Wer häufig stressigen Situationen ausgesetzt ist, muss damit rechnen, ein Magengeschwür zu bekommen. Stimmt so etwas tatsächlich? Eine neue Studie hat sich mit dem Thema Magengeschwür durch Stress befasst und kommt zu einem interessanten Ergebnis. Welche Rolle spielt Stress bei der Entstehung eines Magengeschwürs und kann, im Umkehrschluss, weniger Stress vor Geschwüren dieser Art wirksam schützen?
Stress löst Krankheiten aus
Dass zu großer negativer Stress die Ursache psychischer Erkrankungen sein kann, ist bekannt. Ein Burn-out ist ein Beispiel dafür, wie sich Stress auf Seele und Körper auswirken kann. Stress ist der Auslöser für viele Erkrankungen, aber gehört das Magengeschwür auch dazu? Ist jemandem buchstäblich „etwas auf den Magen geschlagen“, dann ist Stress eine mögliche Erklärung dafür. Viele Menschen reagieren mit Völlegefühl und Magenschmerzen oder sogar mit Übelkeit auf stressige Situationen, ein Magengeschwür durch Stress muss sich deshalb aber nicht unbedingt bilden. Die Studie ging der Frage nach, wie viel Stress der Magen vertragen kann und ob es nicht vielleicht noch andere Ursachen für ein Magengeschwür gibt.
Magengeschwüre durch Infektionen
Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Ursachen, warum Magengeschwüre entstehen. Die häufigste Ursache heißt „Helicobacter-pylori“, ein Bakterium, was eine Infektion und damit schließlich ein Magengeschwür auslöst. Dieses Bakterium ließ sich beim größten Teil der Erkrankten im Magen- und Darmtrakt nachweisen. Der Erreger begünstigt eine Entzündung der empfindlichen Schleimhaut des Magens und hat die Fähigkeit, den Anteil der Magensäure deutlich zu erhöhen. So entsteht schließlich an der Wand des Magens eine Wunde, die ab einer bestimmten Tiefe und Größe als Magengeschwür bezeichnet wird.
Versucher Schmerzmittel
Die zweite Möglichkeit, warum es zu schmerzhaften Magengeschwüren kommt, ist eine langfristige Einnahme von Schmerzmitteln. Dies ist besonders dann der Fall, wenn es sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika sind. Zu diesen Mitteln gehören etwa Diclofenac, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure, auch als Aspirin bekannt. Alle, die diese Mittel über einen längeren Zeitraum einnehmen, erhöhen damit das Risiko, an einem Magengeschwür zu erkranken. Erhöht wird die Gefahr zugleich, wenn zu den Schmerzmitteln noch Mittel eingenommen werden, die Kortison enthalten.
Welche Rolle spielt der Stress?
Stress hat viele Gesichter. Probleme im Beruf oder in der Familie, Alltagsärger oder Trauer können Stress auslösen, der sich ungünstig auf Körper und Seele auswirken kann. Ob dieser Stress tatsächlich zu einem Magengeschwür führt, konnte auch die Studie nicht eindeutig beantworten. Was allerdings stimmt, ist, dass Stress oder andere große psychische Belastungen den Magen beeinflussen können. Weiterhin unklar ist jedoch, in welchem Maß der Stress direkt zu einem Magengeschwür führt und ob der Stress allein dafür verantwortlich ist. Viele greifen in stressigen Situationen zur Zigarette und zu Alkohol, die ebenfalls für ein Magengeschwür verantwortlich sein können.
Fazit zu Magengeschwür durch Stress
Nicht jeder Mensch hat ein erhöhtes Risiko, an einem Magengeschwür zu erkranken. So findet sich bei vielen gesunden Menschen das Bakterium „Helicobacter-pylori“ im Magen, ohne dass sich daraus ein Geschwür entwickelt. Selbst bei einer hohen Einnahme von Schmerzmitteln muss nicht zwangsläufig ein Geschwür entstehen. Ob jemand ein Magengeschwür bekommt, ist von vielen unterschiedlichen Einflüssen abhängig, Stress ist nur eine mögliche Ursache unter vielen. Neben Alkohol und Nikotin können sogar genetische Einflüsse die Gefahr eines Magengeschwürs erhöhen.
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