Viele Menschen beobachten bei sich ein Phänomen, was sie sich nicht richtig erklären können: Sie wachen regelmäßig zwischen drei und vier Uhr in der Nacht auf und haben anschließend Probleme, wieder einzuschlafen. Dieses Aufwachen zur Wolfsstunde kann unterschiedene Gründe haben, meistens ist es aber der Einfluss der Hormone. Die Schlaftiefe hat damit ebenfalls etwas zu tun, denn sie ist in jeder Schlafphase anders.
Warum heißt die Zeitspanne Wolfsstunde?
Der Zeitraum zwischen drei und vier Uhr in der Nacht wird auch die Wolfsstunde genannt und klingt unheimlich. Der Begriff stammt wahrscheinlich noch aus dem Altertum. Er beschreibt die Zeit in der Nacht, in der niemand mehr auf der Straße war, außer den Wölfen, die auf der Suche nach Futter um die Häuser schlichen. In Vollmondnächten heulen die Wölfe zudem in der Stunde zwischen drei und vier Uhr den Mond an. Warum wachen aber Menschen bis heute um diese Zeit auf? Die Angst vor dem Wolf kann es heute nicht mehr sein.
Besonders ältere Menschen sind betroffen
Jeder Mensch durchläuft in der Nacht mehrere unterschiedlichen Schlafzyklen, die wiederum mehrere Schlafphasen umfassen. Nach der Einschlafphase folgt die Leichtschlafphase und erst danach die Phase, in der tief und fest geschlafen wird. Was folgt, ist die REM-Phase, in der geträumt wird. In dieser Phase ist es schwer, jemanden zu wecken, in den anderen Phasen ist der Schlaf anfälliger für Störungen. Vor allem ältere Menschen wachen in den Phasen des leichten Schlafs schneller auf und können anschließend schlecht wieder einschlafen. Das Aufwachen zur Wolfsstunde ist mit zunehmenden Alter also nichts Ungewöhnliches.
Der nächtliche Hormonspiegel
Während des Schlafs finden im Körper viele verschiedene Prozesse statt. Sie dienen der Regenration und sind daher sehr wichtig. So verändert sich in der Nacht der Hormonspiegel und so etwas steht im engen Zusammenhang mit der Wolfsstunde. In dieser einen Stunde erreicht das für den Schlaf zuständige Hormon Melatonin seinen maximalen Spiegel. Auf der anderen Seite ist das als Glückshormon bekannte Serotonin auf seinem Tiefststand. Das Gleiche gilt für das Hormon Cortisol, was auch in psychischer Hinsicht wichtige Funktionen für die Abwehr von Krankheiten hat. In dieser Zeit der Ungleichheit zwischen den Hormonen lässt die Schlaftiefe nach und der Mensch wird leichter wach.
Wenn das Einschlafen schwerfällt
Kommen die Hormone aus dem Gleichgewicht, dann macht so etwas dünnhäutiger, Sorgen und Ängste werden intensiver wahrgenommen. Wer einmal wach ist, wird Schwierigkeiten haben, schnell wieder einzuschlafen. Dies ist besonders in stressigen Lebensphasen der Fall, die körperlich oder seelisch sehr belastend sind. Wenn das Gedankenkarussell sich einmal in Bewegung gesetzt hat, hört es so schnell nicht wieder auf, sich zu drehen. In der Folge fällt das Einschlafen schwer.
Fazit zum Aufwachen zur Wolfsstunde
Warum das Einschlafen nach der Wolfsstunde so schwerfällt, hat seinen Grund. Nachts fehlen die zahlreichen Ablenkungen, die es am Tag gibt, sie erschweren das Einschlafen zusätzlich. Hilfreich kann es sein, kurz aufzustehen, das Licht anzumachen und ein Glas stilles Wasser zu trinken. Zwar ist man dann richtig wach, aber es fällt leichter, die vielleicht beängstigenden Gedanken richtig einzuordnen. Wer ruhig und mit Abstand die Gedanken Revue passieren lässt, wird bestimmt schneller wieder einschlafen.
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