Waren es noch vor einigen Jahren Diabetes, Übergewicht und Herz-/Kreislauferkrankungen, die den Deutschen zu schaffen machten, so sind es heute psychisch bedingte Leiden. Inzwischen klagen Millionen Menschen über Depressionen, Panikattacken, Angststörungen und Essstörungen. Die Tendenz ist steigend und die aktuellen politischen Ereignisse in Deutschland und auch international spielen dabei eine große Rolle. Die Umfrage einer Versicherung brachte erstaunliche Fakten ans Licht.
Viele verschiedene Leiden
Drei von zehn Deutschen, die befragt wurden, gaben an, psychisch krank zu sein. Die mentalen Krankheitsbilder sind dabei vielschichtig und reichen von einer Depression über eine Angststörung bis hin zu Zwangsneurosen und Essstörungen. Nach Großbritannien liegt Deutschland, was psychische Erkrankungen angeht, in Europa an der Spitze. Psychisch krank fühlen sich der Studie nach vor allem junge Frauen zwischen 18 und 34 Jahren. In Deutschland sind es aktuell 41 Prozent der Befragten, die psychisch krank sind. Gestiegen ist zudem die Zahl der Menschen, die sich mit der Hilfe des Internets selbst eine Diagnose stellen. 16 Prozent gaben an, dass sie ihre Symptome bei Google gesucht haben. In der Gruppe der 18- bis 24-Jähringen sind es sogar mehr als 40 Prozent.
Professionell behandeln
Ebenso viele Menschen, die sich seelisch krank fühlen und ihre Diagnose googeln, lassen diese Symptome von einem Arzt abklären. 25 Prozent lassen ihre Erkrankung nicht behandeln und hoffen darauf, dass die Symptome von selbst wieder verschwinden. Von denjenigen, die sich psychisch krank fühlen und zu einem Arzt gehen, gaben 89 Prozent an, dass ihnen die Lage in Deutschland große Angst macht. Hauptsächlich sind es die ständig steigenden Preise, die einen negativen Einfluss auf das seelische Wohlbefinden haben. 81 Prozent sind über den Krieg in der Ukraine besorgt und 76 Prozent macht der schlechte Zustand der Wirtschaft in Deutschland Angst. Inzwischen ist es nur eine kleine Minderheit von knapp 38 Prozent, die noch optimistisch in die Zukunft schaut.
Ist das Internet schuld?
90 Prozent der jungen Menschen bis 24 Jahren sorgt sich aufgrund der steigenden Preise. Bei drei Vierteln haben das eigene Körperbild, aber auch die Erwartungen der Gesellschaft einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit. Das Internet ist ebenfalls nicht ganz unschuldig an der aktuellen Entwicklung. 63 Prozent der Gruppe bis 24 Jahre gab an, dass sie psychisch darunter leiden, ständig online sein zu müssen.
Wer fühlt sich weniger betroffen?
Es ist die Gruppe der Menschen zwischen 65 und 74 Jahren, die sich am wenigsten von psychischen Erkrankungen betroffen fühlen. 17 Prozent gaben an, dass sie sich aktuell mental nicht gesund fühlen, 70 Prozent sind aber stolz auf das, was sie in ihrem Leben erreicht haben. Jüngere Menschen neigen eher dazu, eine psychische Erkrankung als eine Art Stigmatisierung zu sehen, bei den älteren Menschen sind es nur knapp 17 Prozent.
Fazit zu Psychisch krank
Die vielen nationalen und internationalen Krisen haben auch bei den Deutschen deutliche Spuren hinterlassen. Betroffen sind vor allem die jüngeren Menschen, die vielfach mit Angst in die Zukunft sehen. Viele fühlen sich von der Politik im Stich gelassen und haben das Gefühl, dass alles, was wichtig ist, über ihren Kopf entschieden wird. Aus diesem Gefühl entwickelt sich nicht selten ein Gefühl der Hilflosigkeit. Daraus wird dann eine Depression oder ein anderes psychisches Leiden.
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