

In der Legalisierung von Cannabis sehen viele Menschen eine Gefahr für die , da die Inhaltsstoffe der Pflanzen Psychosen auslösen können. Vor allem bei jungen Menschen kann der Konsum von Cannabis schwerwiegende Folgen haben, da die Reifung des zentralen Nervensystems und des Gehirns mit 20 Jahren noch nicht komplett abgeschlossen ist. Wer früh mit dem Konsum von Cannabis beginnt, riskiert nach Ansicht von Neurologen, in späteren Jahren an einer Schizophrenie zu erkranken. Riskant kann Cannabis zudem für den Körper werden, da eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, an der Atemwege zu leiden oder Hodenkrebs zu bekommen.

Cannabis als Medizin

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Mit der Legalisierung von Cannabis rückt die auch als wieder in den Mittelpunkt. Bereits seit 2017 können Cannabis, Cannabisblüten und Extrakte von einem Arzt auf Rezept verordnet werden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten jedoch nur, wenn eine sehr schwere Erkrankung wie beispielsweise Krebs vorliegt. Auch wenn andere Möglichkeiten der Behandlung ausgeschöpft sind, zahlen die Kassen eine Behandlung mit Cannabis. Zum Einsatz kommt Cannabis zudem bei starken chronischen , bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose und bei Tumorerkrankungen. Eine sogenannte Cannabisagentur kontrolliert und steuert den Anbau für das medizinische Cannabis in Deutschland.

Was ist der THC-Wert?

Eine wichtige Rolle bei Cannabis spielt immer der THC-Wert. THC ist die Abkürzung für Tetrahydrocannabinol, dem hauptsächlichen Anteil der Cannabis-Pflanze, der außerdem eine berauschende Wirkung hat. Der Anteil an THC im Cannabis ist in den letzten Jahren sehr deutlich angestiegen. Beim sogenannten Cannabisharz, was unter dem Namen Haschisch bekannt ist, hat sich der mittlere Gehalt an THC sogar verdreifacht. Sogar die Cannabisblüten haben inzwischen einen doppelt so hohen Gehalt an THC. Experten befürchten, dass die ständig steigenden Werte mit gesundheitlichen Gefahren verbunden sind. Dies wäre ein wichtiges Argument gegen die Legalisierung von Cannabis.

Ein Risiko für die Gesellschaft?

Diejenigen, die sich gegen den legalen Besitz von Cannabis aussprechen, tun es auch in Bezug auf die Gesellschaft. Nach einem nur kurzen berauschenden Gefühl sorgen die Inhaltsstoffe im Cannabis dafür, dass sich die Aufmerksamkeit verringert und die Psychomotorik eingeschränkt wird. Dadurch steigt natürlich die Gefahr am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr. Junge Menschen, die Cannabis nehmen, haben deutlich öfter Probleme in der , brechen die Lehre oder das Stadium ab.

Fazit zu Legalisierung von Cannabis

Der Plan, den die Minister Özdemir und Lauterbach vorgestellt haben, ist nur die Grundlage für ein mögliches späteres Gesetz. Damit soll verhindert werden, dass verunreinigtes Cannabis auf den Markt kommt. Schon heute warnen der Deutsche Hanfverband, der Zoll und das Bundeskriminalamt vor Produkten aus Cannabis, die synthetische Cannabinoide enthalten. Diese werden auf die meist minderwertigen Cannabisblüten und den CBD-Hanf aufgetragen. Laut Hanfverband sind sie mehr als hundertmal stärker als das psychoaktive THC, das im medizinischen Cannabis enthalten ist.

Bild: © Depositphotos.com / karnauhov

Legalisierung von Cannabis – Fluch oder Segen?

Ulrike Dietz

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