Die Fans hatten gehofft, aber Justin Bieber ist zu krank, um auf der Bühne zu stehen. Der kanadische Sänger leidet an einer Virus-Erkrankung, die die Nerven sowohl im Gesicht als auch in den Ohren massiv angreift. Erst in der vergangenen Woche hatten Fotos des Sängers mit einem hängenden Augenlid in den sozialen Netzwerken für Entsetzen gesorgt.
Welche Krankheit hat Justin Bieber?
Die seltene Virus-Erkrankung, an der der Sänger leidet, nennt sich Ramsay-Hunt-Syndrom. Bedingt durch diese Erkrankung musste Bieber alle Konzerte im Juni und Juli absagen. Die „Justice World Tour“ sollte in den USA beginnen, wurde aber jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies teilte der Sänger auf seinem Instagram-Account mit. Im Sommer, so hofft der 28-Jährige, werde die seltene Virus-Erkrankung so weit abgeklungen sein, dass er wieder auftreten kann. Der Start der Europatour, die für den 31. Juli im italienischen Lucca geplant war, wird ebenfalls verschoben.
Was ist das Ramsay-Hunt-Syndrom?
Bei Justin Bieber wurde das sogenannte Ramsay-Hunt-Syndrom diagnostiziert. Diese seltene Erkrankung greift die Nerven im Ohr und im Gesicht an. Der Sänger kann momentan auf der rechten Gesichtshälfte nicht einmal mehr blinzeln, lachen oder die Nasenflügel bewegen. Benannt wurde die Krankheit nach dem amerikanischen Neurologen Ramsay Hunt. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Neuralgie im Zusammenhang mit einem „Zoster oticus“. Der Name verrät schon, dass ein bestimmtes Virus im Spiel ist, und zwar das sogenannte „Varicella-Zooster-Virus“, das auch für die Windpocken zuständig ist.
Was macht das Virus so gefährlich?
Bei der Erstinfektion verursacht das Virus die vermeintlich harmlose Kinderkrankheit Windpocken. Nach der Genesung bleibt das Virus im Körper und kann zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert werden, sich vermehren und dann eine Gürtelrose, „Herpes zoster“ auslösen. Eine besondere Form ist von Herpes zoster ist Zoster oticus, bei dem Erreger die Nervenknoten im Bereich des Schädels und den Gesichtsnerv angreifen. Zudem bilden sich schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen an den Ohrmuscheln und im äußeren Gehörgang. Dies kann wiederum zu Tinnitus, Schwindel und sogar zum Verlust des Gehörs führen.
Wie sind die Heilungschancen?
Pro Jahr erkranken rund 20.000 Menschen am Ramsay-Hunt-Syndrom, Frauen und Männer sind im gleichen Maße davon betroffen. Wird mit der Therapie rechtzeitig begonnen, wie es jetzt bei Justin Bieber der Fall ist, dann wird die Erkrankung mit dem Virostatikum „Aciclovir“ und mit einem systemischen Kortikosteroid wie beispielsweise Prednisolon behandelt. Eine mögliche Nebenwirkung der Erkrankung ist eine Schwächung des Immunsystems, vielleicht ausgelöst durch eine andere Viruserkrankung. Justin Bieber hatte sich Ende Februar mit SARS-CoV-2 infiziert, schon damals musste der Sänger Konzerte in den USA absagen. Die Infektion mit dem Corona-Virus kann also ein möglicher Auslöser der jetzigen Erkrankung sein.
Fazit zu seltener Virus-Erkrankung
Die Gesichtslähmung, unter der Justin Bieber leidet, macht Auftritte in den USA unmöglich. Im nächsten Jahr soll der Sänger aus Kanada in Köln (31. Januar), in Frankfurt am Main (2. Februar) und am 4. Februar in Berlin auftreten. In den sozialen Medien sind jetzt Meldungen zu finden, dass eine Impfung gegen Corona der Auslöser für die Probleme des Sängers sein soll. Bei seiner Frau sei es vor wenigen Wochen sogar zu einem Blutgerinnsel gekommen. Beide Meldungen wurden jetzt jedoch vom Management des Sängers als haltlos zurückgewiesen.
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