Bei Männern zwischen 20 und 45 ist Hodenkrebs die häufigste Tumorerkrankung. Wird die Krankheit aber in einem frühen Stadium erkannt, dann sind die Chancen auf Heilung gut. Allerdings sollten Männer auf die typischen Symptome achten, denn Hodenkrebs kündigt sich an. Mit 1,6 Prozent aller Krebsneuerkrankungen ist Hodenkrebs eine eher seltene Krebsart, aber die Tendenz ist steigend. Eine Früherkennung ist also sehr wichtig.
Was genau ist Hodenkrebs?
Bei Hodenkrebs handelt es sich um eine bösartige Geschwulst, die in 95 Prozent aller Fälle nur einen der beiden Hoden betrifft. Ärzte sprechen dabei von einem sogenannten Keimzellentumor, also einem Tumor, der aus Keimzellen entsteht, die die Vorläufer der späteren Spermien sind. Ist dies der Fall, dann ist von einem Tumor Seminom die Rede. Eine andere Form nennt sich Nicht-Seminom und diese beiden Formen zu unterscheiden, ist von großer Bedeutung. Um die ursprüngliche Zelle ermitteln zu können, muss das befallene Gewebe histologisch untersucht werden.
Welche Risiken gibt es?
Im Durchschnitt erkranken Männer mit 38 Jahren an Hodenkrebs. Wer erblich belastet ist, sollte nichts dem Zufall überlassen, sondern auf eine Früherkennung bei Hodenkrebs setzen. Ein weiterer Risikofaktor ist, wenn der Mann als Kleinkind einen sogenannten Leistenhoden hatte. Bei diesem Hodenhochstand sind die beiden Hoden nicht im Hodensack, sondern im Bauchraum oder im Leistenkanal zu finden. Die in der Regel angeborene Anomalie wird oft im ersten Lebensjahr operativ behoben. Genetische Störungen der Stammzellen können ebenfalls zu Hodenkrebs führen. Forscher machen außerdem noch hormonelle Einflüsse sowie Umweltgifte für Hodenkrebs verantwortlich.
Früherkennung bei Hodenkrebs – was kann jeder Mann selbst tun?
Um den Krebs früh genug erkennen und mit Erfolg behandeln zu können, sollten junge Männer schon in der Pubertät damit beginnen, ihre Hoden nach Verhärtungen abzutasten. Dabei wird der Hoden zwischen Daumen und Zeigefinger nur leicht Hin und Her gerollt. Damit eine Selbstuntersuchung auch sinnvoll ist, sollte die Anatomie bekannt sein. So liegt an der oberen Rückseite des Hodens kappenartig der strangförmige Nebenhoden, den viele Männer fälschlicherweise oft für einen Tumor halten. Ein echter Tumor ist aber deutlich härter und verursacht auch keine Schmerzen. Ein Tumor kann sich zudem durch ein leichtes Ziehen und ein Schweregefühl bemerkbar machen.
Wie wird der Krebs behandelt?
Welche Therapie bei Hodenkrebs infrage kommt, richtet sich immer nach der Art der ursprünglichen Zelle. Steht die Diagnose fest, dann wird entweder der komplett befallene Hoden oder nur ein Teil davon entfernt. Um erkennen zu können, ob sich der Krebs weiter im Körper ausgebreitet hat, wird eine Computertomografie des Brust- und des Bauchraums gemacht. Eine Bestrahlung ergibt nur dann Sinn, wenn es sich um ein Seminom handelt. Ist der Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium, dann bekommen die Betroffenen eine zusätzliche Chemotherapie.
Fazit zu Früherkennung bei Hodenkrebs
Hodenkrebs gehört zu den Krebsarten mit guter Heilungsprognose. Sie liegt bei rund 95 Prozent, wenn der Krebs in einem frühen Stadium erkannt wird. Ist die Krankheit überstanden, dann ist wichtig, zu allen Nachsorgeterminen zu gehen. Im Rahmen dieser Untersuchungen wird der Arzt die Hoden per Ultraschall und anhand von Röntgenaufnahmen begutachten, zudem werden immer wieder Blutuntersuchungen gemacht. Ist alles in Ordnung, dann steht auch der Familienplanung nichts mehr im Wege.
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