Brachydaktylie – der verkürzte Daumen und seine Behandlung

Wer der Schauspielerin Megan Fox einmal genauer auf die Finger schaut, wird feststellen, dass sie unter Brachydaktylie leidet: Ihr Daumen ist unübersehbar kürzer und passt nicht so recht zu den vier Fingern, die eine normale Länge haben. Der verkürzte Daumen ist eine Anomalie, den der Hollywoodstar mit vielen Menschen teilt, die mit Brachydaktylie Typ D werden. Wie lässt sich ein solcher Daumen behandeln und welche Ursachen gibt es dafür?

Was genau ist Brachydaktylie?

Brachydaktylie ist der medizinische Fachbegriff für Kurzfingrigkeit, eine angeborene Fehlbildung des Skeletts. Die Finger oder Daumen sind deutlich verkürzt, weil die Knochen zu kurz sind. Der verkürzte Daumen wird, wie die zu kurzen Finger auch, vererbt. Brachydaktylie ist jedoch harmlos, sie verursacht keine und keine motorischen Beeinträchtigungen, eine Behandlung ist nicht notwendig. Viele Frauen stört der kurze Daumen aber aus ästhetischen Gründen, hier ist die Kosmetik gefragt. Mit kosmetischen Mitteln kann der Daumen zumindest optisch verlängert werden.

Welche Ursachen sind möglich?

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Die Hauptrolle bei den kurzen Daumen und Fingern spielt die Genetik. Aller Wahrscheinlichkeit sind noch andere Familienangehörige von Brachydaktylie betroffen. Oft ist es nur ein Elternteil, der das defekte Gen in sich trägt, in vielen Fällen ist es der Vater. Möglich ist zudem, dass die Brachydaktylie durch bestimmte ausgelöst wird, welche die Mutter während der eingenommen hat. Einige Wirkstoffe können bei einem zu Durchblutungsstörungen führen, was die Erkrankung dann begünstigt. In sehr selten Fällen treten die verkürzten Finger und Daumen bei Menschen auf, die das Down-Syndrom oder das Cushing-Syndrom haben.

Behandlungen, die infrage kommen

Da weder die verkürzten Finger noch der kürzere Daumen Schmerzen verursachen, müssen sie in der Regel auch nicht behandelt werden. In seltenen Fällen kann die Erbkrankheit aber so schwerwiegend sein, dass es Probleme mit der Funktionalität der Hand gibt. Hier kann eine gezielte Physiotherapie helfen, um für mehr Beweglichkeit und Kraft in der betroffenen Hand zu sorgen. In extremen Fällen, die sehr selten vorkommen, ist eine der letzte Weg. Die plastische Chirurgie ist heute in der Lage, die Finger und die Daumen zu verlängern, um ihre Funktionalität zu erhöhen. Bei einem solchen Eingriff werden die verkürzten Knochen getrennt und anschließend korrigiert.

Hilfe durch Maniküre

Megan Fox hat offenbar keine Probleme mit ihrem zu kurz geratenen Daumen. Sie betont ihre Fingernägel mit einer peppigen Maniküre und lenkt so den Blick auf ihre Hände. Vielfach greifen Frauen zu künstlichen Nägeln, um den kurzen Daumen, der auch den wenig charmanten Beinamen „Hammerdaumen“ trägt, optisch zu verlängern. Mit einem Kunstnagel und dem passenden Nagellack unterscheidet sich der Daumen auf den ersten Blick nicht von einem „normalen“ Daumen.

Fazit zu verkürzten Daumen

Wer verkürzte Finger und Daumen behandeln lassen will, auf welche Art auch immer, muss die Kosten für die Behandlung in der Regel selbst tragen. Da es Beeinträchtigungen nur in selten Fällen gibt, sieht die Mehrzahl der Krankenkassen nur ästhetische Gründe für eine Behandlung und zahlt daher nicht. Nur wenn die Hand aufgrund von Brachydaktylie nicht mehr voll funktionsfähig ist, ist es eine Sache für die Krankenkassen. Das Gleiche gilt, wenn die Betroffenen psychisch leiden und entsprechend von einem Facharzt behandelt werden müssen.

Bild: © Depositphotos.com / PeopleImages.com

Brachydaktylie – der verkürzte Daumen und seine Behandlung

Ulrike Dietz

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