Inkontinenz ist keine Frage des Alters. Junge Menschen sind oft überzeugt, dass dieses Problem nur Senioren betrifft. Dies stimmt so nicht, denn auch die jüngere Generation hat nicht selten Schwierigkeiten, das Wasser zu halten. Besonders Frauen sind davon betroffen. Inzwischen gibt es entsprechende Einlagen und vor allem Windelhosen, die das Problem vereinfachen. Inkontinenz ist zwar unangenehm, aber es gibt heute Möglichkeiten, damit ein normales Leben zu führen.
Die Funktionen der Blase
Die menschliche Harnblase erfüllt unterschiedliche Aufgaben: Als Erstes muss sie den Urin lange speichern. In dieser Phase ist der Detrusor oder der Blasenmuskel entspannt, die Blase kann sich ausdehnen und füllen. Damit der Urin aber nicht sofort wieder über die Harnröhre abläuft, ist der Schließmuskel, der Sphinkter, angespannt. Seine Aufgabe ist es, die Harnblase abzudichten. Zum anderen muss die Blase ihren Inhalt, also den Urin, zum gewünschten Zeitraum entleeren. Dazu zieht sich der Muskel der Blase zusammen, gleichzeitig erschlafft der Schließmuskel zusammen mit der Beckenbodenmuskulatur. So kann der Urin aus der Harnröhre abfließen. Die Blasenkontrolle kann nur dann funktionieren, wenn das Gehirn, das Rückenmark, die Nerven und die Muskeln intakt sind. Sie müssen perfekt zusammenarbeiten, damit Inkontinenz kein Thema ist.
Welche Ursachen für Inkontinenz gibt es?
Der Beckenboden setzt sich aus Bindegewebe und Muskeln zusammen. Er ist die untere Begrenzung des Beckens und liegt zwischen dem Steißbein, dem Schambein und den beiden sogenannten seitlichen Sitzbeinhöckern. Die Bänder und Muskeln des Beckenbodens halten die Organe des Beckens in ihrer Position, zudem stützen sie den Schließmuskel der Blase. Bei Frauen hat der Beckenboden Schwachstellen. Insbesondere in Schwangerschaft sorgen sie für eine Belastungsinkontinenz, die nach der Geburt wieder verschwindet. Verletzungen und Operationen können auch zu einer Inkontinenz führen und das Tragen von Gummihosen erforderlich machen. Des Weiteren können die Bänder des Beckenbodens „ausleiern“, was zur Folge hat, dass das Bindegewebe nachgibt. Ist es zu schwach geworden, dann ist eine Inkontinenz die Folge.
Nervenverletzungen und Vererbung
Bei vielen Frauen stellt sich durch die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren eine Inkontinenz ein. In der Regel gibt es hier eine gewisse Veranlagung, die die betroffenen Frauen schon seit ihrer Geburt haben. Nervenverletzungen sind ebenfalls eine häufige Ursache für Inkontinenz. In dem Fall bekommen die Muskeln des Beckenbodens nicht mehr die richtigen „Signale“, sie arbeiten nicht mehr so koordiniert oder werden zu spät aktiv. Der Druck im Bauchraum wächst und der Urin geht unkontrolliert ab, was beim Husten, Lachen oder bei Niesen der Fall sein kann. Eine Windelhose mit der entsprechenden Einlage ist hier empfehlenswert, um ein normales Leben führen zu können. Rauchen ist ein Risiko für die Belastungsinkontinenz, ebenso wie das Pressen bei Menschen, die unter Verstopfung leiden.
Fazit
Zu wenig Bewegung ist nicht gut für den Beckenboden. Wer im Beruf viel sitzt, sollte daher in der Freizeit Walken, Joggen, Yoga oder ein gezieltes Training des Beckenbodens machen, um die Muskeln zu stärken. Bei vielen Männern entsteht Inkontinenz hauptsächlich durch Verletzungen. Chirurgische Eingriffe im Beckenraum können ebenfalls die Gefahr einer Inkontinenz erhöhen. Hier gilt, wie bei den Damen: Eine Windelhose mit einer passenden Einlage macht das alltägliche Leben deutlich leichter. Ohne dieses Hilfsmittel kann eine Inkontinenz schnell zu einer sehr peinlichen Angelegenheit werden.
Bild: © plastikhosen.com
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