Gesunder Schulweg – warum das Elterntaxi mehr als nur umweltschädlich ist

Gesunder Schulweg - warum das Elterntaxi mehr als nur umweltschädlich ist

Elterntaxis sind für kein Nutzen, sondern ein Schaden. Gegen die dicke Luft vor den Schulen regt sich immer mehr Unmut und dabei geht es längst nicht nur um die Umwelt, sondern vor allem auch um das Wohl der Kinder.

Kinder brauchen zweifelsohne viel Liebe und Zuwendung, aber eben auch und ein wenig Freiheit, um sich zu selbstbewussten und starken Persönlichkeiten entwickeln zu können. Das gelingt nicht, wenn man sie in Watte packt und ihnen jegliche Mühe und Eigenverantwortung abnimmt. Kinder wollen auch Verantwortung übernehmen und eine der ersten Gelegenheiten dafür ist der Schulweg. Natürlich schickt man seinen Sprössling nicht gleich am ersten Tag unvorbereitet alleine los. Der Schulweg kann vorab gemeinsam geübt werden. Indem und Kinder den Schulweg zu Fuß gemeinsam entdecken, baut sich auch und Freude auf den neuen Lebensabschnitt auf.

Darum schaden Elterntaxis der Entwicklung von Kindern

Immer mehr Eltern bringen ihre Kinder mit dem zur Schule. Das ist nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern auch fürs Lernverhalten. Als Argument wird die Sorge der Eltern geltend gemacht, dass der Schulweg gerade im morgendlichen Berufsverkehr nicht sicher sei. Dabei tragen die Eltern durch ihre Fahrdienste selbst zu erhöhten Verkehrsaufkommen bei und gefährden andere Kinder vor der Schule. Den eigenen Kindern auf dem Rücksitz bleibt es zudem verwehrt, ein richtiges und angemessenes Verhalten im zu erlernen. Schulwege sind heute nicht weniger sicher oder unsicher als vor 20 Jahren und auch die vor gewalttätigen Übergriffen ist im Großen und Ganzen unberechtigt. Das Autofahren schadet zudem dem Lernverhalten der Kinder, wie Studien aus Schweden belegen. Kinder aller Altersklassen, die ständig chauffiert werden, zeigten sich im Unterricht passiv und müde.

Siehe auch:  Hexenschuss - spritzen ist der falsche Weg

Warum der Schulweg zu Fuß oder per Rad so wichtig ist

Auf dem Schulweg zu Fuß oder per Rad wird außerdem das Sozialverhalten erlernt. Überhaupt macht es Sinn, wenn Kinder zu zweit oder in kleinen Gruppen zur Schule gehen. Das erhöht die Sicherheit und es findet schon vor der Schule ein Austausch über verschiedene und auch schulische Themen statt. Letztlich ist es auch die Bewegung an der frischen Luft, die den Kindern gut tut und die auch ein klein wenig dem vorbeugt. Der Schulweg ohne Eltern macht Kinder nachweislich glücklicher, denn dabei erkunden sie gemeinsam mit Freunden ihre Umgebung und damit ein wenig die . Durch aktive Bewegung und Neugier werden Kinder wacher und sind auch in der Schule konzentrierter.

Was versteht man unter einem sicheren Schulweg?

Ein sicherer Schulweg zeichnet sich dadurch aus, dass so selten wie möglich große Straßen überquert werden müssen. Wenn das dennoch nötig sein sollte, müssen Ampeln oder Zebrastreifen vorhanden sein. Am besten führt der Schulweg durch verkehrsberuhigte oder Tempo-30-Zonen. Die Teilnahme an der Verkehrserziehung ist zudem wichtig, damit sich Kinder selbstständig im öffentlichen Verkehr bewegen können und eine Routine entwickeln. Auch das gemeinsame Üben des Schulweges mit den Eltern oder Großeltern und das Erkennen von Gefahrenquellen trägt zur Sicherheit des Schulweges bei.

Aus diesen Gründen sollten Kinder besser zur Schule laufen

Fast die Hälfte aller Grundschüler wird mit dem Auto zur Schule gefahren. Dabei fördert der Schulweg zu Fuß mit anderen Kindern die geistige und körperliche Entwicklung. Kinder lernen sich selbstständig im öffentlichen Raum zu bewegen und schulen ihre . Aktive Kinder sind deutlich entspannter und kommunikativer. Der freie Kontakt zu anderen Kindern tut gut und es entstehen schneller Freundschaften. Für längere Schulwege können auch Kinder-Elektroroller oder E-Scooter für Kinder zum Einsatz kommen. Der sichere und routinierte Umgang mit solchen Verkehrsmitteln muss aber unbedingt geübt und gewährleistet sein. Auch damit kann der Schulweg zu zweit oder in einer kleinen Gruppe absolviert werden.

Siehe auch:  Asbest, der lautlose Killer

Bild: © Depositphotos.com / tonodiaz

Gaby Klein