Wenn die Haut sich schubweise entzündet, wenn die feinen Adern sich weiten und die Haut anschwillt, handelt es sich in der Regel um die Hautkrankheit Rosazea. Bei einem starken Ausbruch bilden sich bei auch Knötchen und Pusteln, aber warum sie auf der Haut erscheinen, ist immer noch nicht ganz geklärt. Klar ist, dass sich die Haut durch die Erkrankung gegen etwas wehrt, aber wogegen genau, steht immer noch nicht fest.
Ist die Hautkrankheit Rosazea erblich?
Die Hautkrankheit Rosazea gibt es schon seit Jahrhunderten und es wurde immer wieder untersucht, was die Ursache sein könnte. Bis heute ist aber immer noch nicht eindeutig geklärt, was der Auslöser sein könnte. Jetzt liefern Untersuchungen immerhin einige Anhaltspunkte, was dafür verantwortlich ist, dass die Haut plötzlich verrückt spielt. Aktuell geht die Wissenschaft davon aus, dass es eine erbliche Veranlagung gibt, welche die Hautkrankheit Rosazea auslöst. Es sind die Gene, die bestimmen, wofür der Körper empfänglich ist. So wird beispielsweise die Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen von einer Generation zur nächsten weitergegeben.
Wenn die Abwehr nicht funktioniert
Neben der Veranlagung kann auch die körpereigene Abwehr eine wichtige Rolle spielen, ob Rosazea ausbricht oder nicht. Das Immunsystem, mit dem jeder Mensch geboren wird, besteht aus unterschiedlichen Arten von Eiweißen und Zellen für die Abwehr von Krankheiten. Sie schützen den Körper schon vor der Geburt vor Gefahren. Wird das Immunsystem aktiviert, dann setzt es aber auch eine Entzündung wie Rosazea in Gang. Es entstehen die sogenannten Flushs, da die Abwehr der Betroffenen plötzlich auf Reize reagiert, die ohne Rosazea völlig unproblematisch wären. Die Medizin spricht in diesen Fällen von einer Überaktivierung der angeborenen Immunabwehr.
Immer wieder anders
Welche Reize es genau sind, die die Hautentzündung auslösen, ist individuell verschieden. Zu den sogenannten Triggern gehören unter anderem die Sonneneinstrahlung, Hitze oder Kälte, ein hohes Stresslevel, Alkohol und zu scharf gewürzte Speisen. Selbst Sport und Reizstoffe wie Kosmetika und Reinigungsmittel machen der Haut so viele Probleme, dass sie sich wehrt. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die sogenannten Demodex-Milben ebenfalls zum Aufflammen der Hautkrankheit beitragen können. Diese Milben, die auch unter dem Namen Haarbalgmilben bekannt sind, besiedeln gerne die Haut von Menschen, ohne dabei Beschwerden zu verursachen. Falls sie jedoch die Haut von Menschen besiedeln, die unter Rosazea leiden, werden die Abwehrzellen erneut aktiviert. Fundierte Beweise für diese Vermutung gibt es bisher aber noch nicht.
Ist der Darm schuld?
Bei einigen Menschen, die unter Rosazea leiden, kommt es zeitgleich zu einer Dünndarmfehlbesiedelung. In diesen Fällen vermehren sich die Bakterien, die normalerweise im Dickdarm zu finden sind, im Dünndarm. Bei dieser Überwucherung des Dünndarms kann es nicht nur zu Durchfall und Blähungen, sondern auch zu Rosazea kommen.
Fazit
Ob der Darm oder die erbliche Veranlagung daran schuld sind, dass es zu Rosazea kommt, steht bis heute noch nicht fest. Wenn die Diagnose gestellt wird, lässt sich die Krankheit gut behandeln. Gegen die Hautrötung wird der Arzt eine Creme mit dem Wirkstoff Brimonidin verschreiben. Meist reicht es aus, die Haut einmal am Tag zu behandeln. Die Creme sorgt zum einen dafür, dass sich die Blutgefäße in der Haut verengen, also nicht mehr so stark durchblutet werden und dass die Rötung deutlich blasser wird.
Bild: © Depositphotos.com / Steklo_KRD
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