Den Leistenbruch als Erkrankung, die eines operativen Eingriffs bedarf, kennen viele. Unbekannter, jedoch nicht weniger ein medizinisches Eingreifen erfordernd, ist der Nabelbruch. Dieser ist im Grunde genommen eine kleine Beule unter der Haut, in unmittelbarer Nähe zum Nabel. Manchmal bildet er sich selbst wieder zurück, viel öfter aber muss ein entsprechender operativer Eingriff erfolgen. Denn der Nabelbruch ist weit mehr als ein kosmetisches Problem für die Betroffenen.
Nabelbruch: Ursachen sind eindeutig definiert
Ein Nabelbruch, medizinisch auch als Nabelhernie bezeichnet, ist im Grunde genommen eine kleine Ausstülpung von Gewebe, die durch eine Schwachstelle oder sogar eine kleine Lücke in der Bauchwand bildet. Diese Stelle, die der Mediziner auch als Bruchpforte kennt, enthält unter Umständen Baucheingeweide wie zum Beispiel Darmschlingen. Die Ursachen für den Nabelbruch liegen dabei in der Tatsache, dass beim ungeborenen Kind die Nabelschnur im Bereich des Nabels ansetzt, der eine absolute Schwachstelle in der Bauchwand ist. Steigt nun der Druck in dieser Körperregion, etwa weil der Betroffene schwer hebt oder aber an Übergewicht leidet, kann es zu einem Nabelbruch kommen. Auch Schwangere sind immer wieder von dieser Erkrankung betroffen. Ein zusätzlicher Risikofaktor ist, wenn eine familiäre Veranlagung wie eine umfassende Bindegewebsschwäche vorliegt.
Symptome von einem Nabelbruch sind nicht gleich erkennbar
Ein Nabelbruch kann grundsätzlich in jedem Lebensalter vorkommen. Ergeben sie sich gleich nach der Geburt, kann es durchaus vorkommen, dass sie sich im Laufe des ersten Lebensjahres von selbst und spontan zurück bilden. Schwierig ist es, Symptome für dieses Krankheitsbild zu beschreiben, denn ein Nabelbruch bereitet grundsätzlich keine Schmerzen und bleibt damit oft unbemerkt. Sichtbar ist nur eine kleine Vorwölbung im Bereich des Nabels beim Betroffenen. Klagt er plötzlich über Schmerzen oder verfärbt sich die Stelle beim Bruch ins Bläuliche, kann das ein Einklemmen des Bruchsackinhaltes bedeuten. Dann ist ein Arztbesuch unabwendbar, denn ist Darmgewebe eingeklemmt, kann es zu entsprechenden Durchblutungsstörungen kommen, die in der Folge das Absterben des Darms auslösen können. Unter Umständen entsteht dann ein lebensgefährlicher Notfall für den Betroffenen. Bei knapp 3 bis 5 Prozent der Patienten tritt eine Einklemmung auf, womit eine sofortige Operation notwendig wird.
Nabelbruch: Operative Eingriffe werden unterschiedlich durchgeführt
Hat der Arzt durch eine Untersuchung des Patienten im Liegen und im Stehen durchgeführt und dabei – eventuell durch eine zusätzlich gemachte Computertomographie oder Ultraschalluntersuchung – einen Nabelbruch festgestellt, muss operiert werden. Dieser Eingriff richtet sich im Wesentlichen nach der Größe der Nabelhernie und bringt unterschiedliche Methoden zur Anwendung. Unter anderem kann der Arzt einen bogenförmigen Schnitt um den Nabel durchführen und dadurch die Bauchwand öffnen. Dann verlagert er den Inhalt des Bruchsacks zurück in den Bauchraum und entfernt den Bruchsack. Ist der Nabelbruch kleiner, kann die Bruchpforte anschließend direkt vernäht werden. Ist er jedoch größer als zwei Zentimeter, muss der Mediziner unter der Bauchwand ein Kunststoffnetz anbringen, um die Bauchdecke zu stabilisieren und weiteren Nabelbrüchen vorzubeugen. Die meisten Operationen finden in Vollnarkose und in sogenannter Schlüssellochtechnik, also endoskopisch, statt.
Wiederholungsgefahr eines Nabelbruchs
Der operative Eingriff zur Behebung eines Nabelbruchs findet meist ambulant statt. Das bedeutet, dass der Patient nach einer Nacht im Krankenhaus zur Beobachtung wieder nach Hause gehen kann. Die Chancen einer Heilung sind sehr gut. Bei Kindern, aber auch bei Schwangeren bildet sich der Nabelbruch in vielen Fällen von selbst wieder zurück. Doch klar ist auch, dass Betroffenen danach einer gewissen Rezidivgefahr, also einem wiederholten Auftreten der Symptome, unterliegen. Gerade wer einmal an einem Nabelbruch behandelt wurde, sollte danach darauf achten, dass die sensible Zone rund um den Bauchnabel nicht über Gebühr strapaziert wird. Übergewicht ist deshalb ebenso zu vermeiden wie schwer Heben oder Tragen. Wer dies trotzdem tut oder tun muss, sollte dazu die richtige Körperhaltung, also in die Knie gehen beim Aufheben, haben. Wer diese Hinweise beachtet, kann im Sommer bauchfreie Tops und Oberteile genießen und seinen Bauch ohne weiteres in die Sonne strecken.
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