Ist Botox gegen das Schwitzen zu empfehlen?

Ist Botox gegen das Schwitzen zu empfehlen?

Übermäßiges Schwitzen ist immer unangenehm, ganz gleich zu welcher Jahreszeit. Menschen, die darunter leiden und nicht mehr wissen, wie sie ihr Problem in den Griff bekommen, lassen sich sogar Botox gegen das Schwitzen spritzen. Dabei handelt es sich um eine teure Behandlung, die die Betroffenen in der Regel selbst bezahlen müssen. Lohnt sich so etwas überhaupt?

Zu stark stimulierte Schweißdrüsen

Rund 2,5 Prozent der Deutschen haben ein Problem mit heftigem Schwitzen. Betroffen sind davon insbesondere die Handflächen, die Fußsohlen und die Achselhöhlen. Dermatologen unterschieden dabei eine leichte, eine mittlere und eine schwere Form des Schwitzens. Die Ursache sind Schweißdrüsen, die übermäßig arbeiten. Handelt es sich um eine schwere Form, dann tropft der Schweiß ab und es bilden sich unschöne Schwitzflecken, die den Betroffenen mehr als peinlich sind. Eine Überfunktion der Schilddrüse kann ebenfalls zu heftigem Schwitzen führen, auch eine Diabetes Typ-2 Erkrankung ist denkbar.

Ist Botox eine gute Lösung?

Botox gegen das Schwitzen klingt zunächst einmal ungewöhnlich, kann aber heftige Schweißausbrüche verhindern. Das Botulinumtoxin als Mittel gegen das Schwitzproblem kommt allerdings nur infrage, wenn sich dieses Problem auf nur kleinere Bereiche beschränkt. Zudem darf keine Krankheit als Ursache vorliegen, die sich mit anderen Mitteln behandeln lässt. Das Nervengift kommt immer nur zum Einsatz, wenn andere Möglichkeiten, wie spezielle Deodorants oder Medikamente, nicht wirken. Diese Deodorants sollten das umstrittene Aluminiumchlorid enthalten, was sich bei starkem Schwitzen bewährt hat.

Wie wirkt Botox?

Eine Injektion mit dem Nervengift darf nur ein Arzt verabreichen. Das Botox wird dabei mit einer feinen Nadel in die Schweißdrüsen gespritzt. Auf diese Weise wird die sogenannte Impulsübertragung der Nervenfasern auf die Schweißdrüsen gehemmt und es bildet sich weniger Schweiß. Botox ist eine relativ langfristige Lösung, denn die Injektion dämmt das Schwitzen über einen Zeitraum von mehreren Monaten deutlich ein. Der Mehrzahl der Betroffenen geht es nach der Spritze mit Botox besser.

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Gibt es noch andere Optionen?

Nicht jeder, der stark schwitzt, kann sich damit anfreunden, ein Nervengift gespritzt zu bekommen. Wer durch sein starkes Schwitzen auch im Berufsleben Nachteile hat, kann sich als Alternative die Schweißdrüsen chirurgisch entfernen lassen. Dies ist vor allem für Menschen eine Option, die in den Handflächen stark schwitzen und beispielsweise in Pflegeberufen oder als Bankangestellte arbeiten. Wer oftmals am Tag Hände schütteln muss, möchte keinen schlechten Eindruck hinterlassen, wenn die Hand schweißnass ist. Ein Versuch mit Botox ist hier keine schlechte Idee. Sollte das Ganze nicht wie gewünscht funktionieren, dann gibt es immer noch die chirurgische Möglichkeit. Sie sollte allerdings vorher gut durchdacht und mit einem Facharzt besprochen werden.

Fazit zu Botox gegen das Schwitzen

Die Behandlung mit Botox müssen die Betroffenen in der Regel selbst bezahlen. Nur in extremen Fällen kommt die Krankenkasse für die Kosten zwischen 360 Euro und 1000 Euro auf. Wie teuer die Injektion mit dem Nervengift tatsächlich ist, richtet sich nach der jeweiligen Körperregion. Werden die Spritzen fachkundig durch einen Arzt gesetzt, dann sind sie ungefährlich. Nebenwirkungen sind aber durchaus möglich, wie beispielsweise Schmerzen an der Einstichstelle. Kopfschmerzen, Hitzewallungen sowie ein Kribbeln und Prickeln gehören ebenfalls zu den Nebenwirkungen. Wichtig ist es in jedem Fall, die Injektion mit dem Nervengift nur von einem Arzt setzen zu lassen, der Erfahrung damit hat.

Bild: © Depositphotos.com / candy18

Ulrike Dietz