Dass Frauen in die Wechseljahre kommen, ist bekannt, aber sind davon auch Männer betroffen? Wechseljahre bedeuten immer hormonelle Veränderungen, die Frauen in den meisten Fällen zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr erleben. Die Periode bleibt aus und schließlich wird die Frau unfruchtbar. Da Männer aber selbst im hohen Alter noch Kinder zeugen können, sind die Wechseljahre beim Mann kein Thema. Oder vielleicht doch?
Die Fruchtbarkeit ist kein Gradmesser
Die Wechseljahre beim Mann haben nichts mit seiner Zeugungsfähigkeit zu tun. Der Maler Pablo Picasso wurde mit 67 Jahren noch einmal Vater, der Schauspieler Charlie Chaplin war sogar 73. Wie erleben Männer die Wechseljahre? Auch bei ihnen kommt es zu Veränderungen im Hormonhaushalt. Anders als bei Frauen starten Männer schon mit 30 in die Wechseljahre. In dieser Zeit sinkt langsam, aber sicher die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron um rund zwei Prozent pro Jahr. Da dies nicht so schnell wie bei Frauen geht, haben Männer auch andere Symptome, die viele noch nicht einmal bemerken. Allerdings gibt es deutliche Anzeichen für die männlichen Wechseljahre.
Welche Symptome sind typisch?
Andropause, Klimakterium beim Mann oder partielles Androgendefizit des alternden Mannes, kurz PADAM – für die Wechseljahre bei Männern gibt es viele Ausdrücke. Alle beschreiben aber das Gleiche: einen altersbedingten Mangel an Testosteron. Bedingt durch diesen Mangel gibt es ebenfalls unterschiedliche Symptome:
- Weniger Muskelkraft
- Antriebsschwäche
- Zunahme des Gewichts, besonders am Bauch.
- Stimmungsschwankungen
- Die Körperbehaarung wird dünner.
- Der Verlust der Libido
Drei bis fünf Prozent der Männer in Deutschland, die älter als 60 Jahre sind, leiden unter diesen Symptomen. Sie sind von einem echten Mangel an Testosteron betroffen.
Was können Männer tun?
Frauen können gegen die Symptome der Wechseljahre relativ wenig tun. Männer hingegen haben die Möglichkeit, gegen die Wechseljahre, die durch den Mangel an Testosteron ausgelöst werden, etwas zu unternehmen. Sie können das Ganze sogar rückgängig machen. Dabei stehen ihnen zwei Optionen zur Verfügung: Sie ändern ihren Lebensstil oder machen eine Hormontherapie. Vielfach reicht es schon, gesund zu leben, da dies die Produktion des Hormons ankurbelt. Sport kann helfen, Ausdauersport etwa hilft dabei, das ungesunde Bauchfett loszuwerden. Mit Kraftsport wird dem Abbau der Muskel entgegengewirkt und Stressabbau hilft, ebenso wie gesunder Schlaf, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Sollte alles nicht den gewünschten Effekt haben, dann bleibt noch die Hormontherapie, aber unter ärztlicher Aufsicht.
Welche Rolle spielt die Psyche?
Bei Männer in der Mitte des Lebens spielt zudem die Psyche eine wichtige Rolle. Sie kommen in eine Art Sinnkrise, sie erleben privat und beruflich plötzlich junge Männer als Konkurrenten und landen schließlich in der Midlife-Crisis. Der Verlust an Attraktivität und Vitalität setzt den meisten Männern mehr zu, als sie sich selbst eingestehen wollen.
Fazit zu Wechseljahren beim Mann
Ob Wechseljahre oder Midlife-Crisis – in der Mitte des Lebens findet eine tief greifende Veränderungen bei Frauen und Männern statt. Wo Frauen mit Hitzewallungen kämpfen, bekommen Männer ein negatives Selbstbild. Das Konkurrenzdenken wird stärker und Männer beschäftigen sich in dieser Zeit deutlich öfter mit Krankheit und Tod, als es bei Frauen der Fall ist. Zugleich neigen Männer zu mehr Spontanität, sie fokussieren sich immer öfter auf ihre Gesundheit, vor allem jedoch auf ihr Aussehen.
Bild: © Depositphotos.com / Milkos
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