Sie kommen öfter vor, als man denkt und sie zu bekämpfen, ist nicht ganz so einfach: Madenwürmer im Darm. Betroffen sind vor allem Kinder zwischen vier und elf Jahren, auch Erwachsene sind vor den Parasiten nicht sicher. Lästig sind sie nicht allein aufgrund der Symptome, die sie verursachen, sie können auch auf andere Menschen übertragen werden.
Madenwürmer im Darm – die typischen Symptome
Würmer im Darm machen sehr schnell mit den typischen Symptomen auf sich aufmerksam: Einem beinahe unerträglichen Juckreiz im Analbereich, der vor allem in der Nacht auftritt. Dieser Juckreiz macht das Durchschlafen schwer, und es kommt zu „Nebenwirkungen“, wie Müdigkeit, Gereiztheit und Konzentrationsschwierigkeiten. Der Juckreiz entsteht, wenn die weiblichen Madenwürmer, bevorzugt in der Nacht, aus dem Darm in Richtung After wandern. Dort in den Hautfalten legen die Würmer dann ihre Eier ab. Die neun bis zwölf Millimeter langen und sehr beweglichen Würmer sind nach dem Aufwachen noch am After oder im Stuhlgang sichtbar. Die Eier sind jedoch so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.
Übertragung durch den Mund
Kinder, die Würmer im Darm haben, kratzen sich im Schlaf oftmals, ohne es zu merken. Wenn danach die Finger in den Mund genommen werden, bleibt der Befall durch die Würmer ständig aufrechterhalten. Die winzigen Eier haften sehr gut auf der Haut und insbesondere unter den Fingernägeln. Nicht selten führt der extrem starke Juckreiz noch zu Verletzungen der Haut am After. Dies wiederum bietet Bakterien aller Art eine Eintrittsmöglichkeit. In der Folge kann es zu schmerzhaften Ekzemen und Eiteransammlungen kommen.
Können Hausmittel bei einem Wurmbefall helfen?
Tauchen Madenwürmer im Stuhlgang oder in der Unterwäsche auf, dann sind Ekel und Entsetzen im ersten Moment groß. Viele versuchen, die Würmer im Darm mit Hausmitteln wieder loszuwerden. Rohe Möhren, Kokosöl und roher Knoblauch sollen helfen, damit die Würmer wieder verschwinden. Wie gut diese Hausmittel sind und ob sie überhaupt helfen, ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen. Die wenigen Studien, die zu diesem Thema existieren, weisen vielfach Mängel auf, weil es beispielsweise zu wenig Probanden gab. Schaden können die einfachen Hausmittel nicht, aber sie verzögern die Behandlung mit wirksamen Mitteln, sodass es letztendlich zu einem noch stärkeren Befall kommt. Dazu kommt noch, dass die Madenwürmer an andere weitergegeben werden und bei Frauen sogar in die Scheide wandern können.
Gezielt behandeln
Die Behandlung gegen die Würmer hat zwei Ziele: Zum einen kann ein Wurmmittel ganz gezielt gegen die Parasiten vorgehen und sie vernichten. Zum anderen wird die Übertragungskette unterbrochen, damit nicht noch mehr Menschen durch die Eier des Madenwurms infiziert werden. Wurmmittel sind in der Regel gut verträglich und helfen in zwei bis maximal vier Wochen, die Würmer loszuwerden.
Fazit zu Madenwürmern im Darm
Verschwindet der Befall durch die Würmer wieder von allein? Rein theoretisch schon, aber nur, wenn eine erneute Ansteckung, beispielsweise in der Familie, vermieden werden kann. Der Lebenszyklus der Würmer endet im Darm und die weiblichen Tiere leben nur rund 100 Tage. Die männlichen Parasiten sterben bereits kurz nach der Befruchtung und werden anschließend mit dem Stuhlgang ausgeschieden. Sollen die Maden ohne Arzt verschwinden, dann muss die Hygiene stimmen, was bedeutet, dass häufiges Händewaschen zur Pflicht wird.
Bild: © Depositphotos.com / IgorVetushko
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